Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss auch im Gebäudesektor der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien gelingen. Eine aktuelle Studie zum Heizungsmarkt vom Marktforschungsinstitut prolytics im Auftrag des BDEW zeigt nun: Drei von vier Haushalten setzen weiterhin auf fossile Brennstoffe wie Gas und Öl. Der Anteil an Wärmepumpen in Deutschland ist zwar gestiegen, im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen bleibt der Anteil jedoch gering.
Wie heizt Deutschland – Eine ausführliche Bestandsaufnahme
In der Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) wird die Struktur des aktuellen Heizungsmarktes im Jahr 2023 bis September untersucht. Die Ergebnisse wurden mit der letzten Studie aus dem Jahr 2019 verglichen. Wichtige Faktoren bei der Überprüfung waren der Energieträger, das Heizsystem und das Alter, aber auch die regionale Verteilung der verschiedenen Heizsysteme in Deutschland.
Hoher Modernisierungsbedarf: Jede dritte Heizung ist älter als 20 Jahre
Jede dritte Heizung in Deutschland ist älter als 20 Jahre, ein Drittel aller Ölheizungen überschreitet sogar die 25 Jahre. Damit zeigt die Studie, dass ein hoher Sanierungsbedarf besteht. Überschreitet eine Heizung die 15 Jahre, arbeitet sie von Jahr zu Jahr immer ineffizienter. Somit kosten alte Heizungen den Verbraucher nicht nur mehr Heizkosten, sondern haben auch einen hohen CO2-Ausstoß. Das macht ein modernes und effizientes Heizsystem im Hinblick auf seine Klimafreundlichkeit besonders wichtig.
Ein Lichtblick ist das Durchschnittsalter der deutschen Heizungen. Diese sind im Schnitt knapp 14 Jahre alt und damit 2,5 Jahre jünger, als sie es 2019 waren. In Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg liegt das Alter jedoch deutlich über dem Durchschnitt. Mit knapp 17 und 16,4 Jahren sind dort die Heizungen am ältesten.
Jede zweite Heizung ist eine Gasheizung
Der Anteil an Gasheizungen in Deutschland ist in den letzten vier Jahren sogar etwas angestiegen. Mit über 50 Prozent ist der fossile Energieträger nach wie vor Spitzenreiter in deutschen Haushalten. Häufig handelt es sich dabei um Gas-Zentralheizungen. Gas-Etagenheizungen haben einen vergleichsweise geringen Anteil an der Gesamtzahl der Gasheizungen. Geheizt wird dabei überwiegend mit Erdgas. Gastarife, bei dem das Erdgas ganz oder zum Teil durch Biogas ersetzt wird, nutzen weniger als 20 Prozent der Verbraucher.
Im Gegensatz zur Gasheizung ist der Anteil an Ölheizungen in Deutschland zurückgegangen. Dabei sind viele Verbraucher jedoch nicht auf erneuerbare Energien umgestiegen, sondern haben Erdgas als neuen Energieträger gewählt. Dass die Bundesregierung bis kurz vor dem Ukraine-Krieg mit Gas als bessere Alternative zu Öl geworben hat, könnte dabei ein wichtiger Faktor sein.
Anteil Wärmepumpen in Deutschland zu gering
Im Vergleich zu 2019 wurde die Elektro-Wärmepumpen deutlich häufiger eingebaut. In Wohnungen hat sich die Anzahl sogar mehr als verdoppelt. Insgesamt ist der Anteil an Wärmepumpen in Deutschland als alleiniges Heizsystem mit 5,7 Prozent jedoch immer noch vergleichsweise gering.
6 Millionen Wärmepumpen sollen bis 2030 eingebaut werden, aktuell sind 1,6 Millionen in Betrieb. Bei über 50 Prozent der Elektro-Wärmepumpen kommt der Strom aus der Photovoltaikanlage, während weniger als ein Drittel der Wärmepumpennutzer die Kühlfunktion verwenden.
Regionale Unterschiede: Der Süden setzt auf Öl, Berlin und Hamburg auf Fernwärme
Auch regional gibt es große Unterschiede. Während die Gasheizung überall stark vertreten ist, betreiben in Bayern und Baden-Württemberg betreiben mehr als ein Drittel aller Verbraucher immer noch eine Ölheizung. Im Saarland übertrifft die Ölheizung mit über 46 Prozent sogar den Anteil der Gasheizung. In Großstädten hingegen setzen fast ein Drittel aller Verbraucher auf Fernwärme, wie man in Hamburg und Berlin sehen kann.
Fazit: Wärmepumpen-Anteil in Deutschland muss schneller steigen
Die BDEW Studie zum Heizungsmarkt zeigt, dass in Deutschland gerade einmal 1,6 Millionen Wärmepumpen in Betrieb sind. Zur Veröffentlichung Ende September 2023 war die Schwelle der 300.000 neu eingebauten Wärmepumpen in diesem Jahr noch nicht erreicht. So wird das von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gesteckte Ziel, bis 2030 6 Millionen Wärmepumpen zu verbauen, immer schwerer zu erreichen. Damit Deutschland die Regierungsziele zur Wärmewende erreicht, müsste sich die Einbaugeschwindigkeit der Wärmepumpen in etwa verdoppeln.
Zudem zeigt die Studie, dass Ölheizungsbetreiber sehr häufig auf die Gasheizung umgestiegen sind und demnach noch immer drei von vier Verbrauchern mit Gas oder Öl heizen. Diese Heizsysteme müssen in den nächsten 20 Jahren auf erneuerbare Energien bzw. die Wärmepumpe umgestellt werden. Um die Wärmewende entsprechend voran zu bringen, sind eine langfristige Planung und eine sichere Gesetzgebung notwendig. Dazu ist die kommunale Wärmeplanung, die mit dem neuen GEG beschlossen wurde, ein erster Schritt. Es muss nun jedoch auch ein zuverlässiger Ausbau der Wärmeinfrastruktur gewährleistet werden. Dazu benötigt es nicht nur ein von der Bundesregierung gesichertes Förderprogramm, das sowohl für Verbraucher als auch für Versorgung eine finanzielle Absicherung bietet. Die Herausforderung wird sein, langfristige Planungssicherheit zu bieten.
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BDEW Studie "Wie heizt Deutschland 2023?": https://www.bdew.de/energie/studie-wie-heizt-deutschland/