Eine Frischwasserstation ist eine von vielen Möglichkeiten zur Warmwasserbereitung. Doch wie funktioniert die Trinkwasserstation und wo liegen ihre Vor- und Nachteile? Hier haben wir alle wichtigen Informationen für Sie aufbereitet.
Sinn und Zweck einer Frischwasserstation
Bei einer Frischwasserstation handelt es sich um eine Vorrichtung, mit welcher sich warmes Brauch- und Trinkwasser erzeugen lässt, das an den Zapfstellen (Wasserhähne) in einem Gebäude entnommen werden kann.
Die primäre Aufgabe der Frischwasserstation ist damit schon umrissen. Warmwasser für die Heizungsanlage kann eine Trinkwasserstation nicht erzeugen. Denn das Brauchwasser wird schließlich mit dem Wasser der Zentralheizung erwärmt. Somit ist die Trinkwasserstation kein autarkes System zur Warmwassergewinnung, sondern immer abhängig von einem anderen Warmwassererzeuger.
So funktioniert eine Frischwasserstation
Die Frischwasserstation gehört zur SHK-Haustechnik. Sie wird in Kurzform auch als „FriWa“ oder „FWS“ bezeichnet. Um warmes Brauch- und Trinkwasser zu erzeugen, benötigt die FWS eine externe Wärmequelle. Man kann sie gemäß ihrer Funktionsweise als eine Art Mix aus Pufferspeicher und Durchlauferhitzer bezeichnen.
Eine FriWa wird an das Heizungsrohrsystem eines Wärmeerzeugers wie einem Gas-, Öl- oder anderen Heizkessel angeschlossen. Diese Leitungen durchströmen einen Wärmeübertrager, durch welchen das Trinkwasser in einem eigenen Rohrsystem fließt. Wird nun warmes Wasser an einer Zapfstelle im Haus benötigt, fließt das kalte Trinkwasser durch den Wärmetauscher, wird dort mit dem Heizungswasser erwärmt und zur Zapfstelle gepumpt.
Zirkulationspumpe mit Mikroprozessor
Die Steuerung der Zirkulationspumpe zur Beförderung des warmen Trinkwassers erfolgt über einen Mikroprozessor, der in der Frischwasserstation verbaut ist. Er kann zudem Schwankungen der Vorlauftemperatur ausgleichen. Zu beachten ist dabei, dass die maximale Brauch- und Trinkwassertemperatur immer von der Vorlauftemperatur der Heizungsanlage abhängig ist.
In der Heizperiode wird das System so vor keine großen Herausforderungen gestellt. Doch in den Sommermonaten muss die Heizungsanlage mit einer Frischwasserstation sicherstellen, dass das warme Brauchwasser eine ausreichend hohe Temperatur erreicht. Dadurch ist es möglich, dass eine Heizung mit Trinkwasserstation im Sommer nicht so energieeffizient arbeitet wie ohne eine entsprechende Station im „getrennten“ Betrieb.
Unterschied zu Boiler, Pufferspeicher oder Durchlauferhitzer
Eine Frischwasserstation unterscheidet sich von einem Durchlauferhitzer und einem Boiler dadurch, dass sie keine eigene Wärmequelle wie einen Brenner oder einen elektrischen Heizstab nutzt, sondern auf warmes Heizungswasser angewiesen ist, das mit einem separaten Brenner erzeugt wird.
Mit einem Boiler und einem Durchlauferhitzer hat die FWS gemeinsam, dass sie ausschließlich zur Erwärmung von Trinkwasser genutzt wird. In einem wichtigen Detail ähnelt sie dem Durchlauferhitzer: Beide Geräte können warmes Wasser nach Bedarf und ohne die Nutzung eines Speichers bereitstellen.
Genau wie der Pufferspeicher erzeugt die Trinkwasserstation die Wärmeenergie nicht selbst, sondern erhält sie von einem anderen System. Während der Pufferspeicher jedoch Brauch- und Heizungswasser speichern kann, kann die FriWa nur für die Erwärmung von Trinkwasser eingesetzt werden.
Frischwasserstation – Vorteile vs. Nachteile
Der Einbau einer Frischwasserstation kann für Hausbesitzer viele Vorteile bringen. Hierzu gehören:
- geringer Platzbedarf: Eine Frischwasserstation kann auf relativ begrenztem Raum eingebaut werden, da sie keinen eigenen Wasserspeicher benötigt. Somit eignet sie sich zum Beispiel für Gebäude, in welchen kein Platz für einen Trinkwasserspeicher vorhanden ist.
- hygienisches System: Da in der Frischwasserstation kein Wasser lange vorgehalten werden muss, wird die Gefahr von Legionellenbildung verringert.
- getrennte Kreisläufe: Trinkwasser und Heizungswasser können nicht in Kontakt kommen, da die Erwärmung des Trinkwassers über einen Wärmetauscher erfolgt.
- geringere Wärmeverluste als bei Speicherung: Da das warme Trinkwasser nur bei Bedarf erzeugt wird, gibt es deutlich weniger Wärmeverlust als bei der Speicherung von warmem Wasser „auf Vorrat“.
- Eignung für verschiedene Systeme: Eine Trinkwasserstation kann mit Heizkesseln, Wärmepumpen oder Solarthermie kombiniert sowie für die dezentrale und zentrale Warmwassererzeugung genutzt werden.
- Kosteneinsparung: Eine intelligent genutzte Trinkwasserstation kann die Kosten an Primärenergie senken, da ohnehin schon erwärmtes Heizungswasser für die Erwärmung des Trinkwassers genutzt wird.
Frischwasserstation ist nicht frei von Nachteilen:
- Strombedarf: Das zusätzliche Gerät benötigt Strom für die Steuerung von Prozessor und Pumpe.
- Abhängigkeit von Fremdwärme: Da die Frischwasserstation warmes Brauchwasser nur mit Fremdwärme erzeugen kann, ist sie abhängig von anderen Wärmeerzeugern. Im Sommer kann das dazu führen, dass die Frischwasserstation den Bedarf an Primärenergie unverhältnismäßig erhöht. Konkret: Um warmes Wasser für den Wärmetauscher zu erzeugen, muss die Heizungsanlage Warmwasser bereitstellen, obwohl es in den Sommermonaten nicht zum Heizen benötigt wird.
- Zusätzliche Anschaffungs- und Installationskosten: Beim Heizungsneubau entstehen mit der Trinkwasserstation zusätzliche Kosten.
Was kostet eine Frischwasserstation?
Es gibt eine große Zahl an unterschiedlichen Herstellern für Frischwasserstationen. Markengeräte erhalten Sie ab 1.000 Euro. Abhängig von Größe und Ausstattung kann die Frischwasserstation auch über 2.500 Euro kosten. Wird die FriWa mit einer Solarthermie-Anlage kombiniert, müssen Sie mit Kosten ab 2.500 Euro rechnen. Hinzu kommen noch die Kosten für den Einbau der Geräte sowie die Stromkosten für den Betrieb von Pumpe und Prozessor.
Allerdings können sich Anschaffungs- und Betriebskosten durch die Energieeinsparung langfristig amortisieren. Empfehlenswert ist es hier, sich an einen Fachbetrieb zur Berechnung und Planung zu wenden.
Frischwasserstation und Hygienespeicher – die Vor- und Nachteile beider Systeme
Wie eine Frischwasserstation ist auch ein Pufferspeicher für die Bereitstellung von Warmwasser zuständig. Der Pufferspeicher kann im Gegensatz zur Frischwasserstation aber auch warmes Heizungswasser erzeugen. Erfolgt die Warmwassererzeugung für das Brauchwasser nur nach Bedarf ohne Bevorratung, wird auch von Hygienespeicher gesprochen. In diesem Fall führen Leitungen mit Trinkwasser durch den Pufferspeicher. Durch einen Wärmetauscher im Hygienespeicher wird das durchströmende Kaltwasser erwärmt. Diese Eigenschaft hat der Hygienespeicher mit der Frischwasserstation gemeinsam.
Während die Frischwasserstation jedoch das warme Heizungswasser aus einem Pufferspeicher oder direkt von einem Wärmeerzeuger erhält, erfolgt die Warmwasserspeicherung für Heizungs- und Trinkwasser im Pufferspeicher selbst.
Hygienespeicher mit höheren Anschaffungskosten
Im Alltag werden Hygienespeicher und Frischwasserstation häufig gleichbedeutend verwendet, obwohl es sich um zwei unterschiedliche Systeme handelt.
Der Vorteil des Hygienespeichers besteht darin, dass kein separates Gerät für die Trinkwassererwärmung benötigt wird, sondern ein Gerät Brauch- und Heizungswasser speichert bzw. erwärmt. Nachteilig sind der erhöhte Platzbedarf sowie die höheren Anschaffungskosten für einen solchen Speicher. Darüber hinaus kann der Hygienespeicher nicht dezentral eingesetzt werden.
Ein Vorteil der Trinkwasserstation gegenüber dem Hygienespeicher ist die noch größere Hygiene, da nur ein sehr geringer Vorrat an warmem Wasser vorhanden ist. Darüber hinaus ist die Nachrüstung einfacher.
Beide Systeme können hingegen mit gängigen Heizungen kombiniert werden, die mit Gas, Öl oder Holz betrieben werden. Darüber hinaus ist die Kombination mit Solarthermie und Wärmepumpen in beiden Fällen möglich.
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