Ab Januar 2025 muss jeder Stromanbieter einen dynamischen Stromtarif in seinem Portfolio anbieten. Anders als bei konventionellen Tarifen gibt es keinen festen Arbeitspreis, sondern der Preis pro Kilowattstunde orientiert sich an der Strombörse. Mit einem solchen Tarif können Haushalte dann Strom verbrauchen, wenn er besonders günstig ist. Damit bringt ein dynamischer Stromtarif großes Einsparpotenzial mit, aber birgt auch Risiken. Wie ein dynamischer Stromtarif funktioniert und für wen sich ein Wechsel lohnen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Dynamischer Stromtarif: Was ist das?

Der Strompreis bei einem dynamischen Stromtarif hat – anders als bei einem konventionellen Stromtarif – keinen festen Arbeitspreis, sondern orientiert sich direkt an den Preisen der Strombörse. Der Preis pro Kilowattstunde wird dabei an der Strombörse am Vortag durch Nachfrage und Angebot festgelegt. Dieser Markt wird daher Day-Ahead-Markt genannt.

An der Börse wird der Preis nach dem sogenannten Merit-Order-Prinzip bestimmt. Dabei werden die Angebote der Kraftwerke nach aufsteigendem Preis sortiert. Günstige Stromproduzenten, die bspw. über einen Wind- oder Solarpark verfügen, werden dabei bevorzugt. Anschließend kommen so lange teurere Anbieter zum Zug, bis der Strombedarf gedeckt ist. Der Preis richtet sich nach dem letzten Anbieter, der notwendig ist, um den Bedarf vollständig zu decken.

Beispiel: Wird in der sonnigen Mittagszeit viel Solarstrom produziert bzw. eingespeist und kann der Bedarf dann vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, sind teure Produzenten wie Kohlekraftwerke nicht nötig. Daher ist der Strom zu dieser Zeit günstiger. In Extremfällen kann der Strompreis sogar negativ werden, da mehr Strom produziert als verbraucht wird. Reicht der Strom aus erneuerbaren Energien hingegen nicht aus, um den Bedarf am Markt zu decken, werden fossile Kraftwerke mit hohen Brennstoffkosten zugeschaltet. Der Strompreis orientiert sich nun an diesen Produzenten und wird entsprechend teurer.

Die dynamischen Stromtarife für Privatverbraucher sind in der Regel an den sogenannten „Day-Ahead-Markt“ gekoppelt. Dort wird ein Tag vorher der Strom gehandelt, der erst am nächsten Tag geliefert wird. So können Stromkunden ihren Stromverbrauch planen und z. B. mithilfe eines intelligenten Energiemanagers, auch Home Energy Management System (HEMS) genannt, in die günstigen Stunden des Tages verlegen.

Dynamischer Stromtarif: Vor- und Nachteile variabler Strompreise

Auf den ersten Blick haben dynamische Stromtarife für Verbraucher viele Vorteile. Sinkende Börsenpreise senken auch die Endkundenpreise, sodass Verbraucher von den günstigen Preisen erneuerbarer Energien profitieren. Durch den Zubau regenerativer Kraftwerke werden die Schwankungen am Strommarkt in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Dadurch erhöht sich das Einsparpotenzial. Zudem sind dynamische Stromtarife vergleichsweise transparent, da die Gewinnspannen des Anbieters erkennbar sind. Diese sind sonst im Strompreis eingepreist und für den Endkunden oft nicht ersichtlich.

Wer von einem dynamischen Stromtarif profitieren will, sollte jedoch auch die Risiken abwägen. Der Strompreis kann nicht nur niedriger als ein herkömmlicher Festpreistarif ausfallen, sondern auch höher. Das Preisrisiko liegt dabei komplett beim Kunden und wird nicht vom Stromanbieter durch einen festen Preis pro Kilowattstunde abgefangen. Um dieses Risiko zu minieren, ist zum einen ein tiefgehendes Verständnis für die komplexe Tarifgestaltung und zum anderen viel Zeit für die Analyse und Planung notwendig. Daher greifen viele Hausbesitzer auf ein Home Energy Management System zurück. Der intelligente Energiemanager kann den Strombedarf von großen Verbrauchern – wie einer Wallbox oder Wärmepumpe – analysieren und entsprechend der Strompreisentwicklung steuern.

Gut zu wissen: Mit einem intelligenten Energiemanager, wie z. B. thermondo smart, können Sie das Preisrisiko eines dynamischen Stromtarifs auf ein Minimum senken. Der Energiemanager kann die Preise analysieren und Ihren Stromverbrauch entsprechend in die Stunden des Tages verschieben, in denen der Strom günstig ist.

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Voraussetzungen für einen dynamischen Stromtarif

Im Prinzip kann jeder Haushalt einen dynamischen Stromtarif verwenden. Die einzige Voraussetzung ist ein intelligentes Messgerät. Das sogenannte Smart Meter besteht aus einer modernen Messeinrichtung, wie einem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul, dem sogenannten „Smart Meter Gateway“.

Seit 2020 werden in Deutschland nach und nach moderne Messeinrichtungen installiert. Um den Smart-Meter-Rollout zu beschleunigen, wurde der Rechtsrahmen im Jahr 2023 noch einmal überarbeitet, vereinfacht und entbürokratisiert. Geplant ist, dass bis 2032 alle Haushalte zumindest mit einem digitalen Stromzähler ausgestattet sind.

Für drei Gruppen soll jedoch ein intelligentes Messgerät aus moderner Messeinrichtung und Smart Meter Gateway verpflichtend sein:

  • Haushalte mit einem hohen Stromverbrauch von mehr als 6.000 kWh/Jahr
  • Haushalte mit stromerzeugenden Anlagen wie Photovoltaik mit einer Nennleistung von mehr als 2 kW
  • Haushalte mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen nach §14a EnWG wie z. B. einer Wärmepumpe oder einer Ladestation für E-Autos

Ab Januar 2025 können Sie auch unabhängig von den verpflichtenden Gruppen die Installation eines Smart Meter bei Ihrem Messstellbetreiber beantragen. Diesen Austausch müssen Sie selbst bezahlen und kostet Sie einmalig nicht mehr als 30 Euro.

Für wen lohnt sich ein dynamischer Stromtarif?

Auch wenn dynamische Stromtarife großes Einsparpotenzial haben, lohnt sich die Verwendung unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht für jeden Haushalt. Zwar müssen ab 2025 alle Stromanbieter unabhängig von ihrer Größe einen dynamischen Stromtarif im Angebot haben. Um von den Vorteilen eines dynamischen Stromtarifs zu profitieren, sollten Sie große Stromverbraucher im Haus haben, deren Bedarf Sie flexibel handhaben können.

Nutzen Sie z. B. eine Wärmepumpe als Heizsystem in Kombination mit einem intelligenten Energiemanager, können Sie das volle Potenzial eines dynamischen Stromtarifs ausspielen. Haben Sie z. B. morgens viel Bedarf an warmem Wasser, kann der Energiemanager bereits nachts, wenn der Strom günstig ist, die Wärmepumpe ansteuern und den Warmwasserspeicher aufheizen. Je mehr Strom Sie verbrauchen, den Sie zusätzlich in die kostengünstigen Zeiträume verschieben können, desto mehr profitieren Sie von einem dynamischen Stromtarif.

Ist Ihr Stromverbrauch nicht flexibel verschiebbar, sollten Sie sich gut überlegen, ob ein dynamischer Stromtarif für Sie infrage kommt. Können Sie Ihren Verbrauch nicht in die günstigen Stunden des Tages verschieben und sind in den teuren Stunden auf Strom angewiesen, kann ein dynamischer Stromtarif durchaus auch zur Kostenfalle werden. Auch ohne Energiemanager sollten Sie sich bewusst sein, dass eine manuelle Steuerung des Stromverbrauchs viel Zeit und Wissen über die Strombörse in Anspruch nimmt.

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Luisa, Expertin für Photovoltaik Luisa ist Autorin dieses Artikels und unsere Expertin auf den Gebieten Photovoltaik, Wärmepumpe und Energiewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihr: fragen@thermondo.de.