Stiftung Warentest hat zuletzt im Jahr 2008 zehn unterschiedliche Ölbrennwertkessel getestet. Damals haben sich vier Kessel gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt. Hier erfahren Sie, welche Modelle in der Vergangenheit überzeugt haben und ob die Entscheidung für eine Ölheizung auch 2024 noch zeitgemäß ist.
Das sagt das Heizungsgesetz zur Ölheizung
Am 1. Januar 2024 ist das reformierte Gebäudeenergiegesetz (GEG), auch Heizungsgesetz genannt, in Kraft getreten. Seit dem gehören Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen – allen voran die Ölheizung – zu den Auslaufmodellen. Für Neubauten in Neubaugebieten ist das Gesetz mit sofortiger Wirkung gültig. Demnach müssen Heizungen, die ab 2024 eingebaut werden, zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. In Bestandsgebieten dürfen bestehende Ölheizungen zwar weiter betrieben werden, je nach kommunaler Wärmeplanung ist jedoch auch hier spätestens ab 2028 Schluss mit dem Verkauf und der Installation von neuen Heizungen mit fossilen Brennstoffen.
Zusätzlich sind Neubau- wie auch Bestandsbaugebiete von der Einführung der sogenannten Biobrennstoffquote betroffen. Gemäß dieser müssen bestehende Heizsysteme ab 2029 mit einem bestimmten Anteil Bioenergie betrieben werden. Dieser liegt zunächst bei 15 Prozent und wird schrittweise angehoben. Bis 2045 soll die Biobrennstoffquote bei 100 Prozent liegen. Aktuell ist es jedoch technisch lediglich möglich, Bioheizöl bis zu 20 Prozent Brennstoffe auf regenerativer Basis beizumischen. Wie die Versorgungslage für Ölheizungen ab 2045 aussieht, wenn 100 Prozent Bioenergie verwendet werden muss, kann aktuell noch nicht vorausgesagt werden.
Steht die Erneuerung der Ölheizung an, bietet daher vor allem der Umstieg auf die Wärmepumpe eine zukunftssichere und effiziente Heizlösung. Mit Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad eigenen sich moderne Wärmepumpen hervorragend auch für den Einsatz in Bestandsgebäuden. Zudem profitieren Eigenheimbesitzer von der hohen staatlichen Heizungsförderung von bis zu 70 Prozent für Heizsysteme mit erneuerbaren Energien. Damit reduzieren sich die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe enorm und liegen zum Teil sogar unter denen einer neuen Ölheizung.
Gut zu wissen: Mit einer Wärmepumpe wie der LG Therma V R290 von thermondo erfüllen Sie bereits jetzt alle aktuellen und kommenden Vorgaben des GEG.
Ölheizung Test: Viessmann und Wolf ganz vorne
Auch wenn Ölheizungen nicht die Anforderungen an eine klimaschonende Heizung erfüllen, stellen wir Ihnen hier die Ergebnisse des letzten Tests aus dem Jahr 2008 zum Thema Ölheizung vor.
Im großen Ölheizung Test der Stiftung Warentest erhalten die Viessmann Vitoladens 300-C sowie Wolf COB-20 mit der Note 1,6 das Qualitätsurteil GUT.
Beide Modelle schneiden in Sachen Energieeffizienz, Lautstärke und Verarbeitung im Vergleich zu anderen Ölheizungen am besten ab.
Die Ölbrennwertkessel Buderus Logano plus SB 105 und Vaillant VKO 246 icoVIT teilen sich mit einer Bewertung von 1,8 Platz zwei und verweisen damit Ihre Konkurrenzmodelle auf die hinteren Positionen.
Testergebnisse der besten vier Ölkessel im Vergleich (von 10 getesteten Modellen)
Viessmann Vitoladens 300-C | Wolf COB-20 | Buderus Logano Plus SB 105(T)-19 | Vaillant VKO 246 icoVIT | |
---|---|---|---|---|
Testurteil Gesamtnote | 1,6 | 1,6 | 1,8 | 1,8 |
Energieeffizienz im Heizbetrieb | 1,3 | 1,4 | 1,6 | 1,3 |
Handhabung | 2,1 | 2,2 | 1,6 | 2,9 |
Weitere Umwelteigenschaften | 1,8 | 1,3 | 2,6 | 1,7 |
Verarbeitung | 1,8 | 1,5 | 2,0 | 3,5 |
Viessman und Vaillant im Vergleich zu anderen Ölheizungen energieeffizient
Der nahezu vollständige Verbrauch der vom Heizöl zugeführten Heizenergie sowie besonders geringe Abgasverluste machen die Ölbrennwertkessel Viessmann Vitoladens 300-C und die Vaillant VKO 246 icoVIT zu den besten in der Kategorie Energieeffizienz. Beide Geräte erhalten die Note 1,3 im Ölheizung Test.
Die Wolf COB erreicht in Sachen Energieeffizienz ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis, die Abgasverluste fallen hier jedoch etwas höher aus, weshalb das getestete Modell von Stiftung Warentest mit der Note 1,4 bewertet wurde.
Platz vier im Ölbrennwertkessel-Test belegt die Buderus Logano plus SB 105 mit der Note 1,6. Auch hier geht im Vergleich zu den anderen getesteten Modellen im Volllastbetrieb etwas mehr Wärme über den Schornstein verloren.
Im Vergleich zu anderen Heizsystemen wie einer Wärmepumpe können fossile Heizsysteme in puncto Energieeffizienz heute nicht mehr mithalten. Wärmepumpen nutzen zu 75 Prozent kostenlose Umweltenergie und nur zu 25 Prozent Strom. Demnach sind sie in der Lage, aus einer geringeren Einheit Energie mehr Wärme zu erzeugen und haben je nach Modell einen Wirkungsgrad von 300 bis 500 Prozent. Der Wirkungsgrad einer modernen Ölheizung liegt gerade einmal bei knapp 100 Prozent.
Wolf COB hat beste Umwelteigenschaften im Ölheizungen-Test von 2008
Nicht nur durch die Reduktion des Heizölverbrauchs lassen sich Energiekosten senken. Auch die im Gerät eingebaute Umwälzpumpe kann sich negativ auf Ihre jährlichen Kosten auswirken, wenn sie unnötig viel Strom verbraucht.
Als wahrer Stromsparer kristallisierte sich im Test von 2008 die Ölbrennwertheizung von Wolf heraus. Mit einem jährlichen Stromverbrauch von rund 260 Kilowattstunden arbeitet das Gerät besonders stromsparend und ist dazu am leisesten von allen Ölbrennwertkesseln im Test. Damit erhält die Wolf COB in der Kategorie Umwelteigenschaften die Note 1,3.
Dies waren für das Testjahr 2008 verhältnismäßig gute Ergebnisse. Die Umwelteigenschaften einer Wärmepumpe sind jedoch mit einer Ölheizung kaum vergleichbar. Eine Wärmepumpe nutzt für die Bereitstellung der Wärme zum größten Teil kostenlose Umweltenergie. Wird der benötigte Strom mit einer Photovoltaikanlage gewonnen oder auf Ökostrom zurückgegriffen, heizt die Wärmepumpe quasi komplett emissionslos. Eine Ölheizung hingegen stößt im Vergleich zu anderen Heizsystemen mit am meisten CO2 aus und schadet damit der Umwelt sogar mehr als eine Gasheizung.
Die Ergebnisse der einzelnen Ölkessel im Überblick:
Ölkessel | Jahresstromverbrauch in kWh ca. | Lautstärke in dB(A) |
---|---|---|
Wolf COB-20 | 260 | 48,2 |
Vaillant VKO 246 icoVIT | 438 | 49,3 |
Viessmann Vitoladens 300-c | 459 | 48,8 |
Buderus Logano Plus SB 105(T)-19 | 650 | 50,9 |
Buderus Logano Plus am besten in der Handhabung
Ob zur Erstinbetriebnahme oder während des Heizens: eine einfache Bedienung des Ölkessels ist Grundvoraussetzung für die Zufriedenheit ihrer Besitzer. Deshalb ist dieses Kriterium zu 25 Prozent in die Gesamtwertung der Stiftung Warentest eingegangen.
Mit einer Note von 1,6 erhält die Buderus Logano plus SB 105(T) die höchste Bewertung in dieser Kategorie. Ebenfalls mit „gut“ bewertet wurde die Wolf COB und die Viessmann Vitoladens 300-C im Ölbrennwertkessel-Test.
Moderne Brennwertkessel entsprechen heutzutage nicht mehr dem Stand der Technik, auch wenn sie den Brennstoff effektiver in Wärmeenergie umwandeln als ältere Ölheizungen mit Heizwerttechnik. Einigen Geräten, wie es der Ölkesseltest aus 2008 zeigt, gelingt das besser als anderen. Durch den großen Technologiesprung hat die Wärmepumpe mit ihrer effizienten Art der Wärmegewinnung die Ölheizung jedoch längst überholt.
Ist die Anschaffung einer Ölheizung noch zeitgemäß?
Der Ölheizungen-Test stammt noch aus dem Jahr 2008 und bis heute wurde von der Stiftung Warentest kein neuer Vergleich veröffentlicht. Rund 16 Jahre später lassen sich die Testergebnisse eigentlich nicht mehr auf zeitgemäße Heizungstechnik übertragen. Zudem ist es fraglich, ob Verbraucherorganisationen in einen neuen Ölheizungen-Test investieren werden. Denn, wie oben bereits erwähnt, gehören Ölheizungen zu den Auslaufmodellen und dürfen spätestens ab 2028, wenn überhaupt nur noch in seltenen Ausnahmefällen verkauft und installiert werden.
Wer weiterhin auf eine Ölheizung setzt, blickt nicht nur aufgrund der Biobrennstoffquote in eine ungewisse Zukunft. Fossile Brennstoffe werden auch in Zukunft von Kosten wie der CO2-Steuer abhängig sein. Diese soll zukünftig jährlich ansteigen und 2026 bei 65 Euro pro Tonne liegen. Ab 2027 wird die von der Politik festgelegte, schrittweise Erhöhung vom europäischen Emissionshandel abgelöst. Dann orientiert sich der CO2-Preis komplett am Markt. Experten erwarten hohe Preissprünge, die schon 2030 bei 200 bis 300 pro Tonne CO2 liegen können.
Vergleicht man eine Ölheizung im Test mit einem aktuellen Modell einer Wärmepumpe, könnte das fossile Heizsystem in keiner Kategorie mehr überzeugen. Zum Zeitpunkt des Tests steckten alternative Heizsysteme mit erneuerbaren Energien wie die Wärmepumpe noch in der Entwicklung. Heute sind inzwischen fast 50 Prozent aller Neubauten mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Durch den großen Technologiesprung in den letzten Jahren sind die effizienten und klimafreundlichen Heizsysteme auch problemlos im Bestandsbau einsetzbar. Zudem erfüllen Sie mit einer Wärmepumpe alle Vorgaben des GEG und profitieren von einer hohen staatlichen Förderung.
Mit thermondo auf die Wärmepumpe umsteigen und unabhängig von Öl werden
Um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen, muss Deutschland die CO2-Emissionen im Gebäudesektor bis 2030 halbieren. Dies funktioniert vor allem mit dem Umstieg von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl auf ein effizientes Heizsystem wie die Wärmepumpe. Um die Wärmewende voranzutreiben, haben wir uns bei thermondo dazu entschieden, keine Ölheizungen mehr zu verkaufen.
Im Rahmen unseres Komplettpakets machen wir unseren Kunden den Umstieg von der Ölheizung auf die Wärmepumpe so einfach wie möglich. Sie erhalten nicht nur von Beratung und Planung bis zur fertigen Installation alles aus einer Hand. Wir kümmern uns auch um die fachgerechte Entsorgung Ihrer alten Ölheizung sowie des Öltanks und des Restöls. Nutzen Sie einfach unserer Heizungsplaner und wir rufen Sie schnellstmöglich zurück, um einen kostenlosen Beratungstermin bei Ihnen zu Hause oder per Telefon zu vereinbaren.
Erschienen in test 04/2008: https://www.test.de/Oelbrennwertkessel-40-Prozent-weniger-Heizkosten-1672180-1672605/