Gas- oder Ölheizungen sind in Deutschland nach wie vor die meist genutzten Heizsysteme. Drei von vier Haushalten setzen weiterhin auf fossile Brennstoffe. Das neue Heizungsgesetz sieht jedoch ein schrittweises Aus für Öl- oder Gasheizungen bis 2045 vor und rückt erneuerbare Energien wie die Wärmepumpe in den Fokus. Welche Vorteile sich dadurch für Hausbesitzer ergeben und wie Wärmepumpen gegenüber Gas- oder Ölheizungen im direkten Vergleich abschneiden, erfahren Sie hier.

Gas- oder Ölheizung: Heizungsgesetz rückt Wärmepumpe in den Fokus

Öl- und Gasheizungen gehören nach wie vor zu den am weitesten verbreiteten Heizsystemen. Das ergab eine Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW). Damit Deutschland seine selbstgesteckten Klimaziele erreicht und bis 2045 klimaneutral wird, muss jedoch vor allem der CO2-Ausstoß im Gebäudesektor reduziert werden und eine Abkehr von fossilen Heizungen stattfinden. An deren Stelle rückt in den letzten Jahren vor allem eine klimafreundliche Heizung: Die Wärmepumpe. Um Hausbesitzern den Umstieg zu erleichtern, unterstützt der Staat im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) die Anschaffung einer Wärmepumpe mit einer Förderung von bis zu 70 Prozent.

Um die Wärmewende voranzutreiben, ist am 1. Januar 2024 das Gebäudeenergiegesetz (GEG), auch Heizungsgesetz genannt, in Kraft getreten. Das Kernelement des GEG ist die 65-Prozent-Regel. Diese besagt, dass alle neu installierten Heizsysteme mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Aktuell gilt das bereits für Neubauten in Neubaugebieten und ab spätestens Mitte 2028 deutschlandweit. Wer auf eine Wärmepumpe setzt, erfüllt alle aktuellen und kommenden Vorgaben des GEG und heizt schon jetzt zukunftssicher. Zudem können Sie mit einer Wärmepumpe bis zu 30 Prozent Heizkosten sparen, da Sie unter anderem keine CO2-Steuer zahlen müssen. Dies belegt auch eine aktuelle Studie des Kopernikus-Projekt Ariadne vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Kann man jetzt noch eine Öl- oder Gasheizung kaufen?

Wohnen Sie in einem Bestandsbau oder in einem Neubau, der sich in einem Bestandsgebiet befindet, können Sie unter bestimmten Bedingungen noch eine Gas- oder Ölheizung kaufen. Hat Ihre Kommune z. B. noch keine kommunale Wärmeplanung vorgelegt, ist die Installation eines Heizsystems mit fossilen Brennstoffen weiterhin möglich. Dies gilt aber nur solange, wie keine kommunale Wärmeplanung vorliegt. Spätestens ab Mitte 2028 gilt das GEG jedoch bundesweit und damit auch die 65-Prozent-Regel.

Sieht die Wärmeplanung Ihrer Kommune ein Wasserstoffnetz vor, können Sie auch nach 2028 noch eine Gasheizung einbauen. Diese muss jedoch „H2-ready“ und auf den Betrieb mit 100 Prozent Wasserstoff umrüstbar sein. Allerdings raten jedoch Experten und Verbraucherschützer von der Investition in eine sogenannte Wasserstoffheizung ab. Viele Verbraucher sind sich den Risiken, die damit einhergehen, nicht bewusst. Aktuell ist es fraglich, ob der Bedarf an Wasserstoff überhaupt gedeckt werden kann, um alle privaten Haushalte zu versorgen. Aber auch die Brennstoffpreise sind noch unklar. Sicher ist nur, dass die Herstellung von Wasserstoff sehr aufwändig und kostenintensiv ist, was sich auch im Preis widerspiegeln wird.

Seit Inkrafttreten des GEG gilt zudem beim Kauf einer konventionellen Öl- oder Gasheizungen eine gesetzliche Beratungspflicht vor dem Kauf. Diese soll über die potenzielle Unrentabilität von Gas- und Ölheizungen durch die immer weiter steigende CO2-Steuer aufklären. Der CO2-Preis ist durch die Politik auf 45 Euro pro Tonne festgelegt. Mit der Einführung des europäischen Emissionshandels für Privatverbraucher orientiert sich der Preis dann komplett am Markt. Experten rechnen mit großen Preissprüngen und möglichen Kosten von 200 bis 300 Euro pro Tonne CO2.

Zusätzlich werden Verbraucher über mögliche Konflikte mit der kommenden Wärmeplanung und die grüne Brennstoffquote informiert. Denn Öl- oder Gasheizungen, die ab 2024 installiert wurden, müssen ab 2029 mit mindestens 15 Prozent Bio-Energie betrieben werden. Dieser Anteil soll schrittweise steigen und 2045 bei 100 Prozent liegen.

Grüne Brennstoffe Pflicht ab 2029 für Gasheizungen und Ölheizungen
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Wird es ein Gas- oder Ölheizungsverbot geben?

Durch die Debatte um die Klimaziele war in den letzten Jahren immer wieder ein Gas- oder Ölheizungsverbot im Gespräch. Von einem strikten Verbot kann aktuell aber nicht gesprochen werden. Dennoch läute das reformierte GEG ein Ende von konventionellen Heizungen mit fossilen Brennstoffen bis spätestens 2045 ein.

Zwar dürfen bestehende Anlagen weiter betrieben werden, spätestens Mitte 2028 ist wie bereits erwähnt eine Neuinstallation reiner Gas- oder Ölheizungen nicht mehr möglich. Denn auch unabhängig von der kommunalen Wärmeplanung müssen ab diesem Zeitpunkt neu installierte Heizsysteme mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Das ist z. B. über ein Hybridsystem aus Öl- oder Gasheizung mit einer Wärmepumpe möglich, aber auch wenn 65 Prozent der bereitgestellten Wärme über regenerative Energieträger wie Bio-Heizöl oder Biomethan erzeugt wird.

Ab 2045 ist jedoch endgültig Schluss mit fossilen Brennstoffen. Damit keine Emissionen mehr ausgestoßen werden, dürfen auch bestehende Heizsysteme, die CO2 ausstoßen, nicht mehr betrieben werden. Anstelle dessen sollten Verbraucher schon heute auf klimaneutrale Heizsysteme wie die Wärmepumpe setzen. Nur so kann Deutschland das selbstgesteckte Klimaziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 erreichen.

Öl- oder Gasheizung: Kosten im Vergleich mit der Wärmepumpe

Auf den ersten Blick wirken fossile Heizsysteme wie Gas- oder Ölheizungen in der Anschaffung erst einmal günstiger als eine Wärmepumpe. Dabei darf jedoch die staatliche Heizungsförderung nicht außer Acht gelassen werden. Während Öl- oder Gasheizungen nicht gefördert werden, können Verbraucher für die Anschaffung einer Wärmepumpe bis zu 70 Prozent erhalten. Dadurch sind Wärmepumpen bereits ab 9.000 Euro erhältlich und kosten nicht mehr als eine neue Gasheizung und sogar weniger als eine moderne Ölheizung.

Zusätzlich sparen Sie mit einer Wärmepumpe rund 30 Prozent der Betriebskosten gegenüber einer Gas- oder Ölheizung. Das liegt unter anderem an dem hohen Wirkungsgrad der Wärmepumpe von 300 bis 500 Prozent. D.h. sie produziert aus einer Kilowattstunde Strom rund vier Kilowattstunden Wärme. Eine Gasheizung hat nur einen Wirkungsgrad von etwa 100 Prozent. Berücksichtigt man diese Einsparungen, können sich Wärmepumpen im Vergleich zu einer Gasheizung nach wenigen Jahren amortisieren.

Tauschen Sie eine Ölheizung aus, amortisiert sich die Wärmepumpe sogar noch schneller. Das liegt daran, dass Heizöl in der Regel etwas teurer ist als Erdgas und der Wirkungsgrad einer konventionellen Ölheizung unter dem einer Gasheizung liegt.

Kostenvergleich Gasheizung vs. Wärmepumpe

In diesem ausführlichen Kostenvergleich stellen wir die Anschaffungs- und Betriebskosten einer Gasheizung und einer Wärmepumpe gegenüber. Dabei betrachten wir ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh Erdgas und einer durchschnittlichen Förderung von 55 Prozent für die Anschaffung der Wärmepumpe.

Gasheizung vs. Wärmepumpe: Anschaffungs- & Betriebskosten im Vergleich
Gasheizung Wärmepumpe
Anschaffungskosten(vor Förderung) 12.000€ 32.000
Staatliche Förderung 0% 55%
Kosten nach Förderung 12.000€ 15.500€
Jahresenergieverbrauchdes Hauses 20.000 kWh 20.000 kWh
Wirkungsgrad ≈1 ≈ 4
Jahresverbrauch(gem. Wirkungsgrad) 20.000 kWh 5.000 kWh
aktueller Energiepreis(Gas bzw. Strom) 9 Cent/kWh 25 Cent/kWh
Heizkosten pro Jahr 1.800 € 1.250 €
zzgl. Abgaben(CO2-Steuer bzw. Netzentgelte) 200€ 150€
Betriebskosten pro Jahr 2.000€ 1.400€

In dem Kostenvergleich ist die Gasheizung in der Anschaffung 3.500 Euro günstiger. Mit einer Wärmepumpe sparen Sie jedoch ca. 600 Euro Betriebskosten im Jahr. Demnach hat die Wärmepumpe den anfänglichen Kostenvorteil der Gasheizung durch die geringen Betriebskosten nach sechs Jahren ausgeglichen.

Ergebnis: Die Wärmepumpe amortisiert sich nach 6 Jahren.

Gasheizung vs. Wärmepumpe: Der Kostenvergleich

Gasheizung vs. Wärmepumpe: Der Kostenvergleich

Ist die Wärmepumpe wirklich teurer als eine Gasheizung? Wie sieht es mit den Betriebskosten aus? Kann ich mit der Wärmepumpe Heizkosten einsparen? Die Antwort ist tatsächlich ziemlich eindeutig, denn Effizienz und Rekordförderung lassen ein Heizsystem besonders gut aussehen.

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Vorteile einer Wärmepumpe gegenüber einer Gas- oder Ölheizung

Im Vergleich mit einer Öl- oder Gasheizung überwiegen die Vorteile einer Wärmepumpe deutlich:

  • Wärmepumpen erhalten mit bis zu 70 Prozent die höchste Förderung beim Heizungswechsel im Bestand. Gas- oder Ölheizungen erhalten keine Förderung.
  • Durch den hohen Wirkungsgrad von 300 bis 500 Prozent nutzt eine Wärmepumpe die Energie effizienter. Konventionelle Gas- oder Ölheizung haben lediglich einen Wirkungsgrad von 100 Prozent, häufig sogar weniger.
  • Eine Wärmepumpe nutzt quasi unendlich verfügbare Umweltwärme, wie z. B. Luft. Fossile Brennstoffe hingegen sind endliche Rohstoffquellen, die schneller verbraucht werden, als sie sich regenerieren können.
  • Mit einer Wärmepumpe machen Sie sich unabhängig von Gas und Öl und den damit einhergehenden Preissteigerungen wie z. B. der CO2-Steuer.
  • Eine Wärmepumpe verringert den CO2-Ausstoß maßgeblich, da sie emissionslos heizt.
  • Wärmepumpen sind sehr wartungsarm. Gas- oder Ölheizungen hingegen benötigen eine regelmäßige Überprüfung der Abgasanlage durch den Schornsteinfeger.
  • Wärmepumpen haben eine hohe Betriebssicherheit & Langlebigkeit bewiesen. Ältere Öl- oder Gasheizungen werden mit steigendem Alter schnell ineffizient.
  • Einige Modelle wie z. B. Erdwärmepumpen können nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Kühlen verwendet werden.

Fazit: Für wen lohnt sich noch eine Gas- oder Ölheizung?

Planen Sie jetzt einen Heizungswechsel, lohnt sich der Umstieg auf eine Öl- oder Gasheizung nicht mehr. Mit der Wärmepumpe gibt es eine Alternative, die nicht nur emissionslos, sondern auch deutlich energieeffizienter heizt. Lange galten die günstigen Anschaffungskosten als Argument für ein fossiles Heizsystem. Allerdings werden Wärmepumpen, wie bereits erwähnt, mit bis zu 70 Prozent gefördert. Damit ist das klimafreundliche und zukunftssichere Heizsystem nicht mehr teurer als eine Gasheizung. Auch bei den Betriebskosten überzeugt die Wärmepumpe, mit der Sie langfristig bis zu 30 Prozent Heizkosten sparen können.

Die Technik der Wärmepumpe ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass sie auch in Altbauten eingesetzt werden kann, ohne dass dieser komplett saniert sein muss. Zudem ist auch keine Fußbodenheizung für die Wärmepumpe notwendig. Mit Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C ist auch der Betrieb mit normalen, größer dimensionierten Heizkörpern effizient möglich.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.