Wasserverbrauch pro Person: Verbrauchen wir Trinkwasser oder Nutzwasser?
Wasser ist Wasser, werden die meisten Verbraucher denken und Trinkwasser nicht von Nutzwasser unterscheiden. Schließlich wird Trinkwasser auch „genutzt“, um damit zu waschen, zu duschen oder um es ganz dem Namen entsprechend zu trinken.
Allerdings unterscheidet sich Trinkwasser fundamental von Nutzwasser, denn Nutzwasser entstammt zum einen nicht aus dem öffentlichen Trinkwassernetz und zum anderen ist es nicht immer zum Trinken geeignet. Nutzwasser kann zum Beispiel mit einer Wasserpumpe selbst gefördertes Grundwasser vom eigenen Grundstück sein. Oder Sickerwasser, das für die Toilettenspülung verwendet wird.
Damit in Deutschland von Trinkwasser gesprochen werden darf, muss es bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen, die in der DIN 2000, in der „Trinkwasserverordnung“ (TrinkwV) sowie in der „Allgemeinen Verordnung für die Versorgung mit Wasser“ (AVBWasserV) aufgeführt werden. Allgemein handelt es sich bei Trinkwasser demnach um Wasser, das primär für den menschlichen Bedarf vorgesehen ist und als Lebensmittel verwendet werden kann.
Spricht man vom Wasserverbrauch pro Person, ist immer der Trinkwasserverbrauch im Haushalt gemeint. Ausgenommen ist dabei nicht nur der Nutzwasserverbrauch, sondern auch die sogenannten virtuellen Wasserverbräuche. Dabei handelt es sich um den Wasserbrauch pro Person, die bei der Produktion von Konsumgütern oder Lebensmitteln außerhalb des eigenen Haushalts entstehen. Da diese für den Verbraucher nicht auf dem Wasserzähler sichtbar sind, spricht man auch von „unsichtbarem Wasserverbrauch“.
Wasserverbrauch pro Person: Woher kommt unser Wasser?
Je nach Region kommt unser Trinkwasser aus unterschiedlichen Bereichen. Mit über 60 Prozent stammt ein Großteil unseres Wassers aus dem Grundwasser. Rund 30 Prozent sind sogenanntes „Oberflächenwasser“, zum Beispiel aus Stauseen. Nur knapp acht Prozent des Wassers stammt aus Quellen.
Unser Grundwasser wird teilweise aus unterirdischen Reservoirs aus über 50 Metern Tiefe nach oben gepumpt. Geschützt wird die Reinheit des Wassers in Deutschland durch zahlreiche Wasserschutzgebiete.
Grundwasser, Oberflächenwasser und Quellwasser erneuern sich regelmäßig. Pro Jahr stehen in Deutschland somit mehr als 180 Milliarden Kubikmeter Wasser zur Verfügung. Damit könnten 180.000.000.000.000 Ein-Liter-Trinkflaschen mit Wasser gefüllt werden.
Wie hoch ist der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person?
Laut einer Erhebung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lag im Jahr 2023 der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person in Deutschland bei rund 121 Litern pro Tag. Im Vergleich zu anderen Industrienationen ist das kein sehr hoher Verbrauch pro Kopf. Den größten Anteil am Wasserverbrauch haben dabei private Haushalte. Mit 36 Prozent machen laut BDEW den größten Anteil Baden oder Duschen sowie Körperpflege aus. Aber auch die Toilettenspülung hat mit 27 Prozent einen großen Anteil am Trinkwasserverbrauch im Haushalt.
So hoch ist der Wasserverbrauch für 2 Personen pro Jahr in m3
Wie bereits erwähnt, liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person bei 121 Liter pro Tag. Das entspricht rund 44.165 Liter pro Jahr. Da der Versorger den Wasserverbrauch in der Regel jährlich in Kubikmeter (m3) abrechnet, können Sie Ihren Wasserverbrauch einfach umrechnen. Da ein Kubikmeter Wasser 1.000 Litern entspricht, erhalten Sie bei einem Wasserverbrauch pro Person von 44.165 Liter pro Jahr 44,165 m3. Dementsprechend beträgt der Wasserverbrauch für 2 Personen pro Jahr rund 88 m3.
Wasserverbrauch pro Person: Statistiken zur Wassernutzung
Uns steht sehr viel Wasser zur Verfügung. Doch meist wissen wir nicht, wie viel Wasser wir im Alltag wirklich verbrauchen. Wir zeigen Ihnen hier gängige Durchschnittswerte:
- Wie hoch ist der Wasserverbrauch pro Person beim Duschen?
Geht man von einer Fließgeschwindigkeit von rund 12 Litern pro Minute bei einem herkömmlichen Duschkopf aus, werden beim Duschen von fünf Minuten rund 60 Liter Wasser verbraucht. Verdoppelt sich die Zeit auf zehn Minuten, sind es schon 120 Liter und damit ist fast der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person in Deutschland erreicht. Wer badet und eine durchschnittliche Badewanne mit Wasser füllt, verbraucht ungefähr die gleiche Wassermenge wie beim 10-minütigen Duschen.
- Wie hoch ist der Wasserverbrauch der Toilette?
Ein Spülkasten für die Toilette enthält je nach Ausführung zwischen sechs und neun Liter Wasser. Geht man von durchschnittlich sechs Toilettengängen pro Tag pro Person aus, liegt der Wasserverbrauch der Toilette zwischen 36 und 54 Litern pro Tag. Diese Werte gelten dann, wenn keine Wassersparfunktion genutzt wird. Ein Zwei-Personen-Haushalt benötigt demnach zwischen 72 und 108 Liter Wasser zum Spülen auf der Toilette pro Tag. Im Jahr sind das über 26.000 Liter Wasser.
- Welche Lebensmittel sorgen für den höchsten Wasserverbrauch?
Um ein Kilo Kakao zu ernten, benötigt man rund 27.000 Liter Wasser. Damit führt diese Pflanze die Rangliste an. Auch Kaffee ist sehr wasserintensiv. Für ein Kilo Kaffeebohnen werden 21.000 Liter Wasser verbraucht. Aber auch die Fleischherstellung benötigt viel Wasser: Ein Kilogramm Rindfleisch erfordert z. B. rund 15.000 Liter Trinkwasser. Würden diese Verbrauchswerte zu unserem durchschnittlichen Wasserverbrauch pro Person hinzugerechnet, läge unser tatsächlicher Wasserverbrauch, also unser Wasserfußabdruck, deutlich höher.
Wasser sparen – So können Sie den Wasserverbrauch pro Person reduzieren
Wer den Wasserverbrauch pro Person senken möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich ist es einfach, weniger Wasser zu verbrauchen.
- Duschen statt baden: Wie das Beispiel oben bereits gezeigt hat, benötigt eine volle Badewanne so viel Wasser, wie wir für zehn Minuten bei permanent laufendem Wasser unter der Dusche benötigen. Wer also sehr oft badet, sollte überlegen, ob es nicht ausreicht, fünf Minuten zu duschen.
- Toilettenspülung mit Spartaster: Nicht immer ist die Füllung eines kompletten Wasserkastens notwendig, um die Toilette zu spülen. Moderne Spülkästen haben deshalb einen Spartaster, mit dem auch kurzes Spülen möglich ist.
- Regenwasser sammeln: Um den Rasen zu sprengen oder die Gartenpflanzen zu gießen, benötigen Sie nicht unbedingt Trinkwasser. Stellen Sie stattdessen Regentonnen auf oder installieren Sie einen Tank, der mit dem Regenwasser vom Dach gefüllt wird. So sparen Sie viele tausend Liter Wasser pro Jahr.
- Sparsame Haushaltsgeräte verwenden: Moderne Waschmaschinen oder Geschirrspüler benötigen deutlich weniger Wasser als ältere Modelle. Sollten Sie vor der Neuanschaffung eines dieser Geräte stehen, wählen Sie am besten ein Produkt mit besonders geringem Wasserverbrauch.
- Wasser nicht unnötig laufen lassen: Beim Abspülen von Lebensmitteln oder beim Händewaschen muss der Wasserhahn nicht die ganze Zeit laufen. Es reicht, den Hebel nur umzulegen, wenn wirklich Wasser benötigt wird. Alles andere ist Verschwendung.
Fazit: Auch in Deutschland lohnt sich Wassersparen
Der Wasserverbrauch pro Person in Deutschland ist im weltweiten Vergleich unter den Industrienationen nicht sehr hoch. Zugleich leben wir in einem relativ wasserreichen Land. Aus diesen Gesichtspunkten ist es nicht zwingend erforderlich, Wasser zu sparen. Bei einem durchschnittlichen Kubikmeterpreis von 1,70 Euro für das Trinkwasser, zuzüglich rund 2,60 Euro für das Abwasser sind auch die Kosten nicht unbedingt ein Grund, Wasser übermäßig sparsam zu verwenden.
Doch wichtiger ist der Gedanke an den Wasserverbrauch pro Person, wenn wir an die weltweiten Wasserressourcen denken. So kann jeder Verbraucher zum Beispiel seinen individuellen Gesamtverbrauch senken, wenn er weniger Kaffee, Kakao oder Fleisch konsumiert.
Vor allem durch Lebensmittel, die viel Wasser benötigen, aber in Ländern mit geringen Wasservorräten produziert werden, wird den Menschen dort eine lebenswichtige Ressource genommen. Um zum Wassersparen beizutragen und Ihren Wasserfußabdruck zu reduzieren, können Sie z. B. auf Obst und Gemüse aus regionalem Anbau setzen.
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