Heizen Sie noch mit einer alten Gas- oder Ölheizung? Dann sollten Sie über eine Heizungsmodernisierung nachdenken. Denn mit dem Wechsel auf ein klimafreundliches und effizientes Heizsystem wie z. B. eine Wärmepumpe können Sie von einer hohen staatlichen Förderung profitieren und Ihre Heizkosten senken. Wir haben hier alles Wichtige für Sie zusammengestellt.
- 5 Gründe für eine Heizungsmodernisierung
- Heizungsgesetz gibt Rahmen für die Heizungsmodernisierung vor
- Welches Heizsystem bietet sich für die Modernisierung an?
- Der beste Zeitpunkt für eine Heizungsmodernisierung
- Was kostet eine Heizungsmodernisierung?
- Förderung für Heizungsmodernisierung
- Fazit zur Heizungsmodernisierung: Wärmepumpe ist die beste Option
5 Gründe für eine Heizungsmodernisierung
Es gibt viele Argumente, die für eine Heizungsmodernisierung sprechen:
- Sie sparen Heizkosten: Nutzen Sie die Heizungsmodernisierung für den Umstieg von einer fossilen Heizung auf ein effizientes System wie die Wärmepumpe, können Sie bis zu 45 Prozent Heizkosten sparen. Mit dem kommenden EU-weiten Emissionshandel ab 2027 wird das Sparpotenzial nochmals größer. Experten rechnen mit hohen Preissprüngen, wenn die von der Politik festgelegte CO2-Steuer von 55 Euro pro Tonne abgelöst wird und sich die Preise komplett am Markt orientieren.
- Sie heizen zukunftssicher: Das aktuelle Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht spätestens ab 2028 vor, dass neu installierte Heizsysteme mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Nur so kann die angestrebte Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden. Steigen Sie auf die Wärmepumpe um, setzen Sie auf ein emissionsfreies und zukunftssicheres Heizsystem, mit dem Sie sie die Unabhängigkeit vom Energiemarkt maximieren.
- Sie können hohe staatliche Förderung in Anspruch nehmen: Tauschen Sie Ihre alte Gas- oder eine Ölheizung gegen eine Wärmepumpe aus, können Sie bis zu 70 Prozent staatliche Heizungsförderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhalten.
- Ihre Immobilie gewinnt an Wert: Ein modernes Heizsystem kann den Immobilienwert nachhaltig steigern, vor allem dann, wenn die Heizung klimaneutral funktioniert und Wärme mit erneuerbaren Energien erzeugt. Laut einer Studie kann eine Wärmepumpe den Wert einer Immobilie um mehr als 40 Prozent steigern, eine PV-Anlage um rund 20 Prozent.
- Sie tragen zum Umweltschutz bei: Mit einer modernen Heizungsanlage haben Sie die Möglichkeit, komplett auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Mit einer Wärmepumpe heizen Sie im laufenden Betrieb komplett emissionslos. Entscheiden Sie sich für die Kombination aus Wärmepumpe mit PV-Anlage oder Ökostrom, heizen Sie sogar CO2-neutral.
Heizungsgesetz gibt Rahmen für die Heizungsmodernisierung vor
Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), auch „Heizungsgesetz“ genannt, haben sich für die Heizungsmodernisierung Änderungen ergeben. Ein Kernelement ist die 65-Prozent-Regel, die besagt, dass neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Für Neubauten in Neubaugebieten gelten die Regelungen des GEG seit Inkrafttreten am 1. Januar 2024. Für Bestandsgebäude und Neubauten in Bestandsgebieten sind die Fristen an die sogenannte kommunale Wärmeplanung gebunden. Die Übergangsphase endet für Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern am 1. Juli 2026, für Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern am 1. Juli 2028.
Als sogenannte „GEG-Erfüllungsoption“ gelten u. a.:
- Wärmepumpen
- Pelletheizungen
- Gas- oder Ölheizungen, wenn diese mit mindestens 65 Prozent grünenBrennstoffen oder Wasserstoff betrieben werden können
- Anschluss an ein Wärmenetz
- Solarthermie
Welches Heizsystem ist am besten für die Heizungsmodernisierung geeignet?
Die Wärmepumpe ist in den meisten Fällen das beste System für eine Heizungsmodernisierung. Sie ist sehr energieeffizient und heizt mit Wirkungsgraden von 300 bis 500 Prozent – auch ohne Fußbodenheizung. Beim Umstieg von einem fossilen System auf die Wärmepumpe können Sie zudem bis zu 45 Prozent Heizkosten sparen. Zusätzlich steigern Sie den Wert Ihrer Immobilie und tragen durch den emissionslosen Betrieb aktiv zum Umweltschutz bei. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Hausbesitzer für die Wärmepumpe bis zu 70 Prozent staatliche Förderung erhalten.
Zwar schließt das GEG nicht aus, dass Sie eine neue Gas- oder Ölheizung einbauen können. Allerdings ist das nur noch unter Auflagen möglich und das Heizen mit Gas und Öl wird aufgrund der CO2-Steuer und des EU-weiten Emissionshandels ab 2027 deutlich teurer. Zudem sind Sie ab 2029 von der sogenannten grünen Brennstoffquote betroffen. Dementsprechend müssen Sie für Ihre Heizung einen schrittweise steigenden Anteil Biobrennstoff verwenden. Auch eine sogenannte H2-ready-Heizung – eine Gasheizung, die in Zukunft mit Wasserstoff betrieben werden kann – gilt als Erfüllungsoption des GEG. Doch tatsächlich ist bis heute noch nicht klar, ob es eine entsprechende Infrastruktur geben wird, mit der eine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff oder Biobrennstoffen möglich ist.
Pelletheizungen gelten zwar ebenfalls als Erfüllungsoption, sollten aber nicht als Massenlösung eingesetzt werden. Auch wenn Pellets aus einem nachwachsenden Rohstoff bestehen – der Bedarf kann aktuell nur noch teilweise aus Resten der Holzverarbeitung gedeckt und Wälder müssen abgeholzt werden. Inwiefern das noch ökologisch sinnvoll ist, wird häufig kritisiert. Dazu erzeugt die Verbrennung von Pellets Feinstaub und CO2. In einigen Regionen kann die Nutzung einer Pelletheizung dennoch eine sinnvolle Alternative bieten.
Der Anschluss an ein Wärmenetz ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung für die Umsetzung des GEG in urbanen, dichtbesiedelten Gebieten. Fernwärmenetze sollen nicht nur weiter ausgebaut, sondern auch nach und nach auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Der Nachteil eines Anschlusses an ein Wärmenetz besteht vor allem darin, dass Netzbetreiber häufig eine Monopolstellung innehat. Gegen hohe Betriebskosten und Preissteigerungen können sich Verbraucher kaum wehren. Häufig hilft häufig nur der Umstieg auf ein zukunftssicheres und unabhängigeres Heizsystem wie die Wärmepumpe.
Auch Solarthermie wird als Erfüllungsoption des GEG gesehen. Als alleiniges Heizsystem sind die Anlagen jedoch nicht geeignet. Meist werden sie zu Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung anderer Heizsysteme wie der Pelletheizung eingesetzt.
Welcher Zeitpunkt ist am besten für die Heizungsmodernisierung?
Wenn Sie sich für eine Heizungsmodernisierung entschieden haben, sind die Sommermonate ideal für die Durchführung der notwendigen Arbeiten. Da Sie im Sommer die Heizung nur für die Warmwassererzeugung verwenden und nicht zum Heizen, lassen sich ein oder zwei Tage ohne Heizung besser verkraften.
Ist Ihr Heizsystem nicht mehr vollständig funktionsfähig, sollten Sie schnellstmöglich die Heizung erneuern. Funktioniert die Heizung nicht mehr richtig, verbrauchen Sie nicht nur mehr Brennstoff, sondern leben auch mit einem Sicherheitsrisiko.
Auch wenn Ihre Heizung 15 Jahre oder älter ist, kann es sich bereits lohnen, über eine Heizungsmodernisierung nachzudenken. Durch die stetige Verbesserung der Technik können modernere Anlagen viel Energie einsparen, sodass der Wechsel nach wenigen Jahren bereits amortisiert hat.
Gut zu wissen: Ist Ihre Heizung älter als 30 Jahre, sind Sie im Rahmen des GEG verpflichtet, Ihre alte Heizung zu erneuern. Sind Sie nicht von den Ausnahmen dieser Regelung betroffen und tauschen Ihre Heizung dennoch nicht aus, kann sogar ein Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro drohen.
Was kostet eine Heizungsmodernisierung?
Wie teuer die Heizungsmodernisierung wird, hängt vom ausgewählten Heizsystem ab. Wir geben Ihnen hier einen Überblick über mögliche Kosten inklusive Installation:
- Luft-Wasser-Wärmepumpe: 27.000 bis 40.000 Euro. Durch die aktuelle Rekordförderung von bis zu 70 Prozent ist diese Wärmepumpen-Art bereits ab 9.000 Euro erhältlich.
- Wasser- & Sole-Wasser-Wärmepumpe: 40.000 bis 50.000 Euro. Das Heizsystem hat hohe Wirkungsgrade, erfordert aber eine aufwändige Installation. Da die förderfähigen Kosten bei 30.000 Euro gedeckelt sind, wird häufig nicht der Gesamtbetrag dieser Wärmepumpe gefördert.
- Gasheizung: 9.000 bis 15.500 Euro. Gasheizungen erhalten keine Förderung mehr.
- Ölheizung: 12.000 bis 16.000 Euro. Auch für Ölheizungen bekommen Sie keine staatliche Förderung.
- Pelletheizungen: 25.000 bis 50.000 Euro. Hier sind zwar bis zu 70 Prozent staatliche Förderung möglich, aber nur dann, wenn Sie die Pelletheizung mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie kombinieren.
- Fernwärme: Der Anschluss an ein Wärmenetz erscheint mit 5.000 bis 20.000 Euro auf den ersten Blick günstig. Zwar erhalten Sie eine Förderung, jedoch müssen dazu mindestens 25 Prozent erneuerbare Energien eingespeist werden. Dafür sind die Kosten im laufenden Betrieb deutlich höher als bei Heizsystemen wie der Wärmepumpe.
- Solarthermie: Für eine Solarthermieanlage zahlen Sie rund 5.000 bis 13.000 Euro, für die Sie ebenfalls eine Förderung erhalten können. Rüsten Sie Solarthermie nicht nur nach, sondern es steht eine komplette Heizungsmodernisierung an, müssen Sie jedoch auch die Kosten für das zweite Heizsystem mit einberechnen.
Mit welchem Heizsystem erziele ich nach der Heizungsmodernisierung die geringsten Heizkosten?
Die Heizkosten hängen nicht nur von den Energiepreisen, sondern auch von Ihrem Heizverhalten und von der Effizienz des Heizsystems ab. Grundsätzlich ist eine Wärmepumpe bis zu fünfmal effizienter als andere Heizsysteme. Im Vergleich mit einer modernen Gasheizung ist die Wärmepumpe rund viermal so effizient.
Beispiel: Geht man bei einer Gasheizung von einem Wirkungsgrad von 1 aus und einem Verbrauch von 20.000 kWh Wärme im Jahr, kommen Sie bei einem Energiepreis von 12 Cent/kWh auf jährliche Heizkosten von 2.400 Euro. Setzen Sie auf eine Wärmepumpe mit einem Wirkungsgrad von 4, liegt der Jahresstromverbrauch bei rund 5.000 kWh. Bei einem Energiepreis von 36 Cent/kWh liegen die Heizkosten dann bei 1.800 Euro. Möchten Sie Ihre Gasheizung auf eine Wärmepumpe umrüsten, liegt das Einsparpotenzial also bei rund 600 Euro pro Jahr.
Förderung für eine Heizungsmodernisierung
Wenn Sie Ihre Heizung modernisieren wollen, können Sie beim Umstieg auf ein zukunftssicheres Heizsystem hohe staatliche Förderung bekommen.
Nutzen Sie ein Heizsystem, das mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien betrieben wird, erhalten Sie einen Basiszuschuss von 30 Prozent. Tauschen Sie Ihre alte Gas- oder Ölheizung gegen eine Erneuerbare-Energien-Heizung, sind nochmals 20 Prozent Klimageschwindigkeits-Bonus möglich. Hausbesitzer mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von bis zu 40.000 Euro pro Jahr können einen 30 Prozent Einkommens-Bonus in Anspruch nehmen. Darüber hinaus ist ein 5-prozentiger Effizienz-Bonus möglich, wenn eine Wärmepumpe Erdwärme oder Wasserwärme nutzt oder mit einem natürlichen Kältemittel betrieben wird.
Die verschiedenen Förder-Boni sind untereinander kombinierbar, die möglichen Zuschüsse sind bei 70 Prozent gedeckelt. Die maximalen förderfähigen Kosten liegen bei 30.000 Euro. Sie können also durch die Förderung der Heizungsmodernisierung bis zu 21.000 Euro vom Staat zurückbekommen, wenn die Voraussetzungen dafür erfüllt werden.
Weitere Infos zum Thema Heizungsförderung:
Fazit: Wärmepumpe ist die beste Option für eine Heizungsmodernisierung
Für eine Heizungsmodernisierung stehen Ihnen verschiedene Varianten zur Auswahl. Als beste Option hat sich bisher die Wärmepumpe erwiesen. Dieses Heizsystem überzeugt durch eine hohe Energieeffizienz mit Wirkungsgraden von bis zu 500 Prozent, seinen emissionsfreien Betrieb und die langfristigen Einsparungen bei den Heizkosten. Darüber hinaus gibt es für die Wärmepumpe die höchstmögliche staatliche Förderung. Mit bis zu 70 Prozent Zuschüssen sind Luft-Wasser-Wärmepumpen bereits ab 9.000 Euro erhältlich.
Wer bei der Heizungsmodernisierung auf die Wärmepumpe umsteigt, kann also in vielerlei Hinsicht profitieren. Zudem können Sie in Kombination mit einer PV-Anlage oder Ökostrom klimaneutral heizen. Gleichzeitig senken Sie Ihre Energiekosten und machen sich unabhängig vom Energiemarkt.
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