Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Kosten für Photovoltaik setzen sich aus Solarmodulen, Batteriespeicher, Wechselrichter und weiteren Bauteilen plus Montage zusammen.
  • Je nach Größe der Anlage variieren auch die Preise.
  • Seit 2023 muss keine Mehrwertsteuer auf Photovoltaik gezahlt werden.
  • Die KfW bietet einen Kredit für PV an, zudem gibt es regionale Förderprogramme, um die Kosten zu reduzieren.

Photovoltaik Kosten: Welche Komponenten müssen bei der Anschaffung berücksichtigt werden?

Die Solarmodule sind der sichtbarste Teil einer Photovoltaikanlage. Sie befinden sich in den meisten Fällen direkt auf dem Dach und sind zur Sonne ausgerichtet. Sie machen mit 30 Prozent den größten Kostenanteil einer Anlage aus. Die häufigste Komponente, die in Kombination mit einer PV-Anlage erworben wird, ist der Batteriespeicher. Dieser macht in angemessen dimensioniert ca. 25 Prozent der Kosten für Photovoltaik aus.

Neben den Solarmodulen und Batteriespeicher müssen noch weitere Komponenten berücksichtigt werden. So kann bei dem passenden Wechselrichter mit 10 Prozent der Kosten für Photovoltaik gerechnet werden. Dieser muss unbedingt erworben werden. Ohne dieses kleine Gerät kann der Solarstrom aus der Anlage nicht im Haus verwendet oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Weitere Bauteile, wie z. B. elektrische Kabel, sowie die Montage- und Installationsarbeiten machen ca. ein Drittel der Photovoltaik-Kosten aus.

Nicht in den Anschaffungskosten einer Anlage enthalten sind in der Regel etwaige Nebenkosten, wie z. B. für den Gerüstbau oder eventuell anfallende Sanierungsarbeiten. Diese werden unabhängig von der zu installierenden PV-Anlage mit all ihren Komponenten berechnet, da sie sehr individuell sind und nicht pauschal angegeben werden können.

Hinweis: Bei Dächern, die nach 1960 gebaut oder saniert wurden und die nicht aus den Materialien Schiefer, Metall oder Dachpappe bestehen, müssen in der Regel keine aufwendigen Sanierungsarbeiten für die Installation durchgeführt werden.

Photovoltaik Anschaffung: Kostenverteilung in Prozent

Photovoltaik Kosten nach Größe der Anlage

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage werden in der Regel anhand der Größe in Kilowatt-Peak (kWp) angegeben. Diese Einheit zeigt, wie viele Kilowattstunden (kWh) die Anlage unter standardisierten Testbedingungen leisten kann. Dadurch können unabhängig des Standorts und der Ausrichtung Photovoltaikanlagen miteinander verglichen werden. Für ein privates Ein- oder Zwei-Familienhaus, das auf einen möglichst hohen Eigenverbrauch ausgelegt ist, werden meistens Batteriespeicher mit erworben. Daher ist es sinnvoll, diese in den Vergleich mit einzubeziehen:

Durchschnittspreis für Photovoltaikanlagen mit und ohne Batteriespeicher. Die Preise können je nach Modulart und Speichergröße abweichen.
Größe der PV-Anlage Photovoltaik Kosten ohne Speicher Photovoltaik Kosten mit Speicher
5 kWp 11.800 16.800
6 kWp 12.300 17.000
7 kWp 12.800 17.600
8 kWp 13.300 18.200
9 kWp 13.900 18.900
10 kWp 15.200 20.100
11 kWp 16.600 21.100
12 kWp 17.700 22.200

Anschaffung von Photovoltaik: Kosten reduzieren

Ob Steuererleichterungen für Photovoltaik oder Förderungen für energieeffizientes Bauen und Sanieren, bei der Anschaffung gibt es einige Möglichkeiten, die Kosten für Photovoltaik zu senken.

Steuererleichterungen für Photovoltaik

Seit 2023 gibt es einige Steuererleichterungen für Photovoltaik, von denen Sie auch 2024 weiterhin profitieren können. Neben der Einkommensteuerbefreiung der Einspeisevergütung und des Eigenverbrauchs bewirkt bei der Anschaffung vor allem der Wegfall der Umsatzsteuer eine große Kostenerleichterung.

Im Jahressteuergesetz (JStG) 2022 wurde festgehalten, dass seit dem 1. Januar 2023 keine Mehrwertsteuer mehr gezahlt werden muss. Diese Regelung bezieht sich auf die Lieferung und Installation der Photovoltaikanlagen, sowie aller dazugehörigen Komponenten. Die Höchstleistung der Anlage darf dabei 30 kWp nicht überschreiten. Das schließt im Prinzip alle privaten Hausanlagen mit ein.

Die MwSt. entfällt auf folgende Komponenten:

  • Solarmodule
  • Batteriespeicher
  • Dachhalterung
  • Wechselrichter
  • Energiemanagementsysteme (EMS)
  • Solarkabel
  • Einspeisesteckdose
  • Funk-Rundsteuerungsempfänger
  • Backup Box und der Notstromversorgung dienende Einrichtungen
  • Erdungsanlage

Hinweis: Für eine Wallbox zum Laden eines E-Autos muss weiterhin der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gezahlt werden.

Förderungen für Photovoltaik

Auch durch Förderungen für Photovoltaik und Kredite können die Anschaffungskosten einer Anlage reduziert werden:

  • Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt mit dem Kredit 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ die Errichtung, die Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Dazu gehören auch Photovoltaikanlagen, die auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen installiert werden.
  • Viele Länder und Kommunen bieten auch regionale Förderungen an. In diesem Bereich herrscht jedoch eine große Dynamik. Viele Programme laufen in Kürze aus oder starten demnächst neu. Zudem sind regionale Förderprogramme oft schnell ausgeschöpft. Daher lohnt sich vor der geplanten Investition ein Blick auf die Internetseite der Landesregierung oder der Anruf bei der Gemeinde, um die Anschaffung auf etwaige Förderprogramme abzustimmen.

Photovoltaik: Kosten im laufenden Betrieb

Photovoltaikanlagen sind im laufenden Betrieb sehr wartungsarm. Da Monitoringsysteme die Leistung der Anlage rund um die Uhr überwachen, kann bei Unregelmäßigkeiten schnell gehandelt werden. Obwohl es in den meisten Fällen angeboten wird, ist eine umfängliche Wartung nicht notwendig.

Zusätzliche Kosten für Photovoltaik entstehen durch die Miete des Zweirichtungszählers, der vom Stromanbieter gestellt wird. Diese beträgt jedoch je nach Anbieter lediglich ca. 40 Euro im Jahr.

Eine Versicherung für Photovoltaik schlägt mit ca. 0,4 Prozent der Investitionskosten zu Buche. Betreiber einer durchschnittlichen Hausdachanlage können mit Kosten zwischen 60 Euro und 100 Euro pro Jahr rechnen.

Hinweis: Wer eine Versicherung abschließt, sollte darauf achten, ob in den Vertragsbedingungen eine regelmäßige Wartung verlangt wird. Dies ist im laufenden Betrieb für die Sicherheit und die Sicherung der Funktionalität der Anlage eigentlich nicht notwendig. Jedoch können sich Versicherungsanbieter vorbehalten, eine Kostenübernahme nur zu leisten, sollte eine regelmäßige Wartung erfolgt sein.

Wirtschaftlichkeit: Wann lohnt sich eine PV-Anlage?

Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach lohnt sich vor allem dann, wenn so viel Strom wie möglich selbst verbraucht wird. Das liegt daran, dass der Preis pro Kilowattstunde (kWh) aus der Photovoltaikanlage günstiger ist, als von einem öffentlichen Anbieter. Die sogenannten Stromgestehungskosten, also der Preis pro kWh Strom aus der Photovoltaikanlage, betragen bei Kleinanlagen mit Batteriespeicher zwischen 8 und 19 Cent. Bei einem öffentlichen Stromanbieter zahlen sie aktuell rund 30 Cent pro kWh. Dementsprechend sparen Verbraucher mit jeder selbsterzeugten Kilowattstunde Geld. Diese Preis-Diskrepanz ist aber nicht der einzige Grund, weshalb sich eine PV-Anlage auf dem Dach lohnt:

  • Langfristig sparen

Je nach Größe spricht man bei der Anschaffung von Photovoltaik über Kosten im fünfstelligen Bereich. Aufgrund der hohen Erstinvestition entscheiden sich Privatverbraucher häufig gegen eine eigene Anlage auf dem Dach. Aus Umweltbewusstsein greifen sie dann aber auf einen teuren Öko-Stromtarif von einem öffentlichen Anbieter zurück. Dabei amortisieren sich Photovoltaikanlagen durch die Ersparnisse beim Strompreis quasi von selbst. Je größer der Preisunterschied zwischen eigenem Solarstrom und dem Strom von einem öffentlichen Anbieter, desto schneller amortisiert sich die Anlage. Dazu kommen die Einnahmen aus der Einspeisevergütung. Diese ergibt sich aus dem überschüssigen Strom, der ins öffentliche Netz eingespeist und vom Netzbetreiber vergütet wird. Bei einer durchschnittlichen Privatanlage spricht man von ca. 15 Jahren Amortisationszeit, abhängig vom Stromverbrauch im Haushalt. Das heißt, je mehr der Strompreis steigt und je mehr Strom verbraucht wird, desto schneller rechnet sich eine Anlage. Da PV-Anlagen eine Lebensdauer von 20 Jahren und mehr haben, ist die Anschaffung also eine Investition, die sich vor allem langfristig lohnt.

  • Klimaneutral Strom produzieren

Photovoltaikanlagen erzeugen nicht nur kostengünstig Strom, sondern auch klimaneutral. Damit trägt jede einzelne Anlage zur Energiewende bei. Während dem laufenden Betrieb einer PV-Anlage werden weder Kohlenstoffdioxid (CO2) noch sonstige schädliche Umweltgase ausgestoßen. Lediglich bei der Herstellung entsteht wie bei fast jedem Produkt CO2. Durch die sogenannte Energy Payback Time (EPBT) kann jedoch gemessen werden, ab welchen Zeitpunkt sich die Anlage energetisch amortisiert. Also ab wann sie mehr Energie produziert, als für die Herstellung benötigt wurde. Photovoltaikanlagen in Deutschland, die mit marktüblichen monokristallinen Silizium-Modulen ausgestattet sind, weisen eine durchschnittliche EPBT von ca. 1,3 Jahren auf.

  • Unabhängigkeit vom Strommarkt

Während sich der Alltag immer mehr elektrifiziert, fördert Photovoltaik auf dem Dach die Unabhängigkeit vom Strommarkt. Eine sogenannte Eigenverbrauchsanlage ist darauf ausgelegt, dass möglichst viel des eigenen Solarstroms im Haushalt verbraucht wird. Wer lediglich Solarmodule ohne Speichermöglichkeit auf dem Dach hat, kann bis 30 Prozent Unabhängigkeit erreichen. Mit einem angemessen dimensionierten Batteriespeicher kann sich der Autarkiegrad auf bis zu 70 Prozent erhöhen.

Amortisation: Wann erwirtschaftet eine Photovoltaikanlage Gewinne?

Die Amortisationszeit einer PV-Anlage bezeichnet den Zeitraum, ab dem die Anlage die Anschaffungskosten durch Einsparungen und Einnahmen aus der Einspeisevergütung wieder ausgleicht. Nach diesem Zeitpunkt werden nur noch Gewinne erwirtschaftet.

Einnahmen: Je mehr Solarstrom eine Photovoltaikanlage produziert, desto mehr überschüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Dieser wird dann im Rahmen der Einspeisevergütung pro Kilowattstunde erstattet.

Einsparungen: Der Eigenverbrauch erzeugt keine direkten Einnahmen wie die Einspeisevergütung. Indirekt ergibt sich jedoch aus jeder selbstgenutzten Kilowattstunde die Einsparung der Bezugskosten, wenn man den Strom von einem öffentlichen Anbieter kaufen würde. Das heißt, je höher der Strompreis ist, desto höher sind die Einsparungen.

Ab wann sich eine Anlage amortisiert hat, kann wie folgt berechnet werden:
Anschaffungskosten / (jährliche Einnahmen + jährliche Ersparnisse) = Amortisationszeit in Jahren

Die perfekte Kombination: Das grüne Duo aus Photovoltaik mit Wärmepumpe

Je mehr eigener Solarstrom verbraucht wird, desto schneller rechnet sich eine Photovoltaikanlage und sie erwirtschaftet Gewinne. Eine besonders effiziente Kombination ist daher die Verbindung von Photovoltaik mit einer Wärmepumpe. Das grüne Duo arbeitet besonders gut zusammen, da der Strom aus der PV-Anlage direkt an Ort und Stelle für das Heizsystem verwendet wird. Das macht nicht nur den Haushalt klimaneutral, sondern erhöht auch die Unabhängigkeit vom Energiemarkt.

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