Mit einer Heizkörperverkleidung lassen sich ältere oder wenig ansprechende Heizkörper elegant „verstecken“. Wir zeigen Ihnen, welche Verkleidungen es gibt und welche Vor- und Nachteile mit der Heizungsverkleidung verbunden sind.

Warum eine Heizkörperverkleidung sinnvoll sein kann

Wer seine Heizkörper verkleidet, sucht nach einer ästhetisch ansprechenden Lösung, um die eher bescheidene Optik von Standardheizkörpern oder sehr alten Heizkörpern aufzubessern. Somit ergibt die Heizungsverkleidung immer dann Sinn, wenn der Raum dadurch ansprechender wirkt. Nicht selten finden sich Heizkörperverkleidungen zum Beispiel im Wartezimmer von Arztpraxen, Büros oder Geschäftsräumen.

Darüber hinaus hat die Verkleidung der Heizkörper auch eine Schutzfunktion. So lassen sich harte und spitze Kanten abdecken. Ein weiterer Verwendungszweck: Sehr alte Heizkörper aus Gusseisen können im Laufe des Tages sehr heiß werden. Dann droht z.B. Verletzungsgefahr für spielende Kinder. Eine Heizkörperverkleidung kann auch diese Gefahr bannen.

Varianten der Heizkörperverkleidung

Heizkörper lassen sich auf unterschiedliche Weise verkleiden. Zwei Varianten sind üblich:

  • frei stehend: In diesem Fall wird ein kleines „Gestell“ flexibel und nach Bedarf vor die Heizkörper gestellt. Es wird nicht an die Wand oder den Heizkörper geschraubt.
  • festmontiert: Festgeschraubte Heizkörperverkleidungen werden häufig als „Verbreiterung“ der Fensterbank realisiert. Auf diese Weise entstehen zusätzliche Abstellmöglichkeiten, z.B. für Zimmerpflanzen.

Auch bei den Materialien gibt es Variationen:

  • Edelstahl: Heizkörperverkleidungen aus Edelstahl bieten eine sehr ansprechende Chromoptik und sind pflegeleicht. Darüber hinaus ist Edelstahl korrosionsbeständig und in hohem Maße wärmeleitfähig. Die vom Heizkörper erzeugte Wärme kann vom Edelstahlblech dann auch als Strahlungswärme abgegeben werden.
  • Kunststoff: Verkleidungen aus Kunststoff zeichnen sich vor allem durch einen günstigen Preis aus. Es sind häufig frei stehende Heizkörperverkleidungen, die aus Kunststoff gefertigt werden.
  • Holz: Ein echter „Klassiker“ sind Heizkörperverkleidungen aus Holz. Sie haben eine lange Tradition und können je nach Verarbeitung und verwendetem Holz echte Schmuckstücke sein. Allerdings sind diese Verkleidungen im Vergleich zu Stahl oder Kunststoff deutlich pflegeaufwändiger, da das Holz aufgrund der höheren Wärmebelastung regelmäßig nachlackiert oder neu gestrichen werden muss.
  • Glas: Heizkörperverkleidungen aus Glas sind vor allem dann sinnvoll, wenn die Heizkörper an sich eine ansprechende Optik haben, die sichtbar bleiben soll. Gleichzeitig dient die Glasverkleidung dann vor allem dem Schutz vor harten Kanten oder heißen Oberflächen.

Alle Varianten gibt es im Handel in unterschiedlichen Formaten und Ausführungen.

Eigenbau oder Bausatz?

Eine Heizkörperverkleidung lässt sich mit ein wenig handwerklichem Geschick auch selbst herstellen. Allerdings sollten Heimwerker dabei unbedingt prüfen, ob das gewünschte Material wirklich dafür geeignet ist und ob die Heizleistung nicht beeinträchtigt wird. Die bessere Lösung ist sicherlich immer der Bausatz bzw. die Montage durch einen Fachbetrieb.

Voraussetzungen für eine gute Heizkörperverkleidung

Heizkörper geben ihre Wärme überwiegend als Konvektionswärme ab. Dies bedeutet, dass sie die Luft erwärmen und diese dann vor dem Fenster in den Raum aufsteigt und sich dort verteilt. Gleichzeitig wird die kalte Luft von unten in den Heizkörper gesogen. Es entsteht also eine Art Luftkreislauf, der für die gleichmäßige Wärmeverteilung sorgt.

Die Heizkörperverkleidung sollte diesen Kreislauf nicht behindern. Denn sonst würde viel Wärme verloren gehen und käme überhaupt nicht im Raum an. Die Folge wären schlechter geheizte Räume und ein erhöhter Brennstoffverbrauch.

Deshalb müssen gute Heizkörperverkleidungen oben, unten und auf der Vorderseite über ausreichende Belüftungsöffnungen verfügen.

Damit sich die Heizkörper weiterhin regulieren lassen, sollte die Verkleidung keine Thermostate abdecken und freien Zugang zum Heizungsventil ermöglichen. Am besten ragt das Heizungsthermostat aus der Verkleidung heraus, damit es die Raumtemperatur korrekt erfassen kann. Kommt nicht ausreichend Raumluft zum Thermostat, kann sich die Wärme stauen. In der Folge registriert das Thermostat eine zu hohe Temperatur und regelt den Durchfluss im Heizkörper herunter. Die Konsequenz: Trotz kalter Raumtemperatur wird der Heizkörper nicht richtig warm.

Kosten für eine Heizkörperverkleidung

Die Kosten für die Heizkörperverkleidung hängen vom Material und der Ausführung ab. Einfache, frei stehende Verblendungen aus Metall oder Kunststoff gibt es bereits ab 50 Euro pro Heizkörper.

Handelt es sich um hochwertige Verkleidungen aus Holz, die fest montiert werden, müssen Sie mit Kosten ab 150 Euro pro Verkleidung planen.

Werden die Produkte individuell angefertigt und angepasst, sind schnell mehr als 300 Euro pro Verkleidung möglich.

Nachteile der Heizungsverkleidung

Unabhängig von der Konstruktionsweise wird eine Heizungsverkleidung immer die Wärmeabgabe des Heizkörpers beeinträchtigen. Das ist demnach auch der größte Nachteil der Verkleidung. Wenn Sie eine Verkleidung kaufen wollen, sollten Sie deshalb auf größtmögliche Wärmeleitfähigkeit und -durchlässigkeit achten. Ansonsten profitieren Sie zwar von einer schöneren Optik, zahlen aber mehr an Heizkosten.

Alternative zur rein optisch bedingten Heizungsverkleidung: Heizkörper anstreichen oder lackieren

Geht es bei der Entscheidung für oder gegen eine Heizungsverkleidung nur um das Aussehen, kann auch das Streichen der Heizkörper eine sinnvolle und kostengünstige Alternative sein. Hier müssen Sie jedoch auf geeignete Lacke achten und im Vorfeld alle Schäden an den Heizkörpern genau kontrollieren.

Fazit: Immer zwischen Optik und Kosten abwägen

Heizkörperverkleidungen sind primär „kosmetische“ Veränderungen im Raum. Unabhängig vom Modell wird die Wärmeleistung der Heizkörper durch eine Verkleidung immer eingeschränkt. Sie sollten also genau abwägen, ob Ihnen die elegantere Raumwirkung wichtiger ist als die höheren Heizkosten. Geht es vor allem um die Schutzfunktion der Heizungsverkleidung, z.B. in öffentlichen Gebäuden, steht der Schutz natürlich im Vordergrund. Sie sollten aber dann auf jeden Fall eine möglichst wärmedurchlässige Verkleidung auswählen.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.