Mit dem reformierten GEG, auch Heizungsgesetz genannt, gibt es einschneidende Veränderungen auf dem Heizungsmarkt. Fossile Heizungen, wie die Ölheizung, sollen schrittweise ausgetauscht werden. Aber was, wenn Ölheizungen mit erneuerbaren Systemen wie Solarthermie kombiniert werden? Ist eine Ölheizung mit Solarthermie noch erlaubt und wenn ja, lohnt sie sich noch? Lesen Sie mehr!

Ölheizung mit Solarthermie: Heizungsgesetz rückt erneuerbare Energien in den Fokus

Hybridsysteme wie Ölheizungen mit Solarthermie galten lange als Übergangslösungen, um CO2-Emissionen zu senken und fossile Brennstoffe zu sparen. Damit Deutschland das selbstgesteckte Klimaziel erreicht, bis 2045 klimaneutral zu werden, sind solche Hybridsysteme jedoch nicht geeignet. Dazu ist im Gebäudesektor eine Abkehr von fossilen Brennstoffen notwendig. Das reformierte Gebäudeenergiegesetz (GEG), auch Heizungsgesetz genannt, hat nun den Weg dafür geebnet.

Im Fokus des GEG stehen Heizsysteme, die auf erneuerbaren Energien basieren – wie z. B. die Wärmepumpe. Das Kernelement des Heizungsgesetzes ist die 65-Prozent-Regel. Diese besagt, dass neu eingebaute Heizungen mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Aktuell gilt dies nur für Neubauten in Neubaugebieten. Spätestens ab Mitte 2028 gilt diese Regel deutschlandweit. Danach ist die Kombination aus Ölheizung und Solarthermie bis 2045 weiterhin möglich. Aber nur, wenn die Solarthermieanlage 65 Prozent des Heizbedarfs abdeckt.

Das lässt sich mit der Kombination aus Ölheizung und Solar in der Praxis nur schwer erreichen. Vor allem im Winter kann die Solaranlage durch die geringe Sonneneinstrahlung nur wenig Energie generieren. So muss das Heizsystem zum Höhepunkt der Heizperiode überwiegend auf klimaschädliches Heizöl zurückgreifen. Das macht den Einbau einer Ölheizung mit Solar ab Mitte 2028 nur unter bestimmten Bedingungen möglich.

Lohnt sich eine Ölheizung mit Solarthermie noch?

Aber nicht nur das Heizungsgesetz ist ein gutes Argument gegen eine Ölheizung, auch in Kombination mit Solarthermie. Auch auf der Kostenseite, selbst wenn Solarthermie die Ölheizung unterstützt, ergeben sich Nachteile. Sie haben weiterhin relativ hohe CO2-Emissionen durch das Verbrennen von Heizöl. Das macht sich vor allem bei den steigenden Preisen für die CO2-Steuer besonders negativ bemerkbar. Aktuell ist der Preis von 45 Euro pro Tonne CO2 noch politisch festgelegt. Mit der Einführung des europäischen Emissionshandels ab 2027 orientiert sich der Preis dann komplett am Markt. Experten rechnen mit hohen Preissprüngen.

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Wenn Sie planen, auf erneuerbaren Energien zu setzen, um fossile Brennstoffe zu ersetzen, sollten Sie eine komplette Abkehr von der Ölheizung anvisieren. Mit der Wärmepumpe gibt es eine Heizung, die im Vergleich zur Ölheizung mit Solarthermie große Vorteile bietet. Während Heizöl ein endlicher Brennstoff ist, der klimaschädliches CO2 ausstößt, heizt die Wärmepumpe hingegen emissionslos und macht Sie unabhängig von Öl oder anderen fossilen Brennstoffen.

Was kostet eine Ölheizung mit Solarthermie?

Die Kosten für eine Ölheizung mit Solarthermie hängen von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen spielt die Art der Solaranlage eine Rolle, zum anderen die Größe der Heizungsanlage. In der Regel können Sie mit Kosten in Höhe von ca. 28.000 Euro für eine neue Ölheizung mit Solarthermie rechnen. Wenn Sie eine Ölbrennwertheizung mit Solar nachrüsten wollen, kommen nur die Kosten für die Solarthermieanlage auf Sie zu.

Vergleichen Sie die Kosten mit der Installation einer Wärmepumpe, ist das nachhaltigere System dank hoher staatlicher Förderung sogar günstiger. Wechseln Sie von Öl zu einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, liegen die Kosten zwischen 27.000 und 40.000 Euro. Meist jedoch im Bereich von 30.000 Euro. Mit der Förderung von bis zu 70 Prozent ist die Wärmepumpe schon ab 9.000 Euro zu haben. Preislich liegen Sie damit je nach System sogar unter den Kosten für eine Öl-Solar-Heizung. Dafür heizen Sie CO2-neutral und es kommen keine hohen Kosten aufgrund der immer weiter steigenden CO2-Steuer auf Sie zu.

Wird eine Ölheizung mit Solarthermie gefördert?

Mit Inkrafttreten des neuen Heizungsgesetzes wurden auch die staatliche Heizungsförderung angepasst. Seit dem können Sie eine Förderung nur noch für erneuerbare Energien erhalten. Im Falle einer Ölheizung mit Solar wird demnach nur die Solarthermieanlage gefördert.

Diese Förderung können Sie erhalten:

  • 30 Prozent Grundförderung für die Anschaffung einer Solarthermieanlage
  • 30 Prozent Einkommens-Bonus, wenn das zu versteuerndes Jahreseinkommen Ihres Haushalts unter 40.000 Euro liegt

Den Maximalfördersatz können Sie bei der Anschaffung einer Ölheizung mit Solarthermie jedoch nicht erreichen. Um den sogenannten Klimageschwindigkeits-Bonus in Höhe von 20 Prozent zu erhalten, darf das Gebäude nach dem Heizungstausch nicht mehr mit fossilen Brennstoffen beheizt werden.

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Welche Voraussetzungen gelten für die Kombination von Ölheizung mit Solarthermie?

Um eine Ölheizung mit Solarthermie kombinieren zu können, ist eine Ausstattung mit moderner Regeltechnik notwendig. Nur so kann die Ölheizung sinnvoll mit der Solarthermieanlage zusammenarbeiten. Eine weitere Voraussetzung für einen effizienten Betrieb einer Ölheizung mit Solar ist ein ausreichend großer Pufferspeicher. Dadurch kann die Wärmeenergie gespeichert werden, wenn die Sonne scheint und dann genutzt werden, wenn Wärme benötigt wird. Empfehlenswert ist ein Kombispeicher, der sowohl warmes Trink- als auch erwärmtes Heizungswasser speichern kann.

In vielen Altbauten befinden sich noch Ölheizungen mit Heizwert- oder Konstanttemperaturkessel. Diese veraltete Technik ist nicht nur besonders ineffizient, sondern kann in der Regel auch nicht mit Solarthermie kombiniert werden. Betreiben Sie noch eine solche Ölheizung, sollten Sie anstelle der Nachrüstung mit einer Solarthermieanlage direkt über den Umstieg auf ein effizientes und klimafreundliches Heizsystem nachdenken. Besonders attraktiv ist der Wechsel von einer Ölheizung zur Wärmepumpe. Die Wärmepumpe ist nicht nur drei- bis fünfmal effizienter, sie wird auch noch mit bis zu 70 Prozent gefördert.

Welche Art von Solarthermie kommt für die Nachrüstung infrage?

Abhängig von der installierbaren Kollektorfläche können Sie sich beim Nachrüsten der Ölheizung für Solarthermie entscheiden, die entweder als Heizungsunterstützung das Heizungswasser erwärmt. Oder Sie wählen Solarthermie, die sowohl Heizungswasser als auch warmes Brauchwasser erzeugen kann. Grundsätzlich gilt: Je mehr Wärme die Solarthermieanlage liefert, desto weniger Heizöl braucht Ihre Heizung und desto weniger Schadstoffe stößt Ihre Anlage aus.

Eine Solarthermieanlage zur Warmwassererzeugung benötigt ca. einen Quadratmeter Kollektorfläche pro Hausbewohner, damit sie effizient arbeiten kann. Soll die Solaranlage auch die Heizung unterstützen, sollten Sie pro zehn Quadratmeter Wohnfläche ca. einen Quadratmeter Kollektorfläche installieren. Hierbei handelt es sich natürlich nur um Richtwerte. Die tatsächliche Kollektorfläche hängt u. a. auch von der Art der Solarkollektoren ab.

Je mehr Dachfläche Ihr Haus hat, desto größer kann die Solarthermieanlage geplant werden. Für einen maximalen Ertrag sollte die Anlage nach Süden ausgerichtet werden. Aber auch mit einer Ost-West-Ausrichtung kann noch ein hoher Ertrag erwirtschaftet werden.

Neue Ölheizung mit Solarthermie kombinieren?

Bis Mitte 2028 können Sie unter bestimmten Voraussetzungen noch eine neue Ölheizung mit Solarthermie installieren. Dazu müssen Sie jedoch eine kostenpflichtige Beratung in Anspruch nehmen, bei der Sie über die potenziellen Risiken und die Unrentabilität einer Ölheizung informiert werden. Im Fokus stehen klimafreundliche Alternativen wie die Wärmepumpe, aber auch die Aufklärung über die teurer werdenden Betriebskosten, z. B. durch die immer weiter steigende CO2-Steuer. Spätestens Mitte 2028 tritt das GEG dann deutschlandweit in Kraft und die Installation ist nur noch dann möglich, wenn bei der Kombination aus Ölheizung mit Solarthermie 65 Prozent der Heizenergie durch die erneuerbare Energie bereitgestellt werden.

Generell gilt jedoch: Die Installation einer neuen Ölheizung ist nicht mehr sinnvoll – auch wenn Sie das fossile Heizsystem mit Solarthermie kombinieren. Kann Ihre vorhandene Ölheizung nicht mit Solarthermie kombiniert werden, sollten Sie sich keine neue fossile Heizung mehr zulegen. Die bessere Alternative ist die Investition in ein zukunftssicheres und effizientes Heizsystem wie die Wärmepumpe. Statt Solarthermie ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach die sinnvollere Lösung, da sie den Strom für Ihre Wärmepumpe liefert.

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Diese Gründe sprechen gegen eine neue Ölheizung:

  • Öl ist als fossiler Brennstoff endlich.
  • Ölheizungen stoßen CO2-Emissionen aus.
  • Hohe Betriebskosten durch die steigende CO2-Steuer, sowie den Emissionshandel ab 2027.
  • Hoher Platzbedarf für die Brennstofflagerung.
  • Es gibt keine staatliche Förderung für Ölheizungen.

Letztlich ist eine Ölheizung nicht mehr zeitgemäß. Sollten Sie überlegen, ob Sie Ihre bestehende Ölheizung mit Solartechnik kombinieren, ist die Überlegung sinnvoller, gleich komplett mit erneuerbaren Energien zu heizen und mit Photovoltaik selbst Strom zu erzeugen.

Fazit: Die Wärmepumpe ist die sinnvollere Alternative zur Ölheizung mit Solarthermie

Mit der Wärmepumpe gibt es eine sehr effiziente und deutlich klimafreundlichere Alternative zur Ölheizung mit Solarthermie. Dennoch hält sich weiterhin hartnäckig der Mythos, eine Wärmepumpe könnte keine Ölheizung ersetzten. Aus diesem Grund vertrauen viele Altbaubesitzer weiterhin auf Ihr gewohntes Heizsystem. Durch den großen Technologiesprung kann die Wärmepumpe jedoch auch problemlos in Altbauten eingesetzt werden, die zuvor mit einer Ölheizung beheizt wurden.

Inzwischen können auch Wärmepumpen hohe Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad bereitstellen, die den Einsatz auch in älteren Bestandsgebäuden möglich machen. Wichtig ist lediglich eine ausreichende Größe und Leistung der Wärmepumpe. Ein Altbau ohne Dämmung erfordert eine andere Dimensionierung als ein gut gedämmter Neubau.

Aufgrund der vielen Gründe, die gegen eine Ölheizung sprechen, haben wir uns bei thermondo dazu entschieden, keine Heizsysteme mehr zu verkaufen und einzubauen, die auf fossilen Brennstoffen basieren. Dazu gehören auch Ölheizungen mit Solarthermie. Wir empfehlen stattdessen den Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe – auch in Bestandsgebäuden. In Kombination mit Photovoltaik können Sie sogar Ihren eigenen Strom für die Wärmepumpe produzieren und machen sich nicht nur vom Energiemarkt unabhängig, sondern erhöhen auch Ihr Einsparpotenzial in puncto Betriebskosten enorm.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.