Plattenheizkörper sind perfekt für Räumlichkeiten und Heizungstypen jeglicher Art geeignet. Diese Flexibilität macht sie zu den beliebtesten Heizkörpern. In diesem Artikel haben wir Ihnen alle wichtigen Informationen sowie Vor- und Nachteile zusammengestellt.

So funktionieren Plattenheizkörper

Ein Plattenheizkörper wird auch Flachheizkörper genannt. Beide Bezeichnungen umreißen bereits die zentralen Eigenschaften dieser Radiatoren.

Zum einen bestehen sie aus vom Heizungswasser durchströmten Platten aus Stahlblech und zum anderen ist diese Konstruktion im Vergleich zu Röhrenheizkörpern oder Gliederheizkörpern deutlich flacher.

Je nach Bauart enthalten sie gleich mehrere hohle Platten aus Stahlblech, die optional mit Konvektionsblechen verbunden sind.

Plattenheizkörper sind überwiegend auf die Erzeugung von Strahlungswärme ausgelegt. Werden Sie jedoch mit Konvektionsblechen versehen, steigt der Anteil an erzeugter Konvektionswärme.

Gleiches gilt auch mit zunehmender Zahl der verwendeten Platten. Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass ein Standard-Plattenheizkörper mit drei Platten und zwei Reihen Konvektionslamellen zur Hälfte Konvektionswärme und Strahlungswärme erzeugt.

Was bedeuten die Typenangaben bei Plattenheizkörpern?

Technisch gesehen, können Plattenheizkörper in unterschiedliche Typenklassen eingeteilt werden. Die erste Zahl der zweiteiligen Typenzahl bezeichnet die Anzahl der Platten, die zweite die Anzahl der Reihen, die mit Konvektionsblechen versehen sind.

Gängige Bezeichnungen sind Flachheizkörper vom Typ 11, 10, 20, 21, 22, 30 oder 33. Mehr als drei Platten und drei Reihen mit Konvektionslamellen werden in der Regel nicht verbaut.

Mit steigender Platten- und Lamellenreihenzahl werden die Radiatoren tiefer.

Bauarten von Flachheizkörpern

Unabhängig von der allgemeinen Konstruktion werden drei gängige Bauarten von Plattenheizkörpern unterschieden.

  • glatte oder profilierte Platten

Plattenheizkörper können mit glatten oder profilierten Platten gebaut werden. Durch die Profilierung kann die Strahlungswärme noch gezielter an die Umgebung abgestrahlt werden.

Je weniger Platten verwendet werden, desto mehr Strahlungswärme und entsprechend weniger Konvektionswärme gibt der Heizkörper ab.

Flachheizkörper mit nur einer Platte sind demnach besonders für Allergiker geeignet, da die Konvektionswärme weniger Luft und somit weniger Staub aufwirbelt, der sich im Raum verteilt. Zudem sind glatte Plattenheizkörper besser zu reinigen.

  • mit oder ohne Konvektorbleche

In dieser Variante besteht zwischen den Platten eine Verbindung über Konvektionslamellen. Sie haben die Aufgabe Konvektionswärme zu erzeugen und an die Raumluft abzugeben.

Verfügen Plattenheizkörper über Konvektorlamellen, werden sie auch Kompaktheizkörper genannt. Die Lamellen selbst können aus Stahlblech oder Aluminium hergestellt werden und den Anteil an Konvektionswärme auf über 50 Prozent erhöhen. Diese Variante kann vor allem für höhere Räume von Vorteil sein.

  • mit oder ohne Ventilator

Gerade, wenn Plattenheizkörper mit Niedertemperaturheizungen eingesetzt werden (z.B. Wärmepumpen oder Brennwertgeräte), reicht die erzeugte Wärme oftmals nicht aus, um per Konvektion verteilt zu werden.

Für diesen Fall gibt es Radiatoren mit integriertem Ventilator, der für die nötige Luftverteilung sorgt. Empfehlenswert sind diese Modelle nur für den gelegentlichen Einsatz, da mit dieser Methode mehr Energie für Strom benötigt wird und dadurch höhere Kosten entstehen. Außerdem kann sich dadurch die Umweltfreundlichkeit des Systems deutlich verschlechtern.

Welche Heizkörper gibt es noch? Erfahren Sie mehr in unserer Heizkörper-Übersicht.

Vorteile von Plattenheizkörpern

Viele verschiedene Vorzüge sorgen für die große Beliebtheit von Flachheizkörpern. Hier sind die wichtigsten Argumente, die für die Montage dieser Heizkörper sprechen.

  • Große Vielfalt: Plattenheizkörper sind in sehr vielen verschiedenen Größen von knapp 40 Zentimeter bis zu 200 Zentimetern Breite verfügbar. Somit lassen sich diese Heizkörper aus Stahlblech in Wohnräumen oder Büros ganz unterschiedlicher Größe einbauen.
  • Geringer Platzbedarf: Durch die flache Konstruktion benötigen diese Heizkörper nur wenig Platz und können auch in kleineren Räumlichkeiten verbaut werden.
  • Verschiedene Farben: Plattenheizkörper können im Grunde in jeder möglichen RAL-Farbe lackiert werden. Somit lassen sich die vom Design her eher unauffälligen Heizkörper perfekt in ein Raumambiente einpassen.
  • Angenehmes Raumklima: Da Plattenheizkörper bei den meisten Modellen überwiegend Strahlungswärme liefern, sorgen sie für ein angenehmes Raumklima.
  • Moderate Preise: Bedingt durch das vergleichsweise günstige Rohmaterial und die einfache maschinelle Verarbeitung sind diese Radiatoren günstig in der Anschaffung.
  • Einfache Montage: Flachheizkörper lassen sich einfach montieren und in ein bestehendes Heizungsrohrsystem integrieren.
  • Flexible Steuerung über Ventile: Plattenheizkörper sind mit individuell regulierbaren Thermostaten ausgestattet. So wird eine perfekte Anpassung der Raumtemperatur an den individuellen Bedarf möglich.
  • Integration ins Smart Home: Durch die relativ kurzen Reaktionszeiten der Heizkörper können diese mit kompatiblen Thermostaten problemlos in ein Smart Home integriert werden.
  • Ideal für den Niedertemperaturbetrieb: Plattenheizkörper sind aufgrund ihrer Bauweise sehr gut für den Niedertemperaturbetrieb, zum Beispiel mit Brennwertheizungen oder Wärmepumpen, ausgelegt.

WICHTIG: Nur, wenn die Heizkörper auf Konvektionsbleche verzichten, sind sie aufgrund der glatten Oberfläche und glatten Zwischenräume einfach zu reinigen.

Nachteile der Plattenheizkörper

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Nachteile, die jedoch deutlich in der Unterzahl sind.

  • Staubquelle: Plattenheizkörper mit einer hohen Zahl an Konvektionsblechen sind nur schwer zu reinigen. Im Betrieb können sie so Staub im Raum verteilen. In manchen Fällen erzeugt der Staub in den Blechen einen unangenehmen Geruch.
  • Design: Flachheizkörper sind optisch wenig ansprechend.

Plattenheizkörper Preise

Da Plattenheizkörper sehr einfach herstellt werden können, sind diese Produkte im Vergleich zu anderen Heizkörpern sehr günstig. Einfache Modelle sind schon ab rund 60 Euro erhältlich. Selbst bei einer Länge von drei Metern können Sie Plattenheizkörper für unter 300 Euro finden.

Komfortablere Ausführungen oder eine Lackierung in Sonderfarben erhöhen selbstverständlich die Kosten für die Heizkörper. Alle Farben und Formen, die vom Standard abweichen, sind üblicherweise nur beim Fachhändler erhältlich.

Je nach Angebot werden die Preise für Plattenheizkörper anhand der Breitenmeter kalkuliert. So kann ein Fachbetrieb die Kosten für Ihre Heizkörper zum Beispiel bei einer Heizungssanierung nicht pro Stück, sondern pro verbautem Breitenmeter angeben. Diese fallen pro Typenklasse der Hersteller unterschiedlich aus.

Fazit

Wenn es um die standardmäßige Installation einer Heizung geht, sind Plattenheizkörper aufgrund ihrer Vielseitigkeit, der günstigen Preise und der Effizienz meist erste Wahl. Wird allerdings eine Niedertemperaturheizung eingesetzt, sind Flächenheizungen eher geeignet. Für Bäder könnten Sie überlegen, ob vielleicht eine Röhrenheizung oder sogar Infrarotheizung sinnvoller ist.