Eine Heizungsanlage soll über viele Jahre hinweg zuverlässig Wärmeenergie erzeugen. Doch wie hoch ist die Lebensdauer einer Heizung überhaupt und welche Faktoren spielen dabei die wichtigste Rolle?

Lebensdauer von unterschiedlichen Heizungen

Es gelten folgende Richtwerte für die Lebensdauer einer Heizung:

  • Ölheizung: Im Durchschnitt wird eine Ölheizung 20 Jahre genutzt, bevor ein Austausch erforderlich ist. Voraussetzung dafür sind eine regelmäßige Wartung und hochwertige Komponenten.
  • Gasheizung: Moderne Gasheizungen haben eine Lebensdauer von mindestens 15 Jahren. Allerdings handelt es sich dabei meist um Durchschnittsangaben der Hersteller. Bei guter Pflege und regelmäßiger Wartung kann eine Gasbrennwertheizung auch 20 Jahre effizient im Betrieb sein.

Gut zu wissen: Nicht wenige Hausbesitzer nutzen ihre Öl- oder Gasheizung deutlich länger als 20 Jahre. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Umwelt aus, sondern verursacht auch unnötig hohe Heizkosten. Daher schreibt der Gesetzgeber vor, dass fossile Heizungen nach spätestens 30 Jahren ausgetauscht werden müssen. Für die Austauschpflicht alter Heizkessel gelten allerdings auch Ausnahmen.

  • Wärmepumpen: Wärmepumpen haben eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren. Damit halten sie, ebenso lang wie fossile Heizsysteme. Spätestens nach 20 Jahren gilt jedoch auch hier, dass die Technik meist veraltet ist. Das macht sich dann im Vergleich zu aktuellen Modellen bspw. durch einen höheren Stromverbrauch bemerkbar.
  • Pelletheizung: Rund 20 Jahre und mehr kann eine Pelletheizung genutzt werden. Doch gerade bei dieser Heiztechnik spielen Wartung und Pflege eine große Rolle. Ebenso sollten Sie nur hochwertige Holzpellets verbrennen.

Unabhängig davon, welches Heizsystem Sie nutzen: Sie sollten spätestens nach 20 Jahren prüfen, ob es effizientere und nachhaltigere Varianten gibt und gerade bei alten Öl- oder Gasbrennern prüfen, ob sich bspw. ein Umstieg auf eine Wärmepumpe lohnt. Denn dank hoher Förderung und durchschnittlich 30 Prozent geringerer Betriebskosten heizen Sie mit der Wärmepumpe deutlich günstiger als mit Öl oder Gas, für die auch noch die CO2-Steuer und zukünftig der EU-weite Emissionshandel zu hohen Kosten führen.

Diese Faktoren beeinflussen die Lebensdauer einer Heizung

Eine Heizung ist eine wichtige Komponente der Gebäudetechnik. Sie muss täglich warmes Wasser erzeugen und in der kalten Jahreszeit für warme Räume sorgen. Umso wichtiger ist es, dass Ihr Heizgerät zuverlässig funktioniert. Diese Aspekte haben Einfluss darauf, wie lange Ihre Heizung hält:

  • Pflege und Wartung:

Eine Heizungsanlage sollte regelmäßig gewartet werden. Denn wie bei jedem Heizgerät gibt es im Laufe der Zeit und bei intensiver Nutzung Verschleiß. So hält eine Anlage auf jeden Fall mehr als ein Jahrzehnt, doch diese Zeitspanne gilt nicht für alle Komponenten Ihrer Heizungsanlage.

Ganz gleich, ob Sie eine Ölheizung, eine Gasheizung oder Wärmepumpe nutzen, jedes Heizgerät basiert auf einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten. Damit die Heizung effizient und sicher arbeiten kann, müssen bestimmte Verschleißteile regelmäßig erneuert werden.

Um die hohe Lebensdauer einer Heizungsanlage sicherzustellen, sollten Sie die Heizung in den jeweils empfohlenen Intervallen von einem SHK-Betrieb professionell warten lassen.

  • Qualität der Komponenten:

Sie kennen sicher den Ausspruch „Billig gekauft, doppelt gezahlt“. Bei der Heizung sollten Hausbesitzer nie an der Qualität sparen. Denn so können Sie sichergehen, dass Ihre Heizungsanlage aus hochwertigen Materialien besteht und solide verarbeitet wurde, was wiederum für eine längere Lebensdauer spricht.

  • Sachgerechter Betrieb:

Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihre Heizung entsprechend der Herstellerangaben und gemäß Einweisung durch den Heizungstechniker sachgerecht nutzen. So stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Heizgerät nicht beschädigen oder die Lebensdauer verkürzen.

  • Sinnvolle Planung:

Damit eine Heizungsanlage möglichst effizient arbeiten kann, sollte sie perfekt auf Ihren Heizbedarf und Ihre Raumgrößen ausgerichtet sein. Lassen Sie Ihre Heizung deshalb immer nur von einem Fachbetrieb planen und installieren. Ein Fachmann sollte vorab immer eine professionelle Heizlastberechnung durchführen, da diese den Grundstein für eine hohe Effizienz und Lebensdauer einer Heizung bildet.

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Wie alt darf eine Heizung sein?

Wie bereits kurz erwähnt, ist im Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Paragraph 72 festgelegt, dass Heizkessel, die älter als 30 Jahre alt sind und weder Brennwert- noch Niedertemperaturtechnik verwenden, ausgetauscht werden müssen. Eine Ausnahme von der Pflicht zur Außerbetriebnahme alter Heizungen besteht dann, wenn die Nennleistung der Anlage weniger als 4 Kilowatt beträgt. Ist die Heizung älter als 30 Jahre und wurde sie mit einer Wärmepumpe oder Biomasseheizung zu einem Hybridsystem kombiniert, muss sie auch nicht ausgetauscht werden.

Spätestens ab dem 1. Januar 2045 dürfen keine Heizungen mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Das Alter der Heizung spielt dabei keine Rolle.

Abgesehen von diesen Vorgaben gibt es jedoch keine Beschränkung dazu, wie alt eine Heizung sein darf. Wichtig ist, dass sie Vorgaben zu Sicherheit und Emissionen erfüllt.

Austauschpflicht gem. GEG für Öl- und Gasheizung

Ist ein Wechsel vor der maximalen Lebensdauer sinnvoll?

Auch wenn eine Öl- oder Gasheizung mehr als 20 Jahre in Betrieb sein kann, ist es in der Regel sinnvoll, schon vor Ablauf dieser Zeit zu wechseln. Dies gilt vor allem dann, wenn der Betrieb der Heizung nicht mehr wirtschaftlich bzw. ökologisch sinnvoll ist.

Ein Beispiel: Nutzen Sie noch eine alte Gasheizung zum Heizen, werden Ihre Heizkosten durch die CO2-Steuer Stück für Stück steigen. Außerdem werden die Reparaturen des Heizgeräts immer teurer und eine Ersatzteilversorgung ist bei besonders alten Anlagen schon heute teilweise nicht mehr gewährleistet.

Wenn Sie jedoch von der Gasheizung auf eine Wärmepumpe umsteigen, können Sie von hoher staatlicher Förderung profitieren. Sie können aktuell noch einen Klimageschwindigkeitsbonus von 20 Prozent erhalten, wenn Sie Ihre alte Heizung bis zum 31.12.2028 gegen eine Wärmepumpe tauschen. Danach nimmt der Fördersatz jährlich ab.

Wichtig ist: Nur wenn Ihre Gasheizung noch nicht von der Austauschpflicht betroffen ist, erhalten Sie den Klimageschwindigkeitsbonus.

Durch den Wechsel zur Wärmepumpe müssen Sie sich zukünftig keine Gedanken mehr über die steigende CO2-Steuer machen, da diese auf Wärmepumpen nicht entfällt. Zudem erzeugt die Wärmepumpe durch ihren hohen Wirkungsgrad deutlich geringere Betriebskosten und zählt außerdem zu den wartungsarmes Heizsystemen. So ist bspw. auch kein Schornstein inkl. jährlicher Kosten für den Schornsteinfeger mehr erforderlich.

Im Vergleich zu einer neuen Gasheizung amortisieren sich moderne Wärmepumpe dank Rekordförderung und geringeren Heizkosten durchschnittlich schon nach wenigen Jahren. Das bedeutet, dass Sie bei einer Lebensdauer von 20 Jahren 14 Jahre lang mehrere hundert Euro Heizkosten pro Jahr einsparen können.

Ein Wechsel ist unbedingt sinnvoll, wenn Ihre Heizung häufig repariert werden muss

Stellen Sie fest, dass Sie Ihre Heizungsanlage sehr oft reparieren lassen oder häufig Teile ausgetauscht werden müssen, können sich die Reparaturkosten bald nicht mehr lohnen. Je älter Ihr Heizgerät ist, desto schwieriger ist es für den Heizungsbauer, passende Ersatzteile zu besorgen. Das wirkt sich wiederum auf die Preise für die Reparatur aus. In diesem Fall sollten Sie ebenfalls zügig handeln und auf ein modernes Heizsystem umsteigen.

Fazit: Lebensdauer einer Heizung

Auch wenn die durchschnittliche Lebensdauer einer Heizung in der Regel mehr als 15 Jahre beträgt, sollten Sie berücksichtigen, dass diese hohe Lebensdauer nur durch regelmäßige Wartungen und hochwertige Komponenten erzielt werden kann.

Stellen Sie fest, dass Sie sehr viel Brennstoff benötigen und dass Ihr Heizgerät trotz hoher Leistung nicht mehr ausreichend Wärme erzeugt, kann es sinnvoll sein, Ihre Gasheizung oder Ölheizung erneuern zu lassen. Zudem sind moderne Heizungen auf dem neuesten Stand der Technik und daher deutlich effizienter als alte Geräte. Aufgrund dessen lohnt sich ein Wechsel, bevor die Heizung streikt.

Durch die hohe Förderung von Wärmepumpen ist ein Tausch schon vor Ablauf von 20 Jahren ökonomisch sinnvoll. Denn mit der Höchstförderung ist eine Wärmepumpe bereits ab 9.000 Euro zu haben. Gasheizungen sind nicht günstiger.

Mit thermondo haben Sie den passenden Partner für Ihren Umstieg auf eine moderne und effiziente Wärmepumpe. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und lassen Sie sich im Anschluss kompetent beraten.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.