Die Kosten für eine Fußbodenheizung variieren je nach Einsatzgebiet. Im Neubau ist sie eine beliebte und oft kosteneffizientere Alternative zu Heizkörpern, die sich langfristig auszahlt. Bei einer Nachrüstung im Altbau hingegen kann die Investition deutlich höher ausfallen. Im folgenden Artikel haben wir die verschiedenen Kosten einer Fußbodenheizung für Sie detailliert aufgeschlüsselt und deren Nutzen gegenübergestellt.
Was beeinflusst die Kosten einer Fußbodenheizung?
Grundsätzlich liegen die Kosten für eine Fußbodenheizung höher als bei einer konventionellen Heizungsanlage mit Heizkörpern. Allerdings muss bei der Anschaffung immer auch das Einsparpotenzial der Fußbodenheizung berücksichtigt werden. Denn die Mehrkosten können sich durch die Energieeinsparung über die Jahre im Betrieb wieder amortisieren.
Die Anschaffungs- und Installationskosten einer Fußbodenheizung werden von verschiedenen Faktoren bestimmt:
Bauart: Der Preis der Fußbodenheizung wird maßgeblich von der Bauart bestimmt. So sind wasserführende Nasssysteme bspw. teurer als elektrische Fußbodenheizungen, aber häufig günstiger als reine Trockensysteme.
Fläche: Die Kosten einer Fußbodenheizung hängen u. a. davon ab, wie viele Quadratmeter verlegt werden. In manchen Häusern wird bspw. nur im Erdgeschoss mit einer Fußbodenheizung gearbeitet, während in den oberen Stockwerken konventionelle Heizkörper zum Einsatz kommen.
Nachträglicher Einbau oder Neubau: Wird eine Fußbodenheizung nachgerüstet, können die Kosten im Vergleich zum Neubau höher ausfallen. Ein Grund sind die umfangreicheren Vorarbeiten, weil bspw. der Bodenbelag erst entfernt und der Boden aufgestemmt werden muss, um den Estrich sowie die Heizschlangen zu verlegen.
Regeltechnik: Wird die Fußbodenheizung mit anderen Wärmeerzeugern kombiniert, können die Kosten steigen, weil komplexere Regeltechnik eingesetzt wird.
Fußbodenheizung: Anschaffungskosten und Installationskosten im Neubau
Die Kosten für Fußbodenheizungen werden immer pro Quadratmeter angegeben. So haben Hausbesitzer die Möglichkeit, die Gesamtkosten auf der Basis ihrer Wohnfläche bzw. der zu beheizenden Fläche zu berechnen. Die Preisspanne für eine Fußbodenheizung liegt inklusive Einbau durchschnittlich zwischen 45 und 100 Euro pro Quadratmeter.
- Kosten für eine Fußbodenheizung als Nasssystem: Für den Einbau eines Nasssystems im Neubau müssen Sie mit einem Preis von 11 Euro pro Quadratmeter rechnen. Das Heizsystem kostet zwischen 45 und 80 Euro pro Quadratmeter.
Rechenbeispiel: Um eine Fußbodenheizung als Nasssystem auf einer Fläche von 120 Quadratmeter in einem Neubau verlegen zu lassen, müssen Sie mit Gesamtkosten zwischen 5.400 und 9.600 Euro rechnen. - Kosten für eine Fußbodenheizung in Trockenbauweise: Für den Einbau eines Trockensystems müssen Sie rund 12 Euro pro Quadratmeter einplanen. Die Anschaffungskosten für das System liegen zwischen 70 und 100 Euro pro Quadratmeter.
Rechenbeispiel: Wollen Sie Ihre 120 Quadratmeter-Wohnung mit einer Fußbodenheizung ausstatten, sind inklusive Einbau Kosten zwischen 8.400 und 12.000 Euro möglich. - Kosten für eine elektrische Fußbodenheizung: Hierbei handelt es sich um die günstigste Variante. Veranschlagen Sie rund fünf bis zehn Euro pro Quadratmeter für den Einbau und zwischen 15 und 40 Euro pro Quadratmeter für die Heizpanels.
Rechenbeispiel: Die elektrische Fußbodenheizung würde für 120 Quadratmeter Wohnfläche zwischen 1.800 und 4.800 Euro kosten.
Was kostet eine Fußbodenheizung, wenn sie nachgerüstet wird?
Das Nachrüsten einer Fußbodenheizung ist immer mit höheren Kosten verbunden als die Montage in einem Neubau. Als Richtwert können Sie auf die o. a. Kosten für Neubauten rund 30 Prozent aufschlagen. Für den nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung müssten Sie abhängig von der gewählten Bauart daher mit Kosten zwischen rund 60 bis 130 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Beim effizienteren Nasssystem fallen vor allem die Installationskosten ins Gewicht. Dies liegt daran, dass zunächst der alte Bodenbelag entfernt werden muss, bevor dünne Rohrleitungen verlegt und in Estrich eingegossen werden können. Dabei muss u. a. die Aufbauhöhe berücksichtigt werden, was in einigen Fällen Anpassungen der Türabschlüsse erfordert. Aufgrund des hohen Aufwands und der damit verbundenen Kosten wird diese Nachrüstvariante der Fußbodenheizung in der Regel nur im Rahmen einer ohnehin geplanten energetischen Sanierung empfohlen.
Trockensysteme sind zwar deutlich einfacher nachzurüsten, da kein alter Bodenbelag entfernt und Estrich gegossen werden muss, jedoch sind sie weniger effizient. Besonders in Bestands- und Altbauten kann die Nachrüstung einer Fußbodenheizung als Trockensystem hohe Kosten verursachen, da der Betrieb strombasiert ist, was zu erheblichen Energiekosten führen kann.
Elektrische Fußbodenheizungen bieten zwar in puncto Installationskosten eine günstige Lösung für den nachträglichen Einbau, doch ist eine sehr gute Wärmedämmung entscheidend, um steigende Heizkosten zu vermeiden und die Effizienz zu gewährleisten.
Betriebskosten einer Fußbodenheizung
Grundsätzlich liegen die Heizkosten allein schon wegen der geringeren Vorlauftemperatur bei Nasssystemen rund 10 bis 20 Prozent unter den Heizkosten eines vergleichbaren Heizsystems. Allgemein hängen auch die Kosten der Fußbodenheizung vom individuellen Wärmebedarf, den Heizgewohnheiten, der Effizienz der Regeltechnik sowie vom energetischen Zustand des Gebäudes ab.
Jährliche Betriebskosten einer Fußbodenheizung mit Nass- oder Trockensystem
Eine Fußbodenheizung mit wasserführendem Rohrsystem kann mit einer Wärmepumpe, Gas-, Öl- oder Pelletheizung sowie mit Wärmeenergie aus einer oder Solarthermie betrieben werden.
Durch den Einsatz von alternativen Energieerzeugern wie Wärmepumpen oder Solarthermie lassen sich die Betriebskosten deutlich senken. Vor allem die Kombination aus Fußbodenheizung und Wärmepumpe gilt als ideales Duo, da beide mit ähnlich geringen Vorlauftemperaturen und somit besonders effizient arbeiten.
Ein Beispiel: Ein Vier-Personen-Haushalt benötigt in einem Gebäude mit Baujahr ab 2005 rund 10.000 Kilowattstunden Wärme pro Jahr.
Wenn die Fußbodenheizung mit einer Wärmepumpe betrieben wird, zahlen Sie – je nach Wärmepumpe – jährlich rund 625 Euro Betriebskosten (durchschnittlicher Strompreis 25 Cent pro Kilowattstunde). Denn obwohl eine Kilowattstunde Strom teuer als eine Kilowattstunde Gas ist, gleicht der Wirkungsgrad der Wärmepumpe dies wieder aus. Denn Wärmepumpen können aus einer Kilowattstunde Strom durchschnittlich vier Kilowattstunden Wärme erzeugen. Zudem entfällt mit einer Wärmepumpe – im Gegensatz zu fossilen Heizsystemen – die Zahlung der jährlich steigende CO2-Steuer.
Wird die Fußbodenheizung mit einer Gasheizung betrieben, liegen die jährlichen Heizkosten bei 900 Euro (durchschnittlicher Gaspreis: 9 Cent pro Kilowattstunde). Wird eine Ölheizung eingesetzt, erhöhen sich die Kosten auf rund 1.300 Euro pro Jahr (durchschnittlicher Ölpreis: 13 Cent pro Kilowattstunde). Mit einem Pelletkessel lassen sich die Kosten auf rund 700 Euro pro Jahr senken (durchschnittlicher Pelletpreis: 7 Cent pro Kilowattstunde).
Jährliche Energiekosten einer elektrischen Fußbodenheizung
Für die elektrische Fußbodenheizung ist lediglich ein Stromanschluss notwendig.
Ein Beispiel: Ein Vier-Personen-Haushalt müsste pro Jahr 2.500 Euro für den Strom bezahlen, wenn der Strom über den konventionellen Versorger zu 25 Cent pro Kilowattstunde bezogen und die Heizung als alleiniges Heizsystem genutzt wird.
Eine elektrische Fußbodenheizung ist aus der Kostenperspektive somit nur als zusätzliche, temporär genutzte Heizung sinnvoll, bspw. in einem Badezimmer. Um die Kosten zu senken, bietet es sich an, die elektrische Fußbodenheizung mit dem Strom einer Photovoltaikanlage zu betreiben.
Allerdings muss auch hier berücksichtigt werden, wie hoch die Kosten für den Eigenverbrauch sind. Selbst dann kann die elektrische Fußbodenheizung trotz günstiger Anschaffung und Installation auf Dauer teurer werden als Nass- oder Trockensysteme.
Wartungskosten für die Fußbodenheizung
Wer sich für eine Fußbodenheizung als Nasssystem entscheidet, sollte die Wartungskosten bei der Kostenberechnung berücksichtigen. Je nach Aufwand können diese zwischen 700 und 2.500 Euro betragen. Da sich im Laufe der Zeit im Rohrsystem Ablagerungen bilden, sollte die Fußbodenheizung alle zwei bis drei Jahre gespült werden. Danach bietet sich ein hydraulischer Abgleich an, um die Effizienz der Fußbodenheizung sicherzustellen.
Fazit: Kosteneffizienz der Fußbodenheizung im Altbau & Neubau
Fußbodenheizungen sind in Neubauten besonders beliebt, da sie mit ihrer geringen Vorlauftemperatur optimal mit energieeffizienten und umweltfreundlichen Heizsystemen wie Wärmepumpen harmonieren. Um den Komfort einer Fußbodenheizung voll auszuschöpfen, sollte sie idealerweise in einem gut gedämmten Gebäude oder Energiesparhaus eingesetzt werden. Eine elektrische Fußbodenheizung als alleiniges Heizsystem ist aufgrund der hohen Betriebskosten in keinem Gebäude ratsam.
Die Nachrüstung einer Fußbodenheizung in Altbauten kann ebenfalls kostspielig sein und nicht immer die gewünschte Effizienz erreichen. Dennoch müssen Eigentümer eines Altbaus nicht auf eine umweltfreundliche Heizlösung verzichten, da Wärmepumpen auch ohne Fußbodenheizung effizient und sparsam arbeiten. Daher ist es oft nicht erforderlich, in einem Altbau mit herkömmlichen Heizkörpern eine Fußbodenheizung nachzurüsten.
Gut zu wissen: Mehr als 85 Prozent der Kunden von thermondo heizen mit einer Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung. Wie die folgende Grafik außerdem zeigt, ist nur in rund 16 Prozent der Wärmepumpen-Installationen ein Tausch einzelner Heizkörper erforderlich, um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten.
Falls Sie unsicher sind, ob eine Wärmepumpe in Ihrem Haus effizient betrieben werden kann, bieten wir Ihnen gerne eine kostenfreie und unverbindliche Beratung an. Nutzen Sie unseren Heizungsplaner, um uns einen ersten Überblick über Ihre aktuelle Situation zu geben. Anschließend werden wir Sie zeitnah kontaktieren, um einen Termin für eine persönliche Beratung zu vereinbaren.