Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe liegt im Durchschnitt bei 35 bis 39 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter. Dies hat der aktuelle Heizspiegel 2024* zusammengestellt. Das bedeutet für Einfamilienhäuser mit einer zu beheizenden Fläche von 100 bis 250 Quadratmeter rechnet man mit einem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von 4.000 bis 9.000 kWh für die Wärmepumpe.
*co2online, Heizspiegel 2024: Für den aktuellen Heizspiegel 2024 analysierte die Beratergesellschaft co2online Gebäudedaten aus dem Abrechnungsjahr 2023 von knapp 145.000 zentral beheizter Wohngebäude in Deutschland.
Wieso verbrauchen Wärmepumpen Strom?
Wärmepumpen entziehen der Außenluft, dem Erdreich oder Grundwasser Umweltenergie und wandeln diese in Heizenergie um. Dafür zirkuliert im Inneren der Wärmepumpe ein Kältemittel, das bei Kontakt mit der aufgenommenen Umweltwärme verdampft. Ein elektrischer Kompressor verdichtet das gasförmige Kältemittel, was das Temperaturniveau ansteigen lässt. Nachdem das Kältemittel wieder verflüssigt und die Temperatur so nochmals erhöht wird, kann die erzeugte Wärme an das Heizsystem abgegeben oder in einem Pufferspeicher gelagert werden.
Durch die Nutzung des elektrischen Kompressors benötigen Wärmepumpen anteilig Strom. Dieser macht jedoch nur etwa 25 Prozent des gesamten Energiebedarfs aus. Die verbleibenden 75 Prozent stammen aus kostenloser Umweltwärme, was den hohen Wirkungsgrad von Wärmepumpen von 300 bis 500 Prozent erklärt. Das bedeutet, dass Wärmepumpen aus einer Einheit Strom drei bis fünf Wärmeeinheiten erzeugen.
Darum schwankt der Stromverbrauch von Wärmepumpen
Obwohl alle elektrischen Wärmepumpen nach dem gleichen Prinzip arbeiten, variiert ihr Stromverbrauch je nach Wetterlage und Bauart. Der Grund dafür liegt in den unterschiedlichen Temperaturen der genutzten Umweltwärmequellen. Erdwärme etwa ist konstanter und auch bei Minusgraden wärmer als die Außenluft – das senkt den Energieaufwand für den elektrischen Kompressor. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, die Erdwärme nutzt, benötigt im Winter daher etwas weniger Strom als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die die Außenluft nutzt.
Dennoch liefert die Außenluft auch bei Minusgraden immer ausreichend Wärmeenergie, um ein Haus effizient mit Wärmepumpe zu beheizen. Da die Außentemperaturen im Winter stark schwanken können, verbrauchen sie in besonders kalten Perioden zwar mehr Strom, diese Schwankungen sind jedoch bereits einkalkuliert und gleichen sich über das Jahr hinweg wieder aus.
Mehr zum Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Winter:
Wie berechne ich den Stromverbrauch meiner Wärmepumpe?
Um den Stromverbrauch vorab überschlägig zu berechnen, können neben Vorverbräuchen auch die gängigen Effizienzkennzahlen von Wärmepumpen genutzt werden. Diese geben das Verhältnis von erzeugter Wärme zur eingesetzten Strommenge an – werden jedoch auf unterschiedliche Weise ermittelt:
- Der Coefficient of Performance (COP) wird unter gleichbleibenden Laborbedingungen gemessen und muss auf jedem Datenblatt einer Wärmepumpe angegeben sein. Der COP ist somit eine Momentaufnahme und gibt keine Auskunft zum tatsächlichen Stromverbrauch im Betrieb. Dennoch ist er besonders hilfreich, wenn Sie verschiedene Wärmepumpen vor dem Kauf untereinander vergleichen möchten. Eine effiziente Wärmepumpe sollte einen COP zwischen 3 und 5 aufweisen.
- Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt Auskunft zum tatsächlichen Stromverbrauch und kann frühestens ein Jahr nach Inbetriebnahme der Wärmepumpe anhand von Strom- und Wärmemengenzählern bestimmt werden. Da die JAZ einer Wärmepumpe für die staatliche Heizungsförderung jedoch nachweislich bei mind. 3,0 liegen muss, geben Hersteller eine theoretische Jahresarbeitszahl an – berechnet nach den Vorgaben der VDI-Richtlinie 4650.
1. Methode: Wärmepumpen-Effizienzkennzahlen nutzen
Für einen ersten Überblick zum Stromverbrauch benötigen Sie neben der Effizienzkennzahl noch die Leistung der Wärmepumpe in Kilowatt (kW) sowie die jährlichen Heizstunden.
Beispiel: Sie nutzen Ihre Wärmepumpe pro Jahr 2.000 Stunden lang zum Heizen. Die Anlage weist eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 auf und verfügt über eine Heizleistung von 10 Kilowatt (kW):
Formel: (Leistung in Kilowatt x Heizstunden) / Effizienzzahl = Stromverbrauch in kWh
Ergebnis: (10 kW x 2.000 h) / 4 = 5.000 kWh
2. Methode: Vorverbräuche der alten Heizung nutzen
Die bisherigen Heizkosten bieten eine gute Orientierung, um den künftigen Stromverbrauch der Wärmepumpe grob abzuschätzen. Wichtig ist hier den Wirkungsgrad der Heizung mit dem der Wärmepumpe ins Verhältnis zu setzen.
Beispiel: Nehmen wir an, Sie nutzen aktuell noch eine Gasheizung mit Brennwerttechnik (Wirkungsgrad 1) und haben einen Jahresenergiebedarf von 20.000 kWh. Nun möchten Sie auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe (Wirkungsgrad 4) umsteigen.
Formel: (Jahresenergiebedarf x Wirkungsgrad Gasheizung) / Wirkungsgrad Wärmepumpe = Stromverbrauch in kWh
Ergebnis: Der Stromverbrauch der Wärmepumpe wird ca. 5.000 kWh pro Jahr betragen.
Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 25 Cent pro kWh (Stand: April 2025) entstehen jährlich rund 1.250 Euro Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe – zuzüglich Netzentgelte.
Heizkostenvergleich: Gas vs. Wärmepumpe
Im Vergleich zu den durchschnittlichen Betriebskosten einer Gasheizung lassen sich mit der Wärmepumpe so jährlich etwa 600 Euro einsparen. Dank dieser niedrigeren Energiekosten amortisieren sich die anfangs etwas höheren Investitionen in die Wärmepumpe bereits nach wenigen Jahren – wie die folgende Grafik veranschaulicht:
Stromverbrauch der Wärmepumpe mit richtiger Vorlauftemperatur senken
Je geringer der Unterschied zwischen der Vorlauftemperatur und der Außentemperatur der Wärmquelle, desto weniger Strom verbrauchen Wärmepumpen. Reduzieren Sie die Vorlauftemperatur nur um wenige Grad, können Sie bereits Strom sparen. Für Wärmepumpen gilt eine Vorlauftemperatur von 35 bis 55 Grad als ideal.
Gut zu wissen: Die optimale Vorlauftemperatur sollte in der Regel vom Wärmepumpen-Installateur festgelegt und bei der Inbetriebnahme der Wärmepumpe eingestellt werden.
Zusätzlich gibt es weitere Maßnahmen, die vom Fachbetrieb bereits während des Installationsprozesses der Wärmepumpe ergriffen werden sollten, um den Stromverbrauch so effizient wie möglich zu gestalten:
- Hydraulischer Abgleich: Der jeweilige Wärmepumpen-Installateur sollte vor der ersten Inbetriebnahme immer einen hydraulischen Abgleich durchführen. Dieser sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und kann die Effizienz der Wärmepumpe steigern und den Stromverbrauch minimieren. Ein hydraulischer Abgleich nach Verfahren B ist für die Wärmepumpen-Förderung sogar Voraussetzung.
- Korrekte Dimensionierung: Für eine hohe Effizienz der Wärmepumpe ist vor allem die passende Dimensionierung entscheidend. Diese sollte daher immer von einem Fachbetrieb unter Anwendung der Heizlastberechnung (nach DIN 12831) bei Ihnen vor Ort durchgeführt werden.
Denn zu klein dimensionierte Anlagen benötigen unverhältnismäßig viele Heizstunden, um das gewohnte Temperaturniveau zu erreichen. Dies lässt den Stromverbrauch steigen bzw. die JAZ sinken. Allerdings sollte auch kein zu großes Modell verbaut werden. Denn wird der Wärmebedarf zu schnell gedeckt, entstehen Leerlaufzeiten. Wärmepumpen arbeiten jedoch bei einem durchgehend gleichmäßigen Betrieb am sparsamsten. Zudem geraten sie bei langen Leerlaufzeiten ins Takten, wodurch sie schneller verschleißen.
Mehr zur Heizlastberechnung für Wärmepumpen:
- Passende Heizkörper: Damit eine Wärmepumpe auch im weniger gut sanierten Altbau effizient heizt, reicht oftmals schon der Tausch der alten Heizkörper gegen größere Modelle. Optimal sind etwa Niedertemperatur- oder Plattenheizkörper, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten. Glieder- oder Röhrenheizkörper sind weniger gut geeignet, können aber unter Umständen ausreichen. Ob ein Tausch notwendig ist, prüft idealerweise ein Fachbetrieb im Vorfeld.
Auch die Umrüstung auf eine Fußbodenheizung ist für eine Wärmepumpe nicht nötig. Dies zeigen auch die Wärmepumpen-Installationen von thermondo. 87 Prozent der Kunden von thermondo leben in einem Bestandsgebäude mit normalen Heizkörpern. Lediglich bei 16 Prozent mussten einzelne Heizkörper ausgetauscht werden, um einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe zu gewährleisten. Die meisten Gebäude waren Alt- und Bestandsbauten aus den Jahren 1975 bis 2000, nur 18 Prozent waren Neubauten. Zweidrittel davon hatten eine Wohnfläche von 100 bis 200 Quadratmeter.
Gut zu wissen: Der Check Ihrer Heizkörper ist im Rahmen unseres Wärmepumpen-Komplettpakets inklusive. Wir überprüfen dabei nicht nur Ihre Heizkörper, sondern unterstützen Sie auch – falls nötig – beim Austausch.
Weniger Netzstrom, mehr Unabhängigkeit: Wie Photovoltaik die Stromkosten der Wärmepumpe minimiert
Die langfristig effizienteste Möglichkeit, um Stromkosten zu sparen, ist es, den Großteil des Stroms für die Wärmepumpe einfach selbst produzieren. Photovoltaikanlagen können Lichtenergie in elektrische Energie umwandeln und diese als Strom nutzen. Mit einem zusätzlichen Batteriespeicher kann der erzeugte Strom zwischengespeichert und zur gewünschten Zeit an die Wärmepumpe abgegeben werden. Damit sparen Sie nicht nur erheblich Stromkosten ein, sondern machen sich unabhängiger gegenüber steigender Strompreise.
Weitere Einsparmöglichkeiten
- Intelligenter Energiemanager: Die Kombination aus Wärmepumpe und einem sog. Home Energy Management System (HEMS) kann rund 300 Euro Stromkosten einsparen. Nutzen Sie zusätzlich einen dynamischen Stromtarif sind weitere mehrere hundert Euro pro Jahr Einsparpotenzial möglich.
Gut zu wissen: Unser intelligenter Energiemanager thermondo smart ist – wie die Planung und Installation der Wärmepumpe – in unserem Komplettpaket enthalten. Bereits mit dieser Kombination können Sie mehrere 100 Euro pro Jahr sparen. Haben Sie bereits eine PV-Anlage, ist das Einsparpotenzial noch einmal deutlich höher. - Günstigere Stromtarife für Wärmepumpen: Seit letztem Jahr gibt es durch die Pflicht zur EVU-Sperre vergünstigte Tarife speziell für Wärmepumpen. Die Bundesnetzagentur stellt Verbrauchern die Wahl zwischen verschiedenen Modulen frei.
So ermöglicht bspw. Modul 1 einen pauschalen Rabatt zwischen 110 und 190 Euro auf die jährliche Stromrechnung. Eine weitere Variante ist ein 60-prozentiger Rabatt auf den Arbeitspreis. Allerdings müssen je Modul auch unterschiedliche Voraussetzungen erfüllt werden.
Mehr zu den Themen Wärmepumpe mit Photovoltaik, HEMS und günstigen Stromtarifen
Wärmepumpe Stromverbrauch: Fazit
Frühere Bedenken, dass Wärmepumpen hohe Stromkosten verursachen, sind heutzutage längst überholt. Durch den großen technologischen Fortschritt der letzten Jahre sind moderne Wärmepumpen nun äußerst effizient und können auch in Altbauten und ohne Fußbodenheizung problemlos und kostensparend betrieben werden. Mit der richtigen Planung und einigen gezielten Maßnahmen lässt sich der Stromverbrauch weiter senken und teilweise um mehrere hundert Euro pro Jahr reduzieren.
Jetzt auf moderne und hocheffiziente Luft-Wasser-Wärmepumpe umsteigen
Möchten auch Sie eine effiziente und zukunftssichere Heizung haben? Beim Umstieg auf unsere Wärmepumpe unterstützen wir Sie bei allen notwendigen Schritten. Mit unseren Luft-Wasser-Wärmepumpen heizen Sie auch im Altbau effektiv. Auch bei zweistelligen Minusgraden bringen sie noch die volle Heizleistung, was sich positiv auf den Stromverbrauch auswirkt. Im Rahmen unseres Komplettpakets begleiten wir Sie von der Beratung bis zur fertigen Installation Ihrer neuen Wärmepumpe.
Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und wir melden uns innerhalb kurzer Zeit bei Ihnen und vereinbaren einen kostenlosen Beratungstermin am Telefon oder bei Ihnen Vorort.