Das Wichtigste in Kürze:

  • Umfrage unter 1.000 Hausbesitzern in ganz Deutschland zeigt, die Wärmepumpe ist erste Wahl bei den Befragten.
  • Stärkstes Argument für die Wärmepumpe sind sinkende Heizkosten.
  • Hohe Anschaffungskosten stellen für viele eine Hürde dar.
  • Die Förderung hat hohen Einfluss auf die Kaufentscheidung.
  • Effizienz und Sparpotenzial der Wärmepumpe werden unterschätzt.

thermondo Wärmepumpen-Monitor: Was Hausbesitzer über den Heizungstausch denken

Als Deutschlands größter Installateur für Wärmepumpen befragt thermondo 1.000 Hausbesitzer aus dem ganzen Land zu ihrem Wissen, ihren Einstellungen und Meinungen rund um das Thema Heizungstausch. Die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Appinio im Auftrag von thermondo durchgeführt. Die Teilnehmenden wurden zufällig ausgewählt und sind keine Kunden von thermondo.

Wer wurde befragt?

Die aktuelle Befragung wurde online vom 01. bis zum 07. April 2025 durchgeführt. An der Umfrage haben 1.000 Hauseigentümer teilgenommen, davon 500 Männer und 500 Frauen. Das Durchschnittsalter liegt bei 51,5 Jahren.

Alle in der Studie befragten Personen besitzen eine oder mehrere Immobilien: 66 Prozent sind Eigentümer von Einfamilienhäusern, die restlichen Teilnehmer besitzen ein Doppel-, Reihen- oder Mehrfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung.
74 Prozent der Befragten heizen ihre Immobilie aktuell mit Öl oder Gas – das ist ein ähnlich hoher Anteil wie im bundesweiten Bevölkerungsschnitt. Immerhin 18 Prozent der Studienteilnehmer setzen bereits auf die Wärmepumpe als effiziente und klimafreundliche Heizlösung.

Die interessantesten Ergebnisse der Befragung haben wir im Folgenden zusammengefasst. Zur besseren Lesbarkeit und Vergleichbarkeit wurden die Resultate auf volle Prozentzahlen gerundet.

Vertrauen in die Wärmepumpe: 71% der Befragten haben Vertrauen

Die Wärmepumpe gewinnt zunehmend das Vertrauen deutscher Hausbesitzer:
7 von 10 Befragten geben an, der Technologie grundsätzlich zu vertrauen – ein starkes Signal für ihren wachsenden Stellenwert als Heizlösung. Fast ein Viertel (22 Prozent) vertraut der Wärmepumpe sogar voll und ganz.

Auf der anderen Seite blicken 29 Prozent der Umfrageteilnehmer misstrauisch auf die Technologie. Doch nur 9 Prozent davon lehnen die Wärmepumpe komplett ab und geben an, ihr überhaupt nicht zu vertrauen.

Grafik zu Vertrauen in die Wärmepumpe

Wärmepumpe erste Wahl beim Heizungstausch

Die Wärmepumpe ist mit Abstand die Nr. 1 beim Heizungstausch: Wenn sie sich heute für eine neue Heizung entscheiden müssten, würde eine Mehrheit von 42 Prozent der Befragten eine Wärmepumpe kaufen.

Für ein Hybridsystem, bei dem eine Gas-, Öl- oder Solarthermieheizung mit einer Wärmepumpe gekoppelt wird, würden sich 21 Prozent entscheiden. Deutlich abgeschlagen sind klassische fossile Heizungen: Nur noch 18 Prozent würden spontan zu einer neuen Gasheizung greifen, lediglich 7 Prozent zur Ölheizung.

Nur ein kleiner Teil von knapp 7 Prozent der Befragten würde Fernwärme als Heizlösung wählen. Vermutlich sehen die Umfrageteilnehmer hier eine starke Abhängigkeit von lokalen Versorgern und Kommunen. Noch weiter hinten landet die Pelletheizung mit lediglich 5 Prozent Zustimmung.

Infografik zur ersten Wahl beim Heizungskauf

Wirtschaftlichkeit überzeugt, aber Investitionskosten schrecken ab

In einer weiteren Frage der Studie ging es darum, ob Hausbesitzer den Einbau einer Wärmepumpe für wahrscheinlich halten – vorausgesetzt, dass die Anlage im eigenen Zuhause technisch und wirtschaftlich Sinn ergibt.

Auch hier überwiegt deutliche Zustimmung für die Wärmepumpe: Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Befragten halten die Anschaffung einer Wärmepumpe für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich.

Die Teilnehmer, die eine Wärmepumpe grundsätzlich für eine wahrscheinliche Option halten, nannten vor allem folgende Argumente:

  • sinkende Heizkosten (63 Prozent)
  • attraktive staatliche Förderung (51 Prozent)
  • Beitrag zum Umweltschutz leisten (51 Prozent)
  • Wertsteigerung des Gebäudes (46 Prozent)
  • Möglichkeit, den Energieverbrauch besser zu steuern (41 Prozent)

Neben klar wirtschaftlichen Aspekten spielen also auch ökologische und ideelle Motive eine wichtige Rolle.

Dem stehen 23 Prozent der Studienteilnehmer gegenüber, für die die Entscheidung einer Wärmepumpe in Ihrem Zuhause nicht oder überhaupt nicht wahrscheinlich ist. Auch diese Gruppe wurde nach ihren Bedenken befragt.

Die Top 5 Hemmschwellen sind:

Hier dominieren eindeutig finanzielle Gründe und technische Bedenken.

Heizungsförderung bekannt, aber oft noch unklar

Die staatliche Heizungsförderung ist mittlerweile breit bekannt: 88 Prozent der befragten Hausbesitzer wissen, dass es finanzielle Unterstützung vom Staat für den Umstieg auf die Wärmepumpe gibt. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) davon weiß genauer über die Förderung Bescheid oder hat sich bereits aktiv mit Details befasst. Die Hälfte (51 Prozent) der Studienteilnehmer weiß hingegen nichts Näheres über die Förderkulisse. Rund 12 Prozent der Befragten haben noch nie von der Förderung gehört.

Diese Zahlen verdeutlichen: Es gibt nach wie vor Informationsbedarf. Möglicherweise könnte eine vereinfachte Förderkulisse hier helfen, um Verständnis und Akzeptanz noch zu erhöhen.

Wie es mit der Förderung unter der neuen Bundesregierung weitergeht, bleibt spannend. Der aktuelle Förderrahmen sieht Zuschüsse von bis zu 70 Prozent der Anschaffungskosten, maximal 21.000 Euro pro Bauvorhaben, für den Einbau einer Wärmepumpe vor.

Bei den Hausbesitzern herrscht ein relativ breiter Konsens über die aktuellen Fördersätze:

  • 45 Prozent der Befragten halten die aktuelle Förderung der Wärmepumpe für genau richtig.
  • 28 Prozent empfinden die Wärmepumpenförderung als eher oder viel zu niedrig. Das ist mehr als doppelt so viel als diejenigen
  • 13 Prozent der Befragten, welche die geltende Förderung für zu hoch oder viel zu hoch einschätzen.

Förderung entscheidend für den Wärmepumpenkauf

Die Förderung ist ein entscheidender Faktor für die Kaufentscheidung. 70 Prozent der Befragten schätzen es als wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich ein, dass die Förderung ihr Interesse am Einbau einer Wärmepumpe beeinflusst. Lediglich 30 Prozent der Teilnehmer sagen, dass die Förderung für sie keine Rolle spielt.

Damit ist klar: Die Förderung ist ein zentraler Hebel, um den Wechsel weiter voranzutreiben. Ein drohender Förderstopp würde den Wärmepumpen-Hochlauf massiv ausbremsen.

Ein Drittel hält die Gasheizung für leistungsstärker

Moderne Wärmepumpen arbeiten besonders effizient: Sie können aus einer Einheit Strom rund vier Einheiten Wärme gewinnen und sind damit viel leistungsstärker als eine Gasheizung. Das wissen allerdings nur 19 Prozent der Befragten. Immerhin 36 Prozent halten die Wärmepumpe zumindest für eher effizienter als eine Gasheizung.

29 Prozent, also mehr als ein Viertel der Teilnehmer glaubt hingegen, dass beide Heizsysteme gleich effizient sind. Und 16 Prozent gehen fälschlicherweise davon aus, dass die Gasheizung effizienter als die Wärmepumpe heizt.

Diese Zahlen machen deutlich: Aufklärungsarbeit ist weiterhin nötig, um die Vorteile der Wärmepumpe verständlich zu vermitteln.

Einschätzung Effizienz Wärmepumpe

Einsparpotenzial der Wärmepumpe wird unterschätzt

Dank ihrer hohen Effizienz ist die Wärmepumpe im laufenden Betrieb deutlich kostengünstiger als Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen. Genau das zeigt sich auch in der Wahrnehmung vieler Hausbesitzer.

In der Umfrage wurde abgefragt, wie sich die Heizkosten nach einem Umstieg von einer Ölheizung zur Wärmepumpe entwickeln könnten.

Das Ergebnis:

  • 47 Prozent der Befragten erwarten sinkende Heizkosten beim Umstieg auf die Wärmepumpe.
  • 24 Prozent rechnen mit höheren Ausgaben fürs Heizen mit Strom.
  • 29 Prozent gehen davon aus, dass die Kosten gleich bleiben.
Umfrageergebnis zu Einsparpotenzial Wärmepumpe

In der Umfrage wurden die Hausbesitzer auch gebeten, die möglichen Kosteneinsparungen beim Betrieb einer Wärmepumpe einzuschätzen – basierend auf einem konkreten Beispiel: Eine vierköpfige Familie lebt in einem Einfamilienhaus mit Ölheizung und hat derzeit jährliche Heizkosten von rund 2.000 Euro.

Auf dieser Basis zeigen sich folgende Erwartungen zur möglichen Einsparung durch eine Wärmepumpe:

  • 33 Prozent der Befragten erwarten eine jährliche Ersparnis von 251 bis 500 Euro.
  • 30 Prozent rechnen mit einer Einsparung zwischen 51 und 250 Euro pro Jahr.
  • 13 Prozent gehen von einem Einsparpotenzial von bis zu 1.000 Euro jährlich aus.

Lediglich 19 Prozent der Studienteilnehmer gehen davon aus, dass sich der Umstieg auf die Wärmepumpe kaum lohnt - davon rechnen 9 Prozent mit minimalen Einsparungen von bis zu 50 Euro im Jahr und 10 Prozent sehen gar kein Einsparpotenzial.

Diese Ergebnisse zeigen: Die Mehrheit der Hausbesitzer erwartet mit der Wärmepumpe moderate, aber spürbare Entlastungen bei den Heizkosten – vor allem im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Heizöl.

Gut zu wissen: Unsere Berechnungen zeigen, dass sich allein durch den Umstieg auf eine Wärmepumpe jährlich rund 800 Euro Betriebskosten einsparen lassen.

Umfrageergebnis zu Einsparpotenzial Wärmepumpe

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Großteil erwartet Mehrkosten durch CO2-Preis

Der steigende CO2-Preis ist ein Kostentreiber für fossile Brennstoffe und macht elektrisches Heizen im Verhältnis günstiger. Seit Anfang 2025 wird eine Tonne CO2 mit 55 Euro besteuert, künftig sind durch die Einführung des europäischen Emissionshandels (ETS2) deutlich höhere Preise für das Heizen mit Gas oder Öl zu erwarten.

Das zeigt sich auch in den Erwartungen der Hausbesitzer: Mehr als die Hälfte der Befragten Hausbesitzer geht davon aus, dass der CO2-Preis ihre Heizkosten spürbar erhöht.

  • 35 Prozent rechnen mit jährlichen Mehrkosten von 51 bis 250 Euro
  • 23 Prozent erwarten zusätzliche Kosten von 251 bis zu 500 Euro im Jahr
  • 9 Prozent gehen nur von maximal 50 Euro im Jahr an Mehrkosten aus

Weitere 9 Prozent glauben gar nicht, dass der steigende CO2-Preis ihre Heizkosten beeinflusst.

Umfrage: CO2-Preis Auswirkungen

Fazit: Wärmepumpe überzeugt – Nachfrage steigt weiter

Der aktuelle thermondo Wärmepumpen-Monitor zeigt deutlich: Die Mehrheit der Hausbesitzer steht der Wärmepumpe offen und positiv gegenüber. Nur rund ein Viertel der Befragten lehnt die Technologie noch strikt ab. Die Zahlen spiegeln auch den Trend wider, den wir im Markt seit November 2024 beobachten: Die Nachfrage nach Wärmepumpen wächst stetig, ebenso wie die Anträge auf KfW-Förderung für Wärmepumpen.

Wirtschaftliche Vorteile und die staatliche Förderung sind zentrale Argumente, die viele Hausbesitzer zum Umstieg auf die Wärmepumpe bewegen. Doch trotz dieser positiven Entwicklung wird das Einsparpotenzial beim Heizen mit Wärmepumpe noch häufig unterschätzt. Unsere Umfrage zeigt: Viele Hausbesitzer schätzen die möglichen Kostenersparnisse als zu gering ein.

Wie hoch die jährlichen Energiekosten-Ersparnisse in einem vollständig elektrifizierten Eigenheim tatsächlich sein können, zeigen wir Ihnen in unserer Vergleichsrechnung von zwei Familien: Familie Schmidt setzt weiter auf fossile Technik, Familie Müller hingegen auf elektrisches Heizen und Fahren in ihrem Haushalt.