Ölöfen sind einfache Heizungsanlagen, die mit vergleichsweise geringem Aufwand betrieben werden können. Je nach Ausstattung bieten sie sogar einen Blick auf das Flammenbild. Wir informieren Sie hier darüber, wie viel ein Ölofen kostet, wie er funktioniert und wofür er geeignet ist.
Funktionsweise von Ölöfen
Ein Ölofen ist eine mit Pelletöfen vergleichbare Feuerstätte, nur mit Öl als Brennstoff. Das Heizöl wird über eine Leitung zur Brennschale transportiert. Anschließend wird es in der Brennkammer verbrannt und erzeugt dadurch Wärme. Je nach Modell wird Öl aus einem im Ofen integrierten Tank verbrannt oder es wird über einen Öltank im Keller in den Ofen gepumpt.
Die Zündung des Brennstoffs erfolgt bei modernen Ölöfen elektrisch und automatisch. Klassische Ölkamine müssen mit flüssigem Ofenanzünder oder anderen Produkten manuell angefeuert werden.
Ölöfen erzeugen überwiegend Konvektionswärme, die im Raum aufsteigt und sich durch die natürliche Luftzirkulation im Raum verteilt. Dadurch kann ein Ölofen vergleichsweise schnell nach dem Anzünden für Wärme sorgen. Für den Betrieb von Ölöfen wird schwefelarmes Heizöl EL eingesetzt.
Einsatzmöglichkeiten für einen Ölofen
Ein Ölofen ist immer dann von Vorteil, wenn Sie schnell und unabhängig Wärme erzeugen wollen. Somit eignen sich Ölöfen zum Beispiel für Werkstätten, die nur temporär beheizt werden müssen, wo Sie aber kurz nach dem Anfeuern Wärme benötigen.
Darüber hinaus ist ein Ölofen auch dann sinnvoll, wenn zum Beispiel dezentral, zum Beispiel in einer Ferienwohnung, eine Heizung benötigt wird. Mit der Ölheizung sind Sie auch unabhängig von einem Stromnetz.
In der Regel werden Ölöfen nur als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen verwendet. Beziehen Sie zum Beispiel Wärme über eine Wärmepumpe und deren Leistung reicht in der kalten Jahreszeit nicht aus, um das gesamte Haus zu erwärmen, bietet der Ölöfen eine mögliche Unterstützung.
Betrieb ist von der Größe des Öltanks abhängig
Ein Ölöfen mit integriertem Tank hat in der Regel ausreichend Öl, um zwei bis drei Tage betrieben zu werden. Danach muss der Tank mit Heizöl nachgefüllt werden, vergleichbar mit dem Nachlegen von Holz bei einem Kaminofen oder Pelletofen.
Wird der Ölofen häufiger genutzt, sollte er über die zentrale Ölversorgung an den Haustank angeschlossen werden. Dann wird das Öl mit Hilfe einer Pumpe vom Öltank zum Ofen befördert.
Vorteile und Nachteile des Ölofens
Vorteile:
- schnelle Wärmeentwicklung
- individuelle Wärmeregelung möglich
- schnelle und einfache Montage
- dezentrales Heizen möglich
- Heizen unabhängig von Strom, Gas oder Holz
Nachteile:
- fossiler Brennstoff stößt viel CO2 aus
- das Flammenbild ist nicht so schön wie bei Holzöfen
- erzeugt kaum Strahlungswärme
- nicht sehr energieeffiziente Heizung
- Betriebskosten abhängig von Weltmarktpreisen
Voraussetzungen für den Betrieb von Ölöfen
Wie alle Feuerungsanlagen muss auch der Ölofen an eine geeignete Abgasanlage angeschlossen werden. Kaufen Sie einen neuen Ölofen und ist dieser angeschlossen, muss er im Rahmen der Feuerstättenschau vom Bezirksschornsteinfeger abgenommen werden. Demnach ist ein gültiger Feuerstättenbescheid für den Betrieb eines Ölofens erforderlich.
Um den Ölofen zu betreiben, benötigen Sie einen ausreichenden Ölvorrat. Dafür brauchen Sie einen entsprechenden Öltank, der zusätzlichen Platz im Keller erfordert.
Damit Ihr Ölofen reibungslos funktioniert, ist eine regelmäßige Wartung und Pflege des Geräts sowie der dazugehörigen Schornsteinanlage notwendig. Denn bei der Verbrennung von Öl entsteht Ruß, der sowohl vom Brennertopf als auch von den Schornsteinwänden entfernt werden muss.
Ölofen: Kosten für Anschaffung und Verbrauch
- Anschaffungskosten: Wird Ihr Ölofen als simple Zusatzheizung verwendet, können schon einfache Modelle ausreichen. Die Anschaffungskosten dafür sind vergleichsweise niedrig und liegen bei ca. 300 bis 400 Euro. Dafür erhalten Sie einen Ölofen mit ca. 5 Kilowatt Leistung. Diese Leistung sollte ausreichen, um einen 20 Quadratmeter großen Raum zügig mit Wärme zu versorgen.
Komfortablere Ölöfen mit mehr Leistung und einer Sichtscheibe zum Beobachten des Flammenspiels können auch über 1.000 Euro kosten.
Für die Installation des Ölofens, den Schornsteinanschluss sowie das Verlegen möglicher Leitungen können Sie ab 500 Euro einplanen.
- Betriebskosten: Ein einfacher 5-Kilowatt-Ölofen verbraucht zwischen 0,25 und 0,75 Liter Heizöl pro Stunde. Abhängig vom aktuellen Ölpreis kosten 100 Liter Heizöl ca. 60 bis 70 Euro, wenn Sie 3.000 Liter kaufen. Damit entstehen Kosten von ca. 50 Cent pro Stunde, die Sie mit dem Ofen heizen. Ist der Ofen pro Tag acht Stunden in Betrieb, kostet Sie das 4 Euro.
- Öltank: Möchten Sie den Ölofen mit einem Öltank im Keller betreiben, müssen Sie mit zusätzlichen Kosten von ca. 3.000 Euro für den Tank inklusive Montage rechnen.
Worauf Sie beim Ölofen-Kauf achten sollten
Damit Sie Ihren Ölofen sicher und möglichst effizient betreiben, sollten Sie auf folgende Aspekte beim Kauf und Betrieb achten:
- Heizleistung: Wählen Sie einen Ölofen mit einem Raumheizvermögen, das knapp über der Raumgröße des Aufstellorts liegt. So müssen Sie Ihren Ofen nicht unter Volllast betreiben, damit es angenehm warm wird. Außerdem profitieren Sie mit größerem Raumheizvermögen von einer schnelleren Aufwärmung des Raums.
- Belüftung: Der Ölofen benötigt Sauerstoff für die Verbrennung. Diesen bezieht der Ofen aus der Umgebungsluft des Aufstellorts. Lüften Sie während des Betriebs ausreichend, damit die Innenluft ausreichend Sauerstoff enthält.
- Wartung: Lassen Sie Ihren Ölofen regelmäßig von einem Fachbetrieb warten. Nur so ist garantiert, dass das Heizgerät sicher und effizient genutzt werden kann.
Fazit
Möchten Sie beim Heizen ein schönes Flammenbild genießen, kann ein Kaminofen die bessere Alternative sein. Dieser erzeugt nämlich nicht nur Konvektionswärme, sondern auch die angenehmere Strahlungswärme sowie ein schöneres Flammenbild. Suchen Sie nach einem Werkstattofen, für welchen Sie weder Gas noch Öl benötigen, kann ein Gussofen oder Dauerbrandofen eine sinnvolle Alternative zum Ölofen sein.
Grundsätzlich sollte ein Ölofen nur temporär genutzt werden. Zum einen steigen die Heizkosten sonst deutlich an, zum anderen nutzen Sie einen fossilen Brennstoff mit negativer CO2-Bilanz.
Der Ölofen ist eine sehr praktische Ergänzungsheizung. Wenn Sie jedoch primär mit Öl heizen wollen, empfiehlt sich ein modernes Ölbrennwertgerät. Damit heizen Sie sehr energieeffizient und somit langfristig kostengünstiger.
Gerne helfen wir Ihnen, die passende Heizung zu finden und zu installieren, inklusive Öltankentsorgung. Nutzen Sie hierfür unseren Heizungsplaner und erhalten Sie ein für Sie unverbindliches Festpreisangebot.