Um den Heiz- und Wohnkomfort im Eigenheim oder in der Mietwohnung zu erhöhen, entscheiden sich viele Verbraucher für eine Spiegelheizung. Doch worum handelt es sich bei dieser Heizung und welche Vor- und Nachteile hat sie?

Was ist eine Spiegelheizung?

Bei einer Spiegelheizung handelt es sich um eine Infrarotheizung, die hinter einem Spiegel installiert wird. Um Wärme zu erzeugen, benötigt die Spiegelheizung elektrischen Strom. Spiegelheizungen lassen sich ohne großen Aufwand montieren und erzeugen Wärme auf Knopfdruck.

Damit Spiegelheizungen in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Bädern genutzt werden können, verfügen diese Heizgeräte über eine entsprechende IP-Schutzklasse, z.B. IP44.

Die Kombination aus Spiegel und IR-Heizung ist deshalb sinnvoll, weil die Heizelemente ein Beschlagen des Spiegels im Bad oder anderen Räumen verhindern. Darüber hinaus liefert die Infrarotheizung Strahlungswärme. Sie erwärmt Festkörper und heizt die Raumluft nicht auf.

Spiegelheizungen gibt es in unterschiedlichen Leistungsstufen und Größen von 200 bis 1.500 Watt. Die Ausführungen reichen von einfachen Modellen mit reiner Spiegelfläche bis hin zu aufwändigen Spiegelheizungen mit einem Rahmen aus Echtholz.

So erzeugt eine Spiegelheizung Wärme

Eine Spiegelheizung erzeugt Wärme mithilfe von Strom, der in Heizelemente geführt wird. Diese Heizspulen erwärmen sich und geben diese Wärme in Form von Strahlungswärme ab. Um die Infrarotstrahlen zu lenken, werden sie über einen Reflektor durch das Spiegelglas punktgenau in den Raum geführt.

Die Strahlungswärme unterscheidet sich von der Konvektionswärme dadurch, dass nicht die Luft, sondern Festkörper erwärmt werden. Das Prinzip ist dasselbe wie bei Sonnenstrahlen. Deshalb wird Strahlungswärme von Infrarot-Heizungen als besonders angenehm empfunden.

Um die Temperatur der Spiegelheizung zu regulieren, verfügt das Gerät über ein Thermostat. Dieses kann per Fernbedienung oder am Gerät selbst angesteuert werden.

Spiegelheizung: Vorteile und Nachteile

Wie alle Heizsysteme hat auch die Spiegelheizung Vor- und Nachteile, die wir Ihnen hier zeigen.

Vorteile Spiegelheizung

  • geringe Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen
  • einfache Montage
  • sofort nach Montage betriebsbereit
  • erzeugt angenehme Strahlungswärme und gutes Raumklima
  • punktgenaue Wärmeerzeugung
  • durch Strahlungswärme geringe Luftströme und geringe Staubaufwirbelung, deshalb gut für Hausstauballergiker
  • kann Schimmelbildung im Badezimmer verringern
  • kein Wartungsaufwand
  • keine beschlagenen Spiegel im Badezimmer

Nachteile Spiegelheizung

  • hoher Stromverbrauch, Gefahr von hohen Nebenkosten
  • keine Warmwassererzeugung möglich
  • nicht für große Räume geeignet
  • nicht als alleiniges Heizsystem geeignet

Wie Sie sehen, hat die Spiegelheizung viele Vorteile in Bezug auf Heizkomfort, Raumklima und Montageaufwand. Demgegenüber stehen vor allem potenziell hohe Betriebskosten.

Anschaffungskosten für eine Spiegelheizung

Die Anschaffungskosten für Spiegelheizungen sind im Vergleich zu konventionellen Heizungen deutlich geringer. Wie viel Sie für so eine Infrarotheizung ausgeben, hängt von der Leistung, der Größe und der Ausstattung ab.

Kleine Spiegelheizungen in schlichter Ausführung ohne Rahmen gibt es von günstigen Herstellern schon für weniger als 100 Euro.

Für hochwertige Markenprodukte und einer Heizleistung ab 200 Watt sollten Sie mit einem Preis ab 200 Euro für eine 40 x 60 Zentimeter große Spiegelheizung rechnen. Größere Modelle mit einer Seitenlänge von über einem Meter starten bei ca. 600 Euro. Komfortable und große Spiegelheizungen mit Funkthermostat und ansprechendem Design können auch mehr als 1.000 Euro kosten.

Betriebskosten einer Spiegelheizung

Die Nebenkosten für die Spiegelheizung entsprechen den Stromkosten, die beim Betrieb der Heizung entstehen. Da die Geräte wartungsfrei sind, sparen Sie sich die Wartungskosten, die Sie für andere Heizsysteme aufwenden müssen.

Ein Rechenbeispiel:

Sie entscheiden sich für eine 100 x 60 Zentimeter große Spiegelheizung mit einer Heizleistung von 1.000 Watt.

Ist diese Heizung eine Stunde lang mit voller Leistung in Betrieb, verbraucht sie 1 kWh Strom. Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh, kostet Sie diese Heizung pro Stunde 30 Cent.

Nehmen wir an, Sie leben in einem Haushalt mit vier Personen und jede Person nutzt die Spiegelheizung im Durchschnitt 30 Minuten pro Tag. Dann würden die Nebenkosten für dieses Heizsystem pro Tag 60 Cent betragen.

Wird die Heizung in der Heizsaison täglich verwendet, betrügen die Heizkosten pro Monat 18 Euro (0,60 EUR x 30 Tage). Hochgerechnet auf fünf Monate Heizsaison würde Sie die Spiegelheizung pro Jahr 90 Euro an Strom kosten.

Im Vergleich dazu erzeugt eine Gasheizung (mit Brennwerttechnik) Wärmeenergie deutlich günstiger. Hier liegt der Preis pro kWh bei unter 7 Cent. Auch das Heizen mit Pellets kostet weit weniger.

Wann ist eine Spiegelheizung sinnvoll?

Sinnvoll ist eine solche Heizung vor allem als Ergänzung zu einem bestehenden Heizsystem. Gerade im Badezimmer kann die Spiegelheizung den Komfort erhöhen. Sie profitieren von einem nicht beschlagenen Spiegel und angenehmer Wärme auf Knopfdruck.

Außerdem kann sich die Spiegelheizung – wie jede andere Infrarotheizung auch – für den sporadischen Einsatz in Ferienwohnungen lohnen. Dort wird sie nur dann eingeschaltet, wenn die Außentemperaturen unerwartet sinken. Somit ist die Spiegelheizung sinnvoll für gelegentlich genutzte Wohnungen in südlichen Regionen.

Interessant ist eine Spiegelheizung als Zusatzheizung auf jeden Fall für Besitzer von Photovoltaik-Anlagen. Sie können Strom günstig selbst produzieren und diesen dann zum Heizen mit IR-Technik verwenden.

So nehmen Sie eine Spiegel-Infrarotheizung in Betrieb

Ein großer Vorteil von Spiegelheizungen besteht in der einfachen Montage. Sie benötigen lediglich Dübel und Schrauben sowie einen herkömmlichen Stromanschluss.

Wichtig ist, die Heizung nach der Montage nicht auf Fenster auszurichten, da sonst die Wärmeverluste zu groß sind. Empfehlenswert ist die Ausrichtung auf eine Außenwand, da diese Wände im Winter am meisten Kälte im Badezimmer erzeugen.

Das Thermostat der Spiegelheizung sollten Sie nicht in der Nähe der Heizkörper montieren, um den Wärmebedarf der IR-Heizung nicht zu verfälschen.

Fazit: Praktische Elektroheizung, sinnvoll aber nur als Ergänzung

Die hohen Betriebskosten durch den elektrischen Betrieb sorgen dafür, dass Spiegelheizungen wie andere Elektroheizungen am besten nur gelegentlich eingesetzt werden. Eine Spiegelheizung sollte deshalb nie das alleinige Heizsystem im Bad sein, sondern nur eine Ergänzung zu einer bestehenden Heizung darstellen.

Wer sich unter diesen Voraussetzungen für eine Spiegelheizung entscheidet, kann vor allem von zusätzlichem Wohn- und Heizkomfort profitieren. Denn diese Heizung liefert sofort nach dem Anschalten Wärme, die punktgenau auf den Körper trifft. Dadurch lassen sich im Winter z.B. überhitzte Badezimmer mit stickiger Luft vermeiden.

Wenn Sie eine moderne und effiziente Heizung für Ihr ganzes Zuhause suchen, ist die Spiegelheizung nicht geeignet. Stattdessen hat sich die Wärmepumpe bewährt. Mit dem effizienten und zukunftssicheren Heizsystem senken Sie Ihre Heizkosten enorm und tragen ebenso zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei. Zudem profitieren Sie beim Umstieg von einer hohen staatlichen Förderung.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.