Wärmepumpen für Wohnungen sind in Deutschland eher selten zu sehen. Die meisten Geräte findet man in Ein- und Zweifamilienhäusern. Aber gibt es auch Wärmepumpen, die in Wohnungen installiert und effizient betrieben werden können? Welche Möglichkeiten bestehen und Voraussetzungen erfüllt sein müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wärmepumpe Wohnung: Welche Möglichkeiten gibt es?

Ein Großteil der verfügbaren Wärmepumpenheizungen sind auf den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern ausgelegt. Fast die Hälfte der Wohnfläche in Deutschland entfällt jedoch auf Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Dreiviertel davon befinden sich in Mehrparteienhäusern mit mehr als drei Wohneinheiten, die zum Großteil mit fossilen Brennstoffen oder Fernwärme beheizt werden.

Dass Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern eine vielversprechende Alternative bieten, hat bereits eine Studie des Fraunhofer-Instituts* gezeigt. Eine einzelne Wärmepumpe in einer Wohnung zu installieren und in einem bestehenden Heizsystem im Mehrfamilienhaus zu integrieren, ist jedoch nicht immer uneingeschränkt möglich. Wollen Sie dennoch Ihre Wohnung mit einer Wärmepumpe klimafreundlich und zukunftssicher beheizen, gibt es folgenden Möglichkeiten:

  • Wärmepumpe für das gesamte Gebäude: Um im Mehrfamilienhaus eine Wohnung mit einer Wärmepumpe zu beheizen, bietet sich in der Regel die Umrüstung des gesamten Heizsystems an. Dabei ist die Wärmepumpe als zentrales Heizsystem häufig die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit. Dazu können für sehr große Mehrfamilienhäuser auch zwei oder mehrere Wärmepumpen in Reihenschaltung als sog. Kaskade eingesetzt werden. Eine dezentrale Versorgung z. B. mit einer Wärmepumpe für eine Wohnung oder eine gesamte Etage ist ebenfalls möglich. Für große Gebäude mit schlechtem Sanierungszustand kann auch der Einsatz einer Hochtemperatur-Wärmepumpe eine Option sein.

  • Wärmepumpe auf dem Balkon: Wärmepumpen auf Balkonen findet man eher selten. Dennoch gibt es Split-Wärmepumpen, die eine kleinere luftführende Außeneinheit mit einer geräuscharmen Inneneinheit kombinieren. Unter bestimmten Voraussetzungen können diese Luft-Wasser-Wärmepumpen auch auf Balkonen installiert werden. Dazu muss jedoch der Balkon das Gewicht der Außeneinheit tragen können und sich im Inneren der Wohnung ein Aufstellort – idealerweise direkt in der Nähe des Balkons – für die Inneneinheit finden. Zudem muss die Gebäudehülle durchbrochen werden, damit die Außeneinheit der Wärmepumpe über Kältemittelleitungen mit der Inneneinheit verbunden werden kann.
Wärmepumpe für die Wohnung

Wärmepumpe Wohnung: Diese Voraussetzungen müssen erfüllt werden

Wohnen Sie als Wohnungseigentümer oder Mieter in einem Mehrfamilienhaus, können Sie nicht ohne weiteres eine Wärmepumpe in Ihrer Wohnung installieren. Damit Sie die notwendigen Umbauten durchführen können, müssen Sie einige Voraussetzungen erfüllen.

  • Wohnungseigentümer in einer Wohnungseigentümergemeinschaft

    Bietet sich die Möglichkeit, das Heizsystem im Gebäude gegen eine Wärmepumpe auszutauschen, benötigen Sie die Zustimmung der Wohnungseigentümergemeinschaft. Denn diese müssen die Kosten gemeinschaftlich tragen. Ob für den Heizungswechsel eine einfache Mehrheit ausreicht oder Zweidrittel der Wohnungseigentümer zustimmen muss, ist davon abhängig, ob es sich um eine Erhaltungsmaßnahme oder eine bauliche Veränderung handelt.

    Ist der Umstieg des gesamten Gebäudes keine Option, aber Sie möchten trotzdem Ihre Wohnung mit einer Wärmepumpe beheizen, kann unter Umständen auch ein Balkon als Aufstellort der Wärmepumpe verwendet werden. Um die Kältemittelleitungen verlegen zu können, sind Bohrungen durch die Hauswand notwendig, die ggf. die Zustimmung der Wohnungseigentümergemeinschaft erfordern. Sind zusätzlich Änderungen an den Heizkörpern oder deren Stilllegung notwendig, muss sichergestellt werden, dass dies keine negativen Auswirkungen auf die zentrale Heizanlage der anderen Wohnungen hat.

  • Mieter in einem Mietshaus

    Da für Wohnraumlösungen mit Wärmepumpen in der Regel Veränderungen an der Bausubstanz des Gebäudes notwendig sind, können Mieter diese nicht einfach selbst durchführen. Möchten Sie eine Wärmepumpe in Ihrer Wohnung installieren, sind Sie also von der Genehmigung Ihres Vermieters abhängig.

Gut zu wissen: Bei allen Varianten von Wärmepumpen für Wohnungen, die im Außenbereich installiert werden, müssen die Geräuschemissionen gemäß der TA Lärm beachtet werden. Kein Wohnungseigentümer oder die Bewohner umliegender Häuser dürfen durch den Betrieb Ihrer Wärmepumpe beeinträchtigt werden.

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Mini-Wärmepumpe zum Heizen für Wohnungen: Einzelraumlösung

Wenn von Mini-Wärmepumpen zum Heizen von Wohnungen die Rede ist, sind damit in der Regel Luft-Luft-Wärmepumpen gemeint. Diese sind in der Lage einzelne Räume bis 35 m2 sowohl zu beheizen, als auch zu kühlen. Da diese Art der Luftwärmepumpe die Außenluft als Wärmequelle nutzt, kann sie nur in Räumen mit Außenwand installiert werden. Dazu ist ein Durchbruch der Gebäudehülle, meist unter den Fenstern, notwendig.

Planen Sie eine Mini-Wärmepumpe zum Heizen in Ihrer Wohnung, benötigen Sie auch hier aufgrund des Wanddurchbruchs die Genehmigung der anderen Eigentümer. Für die Veränderung an der Außenwand benötigen Sie zudem den Nachweis, dass die Statik nicht beeinflusst und die Dichtigkeit der Außenhülle nicht beschädigt wird. Liegt keine Beeinträchtigung des Gebäudes vor und die Lüftungsöffnung ist klein und uneinsehbar, ist eine Zustimmung der gesamten Wohnungseigentümergemeinschaft nicht zwingend erforderlich.

Gut zu wissen: Mini-Wärmepumpen zum Heizen in Wohnungen können häufig nicht genügend Wärme bereitstellen, um den gesamten Wärmebedarf zu decken. Zudem eignen sie sich nicht für innenliegende Räume ohne Außenwand und müssen für diese Räume mit einem weiteren System wie z. B. einer Elektroheizung kombiniert werden.

Wärmepumpe Wohnung: Kosten für das Heizsystem

Die Kosten für Wärmepumpen in Wohnungen können stark variieren. Mini-Wärmepumpen sind mit ca. 1.000 Euro pro Gerät vergleichsweise günstig. Allerdings wird für jeden Wohnraum ein Gerät benötigt. Dazu kommen die Installationskosten, die mit den notwendigen Durchbrüchen der Gebäudehülle die Anschaffungskosten für die Heizung in die Höhe treiben können.

Der Preis einer Split-Wärmepumpe für Balkone ähnelt dem einer konventionellen Luft-Wasser-Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus. Je nach Wohnfläche variieren die Kosten von 8.000 bis 15.000 Euro. Jedoch dürfen auch hier die Installationskosten nicht vernachlässigt werden. Bei der Split-Aufstellung muss ebenfalls die Gebäudehülle durchbrochen werden. Zudem müssen zwischen Außeneinheit und Inneneinheit Kältemittelleitungen verlegt werden. Dazu muss ein Fachbetrieb mit einem speziellen Kälteschein beauftragt werden, der diese aufwendigen Arbeiten durchführen darf.

Die Anschaffungskosten von Wärmepumpen können durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) stark reduziert werden. Bis zu 70 Prozent können Sie derzeit durch die staatliche Förderung für Heizungen erstattet bekommen. Dazu muss die Wärmepumpe jedoch mindestens 65 Prozent des Wärmebedarfs abdecken. Zusätzlich muss ihre Jahresarbeitszahl mindestens 3,0 betragen. Ebenfalls förderungsrelevant ist die jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz (ETAs). Diese muss je nach Wärmequelle (Luft, Erde, Wasser) bestimmte Werte einhalten. Ob eine Anlage die grundsätzlichen Anforderungen erfüllt, können Sie in der Liste des BAFA mit den förderfähigen Wärmepumpen nachlesen.

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Fazit: Wärmepumpe in Wohnung – lohnt sie sich?

Eine einzelne Wärmepumpe für eine Wohnung nachzurüsten, ist – unabhängig von der Art – ein aufwendiger und bürokratischer Prozess. Daher sollten Sie sich gut überlegen, ob die Kosten oder der Nutzen einer solchen Anschaffung vor allem in Mietverhältnissen überwiegen. Eine Alternative zur einzelnen Wohnraumlösung bietet die Umrüstung des gesamten Heizsystems des Mehrfamilienhauses auf die Wärmepumpe. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern sind inzwischen fast Dreiviertel der Neubauten mit einer Wärmepumpe ausgestattet und auch im Bestand nimmt die Wärmewende immer weiter Fahrt auf. In deutschen Mehrfamilienhäusern hat sich das effiziente und zukunftssichere Heizsystem bisher noch nicht richtig durchsetzen können. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technik werden Wärmepumpen in Wohnungen und Mehrfamilienhäusern jedoch in Zukunft immer weiter an Bedeutung gewinnen.

Wie bereits erwähnt, betrachtet auch eine Studie des Fraunhofer-Instituts, wie der Einsatz von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern sinnvoll umgesetzt werden kann. Der sogenannte Projektverband „LowEx-Bestand“ zeigte mit dem Forschungsprojekt*, dass Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern eine vielversprechende Option mit vielen Vorteilen für die Bereitstellung von Wärme und Warmwasser sind, aber es häufig an der Umsetzung scheitert. Ein Mangel an Wissen bei Eigentümern und Investoren ist ebenso ein Grund für die begrenzte Verwendung, wie die komplexen Eigentumsverhältnisse und die Vielfalt der Mehrfamilienhäuser in Deutschland. Das Projekt schlägt eine Standardisierung von Wärmepumpen-Lösungen für verschiedene Bedürfnisse eines Mehrfamilienhauses vor. Diese reichen von einem zentralen Heizsystem mit Wärmepumpen in Kaskadenschaltung bis zur einzelnen Wärmepumpe in Wohnungen.

Demnach sollten Sie, bevor Sie eine Wärmepumpe in Ihrer Wohnung installieren, sich zunächst mit Ihrer Wohnungseigentümergemeinschaft beraten. Mit einer individuellen Planung und Dimensionierung der Wärmepumpe kann der Wechsel des gesamten Hauses auf ein modernes und effizientes Heizsystem ein sinnvollerer Schritt sein, als eine einzelne Wohnung mit einer Wärmepumpe auszustatten.

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Quellen:

*Der vollständige Abschlussbericht zur LowEx-Bestand Analyse kann hier nachgelesen werden: LowEx-Konzepte für die Wärmeversorgung von Mehrfamilien-Bestandsgebäuden

Luisa, Expertin für Photovoltaik Luisa ist Autorin dieses Artikels und unsere Expertin auf den Gebieten Photovoltaik, Wärmepumpe und Energiewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihr: fragen@thermondo.de.