Elektroheizungen wandeln Strom in Wärme um. Da klassische Elektroheizungen verhältnismäßig viel Strom benötigen, um Wärme zu erzeugen, werden sie oft als Stromfresser gebrandmarkt. Dennoch macht der Einsatz in manchen Fällen durchaus Sinn. In diesem Artikel erfahren Sie, in welchen Anwendungsgebieten Elektroheizungen noch sinnvoll eingesetzt werden können, aber auch welche effizienten und klimafreundlichen Alternativen es gibt.
- Wie funktioniert das Heizen mit Strom?
- Arten der Elektroheizung
- Sind Stromheizungen noch sinnvoll?
- Betriebs- & Anschaffungskosten einer Elektroheizung
- Kosten einer Elektroheizung im Vergleich zur Wärmepumpe
- Elektroheizungen sind nicht als alleinige Heizung geeignet
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Elektroheizung: Wie funktioniert das Heizen mit Strom?
Das Prinzip der Energieumwandlung ist bei der Elektroheizung das gleiche wie bei anderen Heizsystemen. Denn auch beim Heizen mit Strom wird Energie in Wärme umgewandelt. Ein zentraler Unterschied besteht jedoch: Während bei Heizsystemen mit Gas, Öl oder Pellets gasförmige oder feste Stoffe verbrannt werden, um Wärme zu erzeugen, wird bei der Elektroheizung keine Verbrennung benötigt. Vielmehr werden mithilfe von Strom Flächen oder Materialien erhitzt, die Strahlungswärme an die umliegenden Festkörper abgeben. Dabei unterscheidet man zwischen Stromdirektheizungen und Speicherheizungen.
Gut zu wissen: Auch Wärmepumpen heizen mit Strom, gehören aber nicht zu den Elektroheizungen. Denn die Energiegewinnung durch eine Wärmepumpenheizung unterscheidet sich enorm von der einer klassischen Elektroheizung. Während Elektroheizungen den Strom quasi eins zu eins in Wärme umwandeln, beziehen Wärmepumpen den größten Teil der Energie kostenlos aus der Umwelt. Rund 75 Prozent der benötigten Energie zum Heizen stammen aus der Außenluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich. Lediglich zur Komprimierung des Kältemittels wird kostenpflichtiger Strom benötigt. Dementsprechend liegt der Wirkungsgrad von Wärmepumpen zwischen 300 und 500 Prozent. Das heißt, sie produzieren 3- bis 5-mal so viel Energie, wie sie verbrauchen. Elektroheizungen hingegen haben lediglich einen Wirkungsgrad von max. 100 Prozent.
Welche Arten der Elektroheizung gibt es?
Es gibt viele verschiedene Arten von Elektroheizungen, die je nach Verwendungszweck und Räumlichkeit genutzt werden können. Hier finden Sie alle gängigen Strom-Heizsysteme in der Übersicht:
1. Infrarotheizungen:
Infrarotheizungen zählen zu den Stromdirektheizungen. Im Inneren werden Heizelemente erhitzt, die die Wärme per Infrarotstrahlung abgeben. Mit dieser Strahlungswärme können Flächen bzw. Panels beheizt werden, weshalb auch von „Flächenheizung“ gesprochen wird. In Wohnräumen werden für deren Nutzung meist flache Infrarot-Panels an der Wand oder der Decke befestigt. Möglich ist auch die punktuelle Anwendung in Form von Infrarot-Heizstrahlern, wie sie zum Beispiel in Wintergärten zum Einsatz kommen. Der Vorteil von Infrarotheizungen besteht im geringen Installationsaufwand sowie der Wärmegewinnung auf Knopfdruck. Nutzer empfinden die Wärme dieser Elektroheizungs-Art im Raum oftmals als sehr angenehm, da sie der Strahlungswärme der Sonne entspricht.
2. Elektrische Fußbodenheizung:
Auch die elektrische Fußbodenheizung gehört zu den Stromdirektheizungen. Anders als eine herkömmliche Fußbodenheizung wird diese Variante der Elektroheizung nicht mit einem zentralen Heizsystem verbunden, sondern mit dem Stromnetz im Haus. Durch den Strom werden Heizmatten oder Heizfolien erwärmt, die ihre Wärme an den Fußboden abgeben. Diese Art der Fußbodenheizung eignet sich z. B. zum Temperieren kalter Fußböden wie Fliesen. Als alleinige Heizung ist die elektrische Fußbodenheizung jedoch nicht geeignet. Soll nur über die Heizmatten bzw. Folien ein komplettes Haus erwärmt werden, würde dies sehr hohe Stromkosten verursachen.
3. Nachtspeicherheizungen:
Wie der Name schon sagt, gehören Nachtspeicherheizungen zu den Speicherheizungen. Diese Elektroheizungen beziehen vor allem in den Nachtstunden ihren Strom zu einem günstigeren Nachttarif. Mithilfe der elektrischen Energie werden Speicherelemente in der Heizung erhitzt und die Wärme wird aufbewahrt. Wird tagsüber nun Heizungswärme benötigt, geben diese Speicherelemente wie herkömmliche Radiatoren Konvektions- und Strahlungswärme ab. Nachtspeicherheizungen benötigen in der Regel einen separaten Stromanschluss, um die günstigen Strompreise bei Schwachlastzeiten auszunutzen. Heutzutage gilt die Technik von Nachtspeicherheizungen jedoch als sehr kostenintensiv und ineffizient, da die meisten Geräte einen Wirkungsgrad von 100 Prozent nicht erreichen und große Wärmeverluste verzeichnen.
Gut zu wissen: Nicht nur die Auswahl an verbilligten Nachttarifen ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Auch die Arbeitspreise der Tag- und Nachttarife haben sich immer weiter angeglichen und liegen inzwischen teilweise sogar auf dem gleichen Niveau. Das macht den ursprünglichen Vorteil, den Nachtspeicherheizungen vor einigen Jahrzehnten hatten, quasi obsolet.
4. Teilspeicherheizungen:
Teilspeicherheizungen gehören ebenfalls zu den Speicherheizungen. Ähnlich wie bei Nachtspeicheröfen wird bei Teilspeicherheizungen ein Material als Wärmespeicher verwendet, das anschließend Infrarotstrahlung abgibt. Für die Wärmespeicherung werden häufig Natursteine verwendet. Deshalb werden diese Heizsysteme auch „Natursteinheizungen“ genannt. Flächenspeicherheizungen hingegen nutzen einen sogenannten Schamottekern als Speichermedium.
Im Gegensatz zu Nachtspeicherheizungen verfügen Teilspeicherheizungen in der Regel über eine bessere Steuerung z. B. mit Thermostat, wodurch der Stromverbrauch etwas gesenkt werden kann. Dafür hat die Teilspeicherheizung eine geringere Speicherkapazität, wodurch die Heizung tagsüber oft Wärme dazukaufen muss. Nutzen Sie noch einen Doppeltarif, bei dem sich der Arbeitspreis zwischen Tag und Nacht stark unterscheidet, müssen Sie häufiger auf den teuren Tagtarif zurückgreifen.
5. Mobile Elektroheizungen:
Zu dieser Kategorie zählen sowohl Heizgebläse als auch Radiatoren bzw. mobile Elektroheizkörper. Bei Heizlüftern werden ähnlich wie bei einem Haartrockner feine Heizdrähte erhitzt. Die entstehende Wärme wird dann mithilfe eines Gebläses an den Raum abgegeben. Solche Heizbläser kommen häufig in Werkstätten und überwiegend temporär – z. B. beim Ausfall des eigentlichen Heizsystems – zum Einsatz. Nachteilig sind hier der Stromverbrauch und das relativ hohe Betriebsgeräusch.
Mobile Heizkörper funktionieren so, dass ein Speichermedium wie z. B. Öl im Innern erwärmt wird. Über die Außenfläche des Heizkörpers wird die Wärme an den Raum abgegeben. Sowohl mobile Heizkörper, als auch Heizlüfter eignen sich nicht als Alternative zu herkömmlichen Heizungen. Zudem erreichen vor allem Heizlüfter sehr hohe Temperaturen und können bei unsachgemäßer Verwendung schnell zur Brandgefahr werden.
6. Konvektoren:
Ähnlich wie die mobilen Heizlüfter arbeiten Konvektoren mit Heizdrähten, die kalte Luft erwärmen. Sie verfügen jedoch nicht über einen Ventilator, der die Wärme im Raum verteilt, sondern nutzen lediglich den thermischen Auftrieb der warmen Luft. Dadurch verteilt sich die Wärme zwar langsamer, dafür arbeitet der Konvektor leiser und es entsteht kein unangenehmer Luftzug. Konvektoren werden häufig an der Wand befestigt und zur temporären Nutzung in Badezimmern eingesetzt.
Elektroheizung: Sind Stromheizungen noch sinnvoll?
Elektroheizungen haben grundsätzlich den Vorteil, dass Verbraucher dafür kein Abgassystem, also keinen Schornstein benötigen. Zugleich muss kein wasserführendes System eingebaut werden, um zum Beispiel wie bei der Zentralheizung warmes Wasser zu den Radiatoren zu bringen. Dennoch ist der Einsatz einer Stromheizung nur in Ausnahmefällen sinnvoll.
Ein Anwendungsbeispiel sind z. B. Altbauten mit innenliegenden Bädern, in denen keine Heizungsrohre verlegt. Anstelle einer aufwändigen und kostenintensiven Sanierung, kann die Beheizung über Elektroheizkörper oder eine Infrarotheizung erfolgen. Diese können einfach in die Steckdose gesteckt und bei Bedarf an- und ausgeschaltet werden. Durch die zeitlich begrenzte Nutzung hält sich meist auch der Stromverbrauch im Rahmen.
Auch in Montagehallen kann eine Infrarotheizung als Decken-Elektroheizung nützlich sein. In diesem Fall wird ebenfalls Wärme punktuell erzeugt. Durch die geringe Erwärmung der Raumluft sorgt die Infrarotheizung für ein sehr angenehmes Arbeitsklima.
Stehen Sie vor der Wahl eines neuen Heizsystems für Ihr Eigenheim, sind Elektroheizungen als primäre Heizung in der Regel nicht empfehlenswert. Lediglich in Sonderfällen, wie während der Bauphase eines Neubaus, kann eine Elektroheizung als Übergangslösung genutzt werden. Mit der Wärmepumpe gibt es ein viel nachhaltigeres Heizsystem mit hoher Energieeffizienz, das zudem eine hohe staatliche Heizungsförderung erhält.
Elektroheizung Kosten: Günstig in der Anschaffung & teuer im Betrieb
Die Anschaffungskosten variieren je nach Art der Elektroheizung stark. Im Vergleich zu anderen Heizsystemen wirken sie auf den ersten Blick jedoch erst einmal gering. Günstige Elektroheizungen kosten nur wenige hundert Euro pro Gerät. Möchten Sie ein ganzes Haus mit elektrischen Heizungen ausstatten, müssen Sie zusätzlich zu den einzelnen Elektroheizkörpern auch Geräte zur elektrischen Warmwasserbereitung anschaffen. Insgesamt können Sie für ein Einfamilienhaus mit Kosten zwischen 4.000 und 8.000 Euro rechnen. Für Elektroheizungen erhalten Sie keine staatliche Heizungsförderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Jedoch dürfen Sie bei den günstigen Anschaffungskosten nicht die Betriebskosten außer Acht lassen. Beheizen Sie das gesamte Haus mit einer reinen Elektroheizung, sind Heizkosten in Höhe von 5.000 Euro keine Seltenheit. Auch mit niedrigen Anschaffungskosten rechnen sich die hohen Betriebskosten auf Dauer definitiv nicht. Zugleich bestimmt der Strompreis die Höhe der Betriebskosten einer Elektroheizung. Steigt der Strompreis nur um wenige Cent, erhöhen sich Ihre Heizkosten direkt um mehrere hundert Euro im Jahr.
Heizen mit Strom: Kosten einer Elektroheizung im Vergleich zur Wärmepumpe
Wärmepumpen heizen mit Strom und gelten wie Stromdirektheizungen als Erfüllungsoption des GEG. Im Gegensatz zur herkömmlichen Elektroheizung nutzen Sie den Strom für eine Wärmepumpe jedoch deutlich effizienter.
Vergleicht man nur die Anschaffungskosten der beiden Heizsysteme, müssen Sie für Elektroheizungen im gesamten Einfamilienhaus rund 4.000 bis 8.000 Euro zahlen. Möchten Sie eine Wärmepumpe kaufen, kostet diese vor Förderung ab 27.000 Euro. Im Gegensatz zu Elektroheizungen erhalten Wärmepumpen jedoch eine hohe staatliche Heizungsförderung von bis zu 70 Prozent. Damit sind Wärmepumpen bereits ab 9.000 Euro erhältlich und nicht mehr teurer als konventionelle Heizsysteme, wie Öl- oder Gasheizungen.
Betrachtet man im nächsten Schritt jedoch die Betriebskosten, zeigt sich, dass die Elektroheizung im Vergleich zur Wärmepumpe deutlich schlechter abschneidet. Die niedrigeren Anschaffungskosten der Elektroheizung können diesen Nachteil nicht ausgleichen. Wie bereits erwähnt, haben Wärmepumpen einen Wirkungsgrad von 300 bis 500 Prozent, während Elektroheizungen gerade einmal max. 100 Prozent erreichen. Demnach sind Wärmepumpen 3- bis 5-mal effizienter als herkömmliche Elektroheizungen.
Beispiel: Eine vierköpfige Familie hat im Einfamilienhaus rund 20.000 kWh Wärmebedarf und der Strom kostet 25 ct/kWh.
- Wärmepumpe: Mit einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von 4 verbraucht eine Wärmepumpe bei 20.000 kWh Wärmebedarf rund 5.000 kWh Strom. Beheizen Sie Ihr Haus nun mit der Wärmepumpe, zahlen Sie pro Jahr 1.250 Euro.
- Elektroheizung: Nutzen Sie eine Elektroheizung im gesamten Haus, setzt diese mit einem Wirkungsgrad von max. 100 Prozent den Strom quasi eins zu eins in Wärme um. Damit betragen Ihre Heizkosten bei einem Wärmebedarf von 20.000 kWh rund 5.000 Euro pro Jahr.
Ergebnis: Im Vergleich zur Elektroheizung nutzt die Wärmepumpe zu 75 Prozent kostenlose Umweltenergie und ist damit deutlich klimafreundlicher als eine Elektroheizung. Zusätzlich ist die Nutzung einer Wärmepumpe um ein Vielfaches günstiger. Durch die deutlich geringeren Betriebskosten amortisieren sich die anfänglichen Mehrkosten beim Umstieg auf die Wärmepumpe bereits nach wenigen Jahren.
Fazit: Elektroheizungen sind nicht als alleinige Heizung geeignet
Elektroheizungen, die zu den Stromdirektheizungen gehören, gelten offiziell als Erfüllungsoption im GEG. Werden die Heizungen mit PV-Strom oder Ökostrom betrieben, können Elektroheizungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Gebäudesektor beitragen. Aufgrund der hohen Betriebskosten sind sie jedoch nicht als alleiniges Heizsystem geeignet.
Dennoch gibt es Einsatzmöglichkeiten, bei denen eine Elektroheizung durchaus Sinn macht. So können z. B. in Mehrfamilienhäusern Bäder beheizt werden, in denen keine Heizungsrohre verlegt sind. Aber auch in Wintergärten oder Gartenhütten, die nur sporadisch genutzt werden, kann eine Elektroheizung bei Bedarf spontan Wärme bereitstellen.
Suchen Sie nach einem Heizsystem, mit dem Sie effizient und klimafreundlich heizen und warmes Wasser bereitstellen können, dann sind Sie mit einer Wärmepumpe deutlich besser beraten. Auch eine Wärmepumpe wird mit Strom betrieben, heizt jedoch deutlich effizienter und kostengünstiger als eine Elektroheizung. Zudem erfüllen Sie zusätzlich bereits jetzt alle aktuellen und kommenden Anforderungen des GEG. Beim Umstieg auf die Wärmepumpe können Sie eine hohe staatliche Heizungsförderung erhalten. Mit dem Maximalfördersatz von 70 Prozent sind Wärmepumpen bereits ab 9.000 Euro erhältlich.
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Mit einer Wärmepumpe heizen Sie effizient und emissionslos. Nutzen Sie Ökostrom oder den Strom aus Ihrer PV-Anlage, ist der Betrieb sogar nahezu klimaneutral. Zusätzlich erfüllen Sie bereits jetzt und auch in Zukunft alle Vorgaben des GEG in Bezug auf den Mindestanteil erneuerbarer Energien.
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