Besitzer von Ölheizungen studieren meist ausführlich die Ölpreise. Denn schon geringe Änderungen können sich merklich auf die Jahreskosten für das Heizöl auswirken. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, wovon die Ölpreise abhängen und welche Entwicklung die Preise aufzeigen.
Öl – ein Stoff, der die Welt antreibt
Heizöl ist ein Produkt unter vielen, die aus den weltweit sprudelnden Ölquellen gewonnen werden. Aus Erdöl wird Treibstoff für Fahrzeuge hergestellt, für Schiffe, PKW oder LKW. Außerdem wird Erdöl in einigen Ländern für die Stromerzeugung eingesetzt.
Zudem ist Erdöl ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Kunststoffen, Straßenbelägen und vielen weiteren Produkten, die unseren Alltag prägen.
Ein großer Nachteil an Erdöl besteht darin, dass die Ressourcen endlich sind. Eines Tages werden die Erdölvorräte aufgebraucht sein. Aus diesem Grund entwickeln Staaten und Unternehmen weltweit alternative Energieträger kontinuierlich weiter. Das ist natürlich nicht nur vor dem Hintergrund der Endlichkeit dringend geboten, denn Öl als Energieträger hat aufgrund hoher CO2-Emissionen keine Zukunft.
Eine bedeutsame Entwicklung zur Abkehr von Öl vollzieht sich zum Beispiel bei PKW und LKW. Hier sind E-Antriebe sowie Hybrid-Motoren auf dem Vormarsch.
Auch beim Heizen gibt es unterschiedliche Konzepte, die die Ölheizung ersetzen können. Denn das Ende der Ölheizung ist bereits eingeleitet. Die politischen Entscheidungsträger haben bereits ein teilweises Verkaufsverbot für Ölheizungen beschlossen. Je nach kommunaler Wärmeplanung gilt ab 2026 bzw. 2028, dass nur noch in Ausnahmefällen Ölheizungen verkauft und installiert werden dürfen.
Damit ist die Richtung klar. Zwar dürfen Ölheizungen weiter betrieben werden, aber der Umstieg auf alternative Heizsysteme wird vorangebracht, auch durch hohe Förderung. So werden für den Umstieg von Öl auf Wärmepumpe bis zu 70 Prozent Förderung gezahlt.
Wovon hängt die Entwicklung der Heizölpreise ab?
Es gibt verschiedene Faktoren, die die Preise für Heizöl beeinflussen. Allgemein beruht der Heizölpreis auf dem wirtschaftlichen Prinzip von Angebot und Nachfrage. Ist die Nachfrage nach Heizöl groß, steigen die Preise.
Sinkt das Angebot, steigen die Preise bei konstanter Nachfrage ebenfalls. Darüber hinaus haben folgende Faktoren Einfluss auf die Heizölpreise:
- Preise für Rohöl: Steigt der Preis für das Barrel Öl, werden mittelfristig auch die Preise für Heizöl steigen.
- Produktionskosten in Raffinerien: Wenn die Verarbeitung von Rohöl in Raffinerien teurer wird, wirkt sich das auf den Heizölpreis aus.
- Kosten für Transport und Lagerung: Sollten zum Beispiel die Kosten für Kraftstoffe steigen, wird auch der Heizöltransport teurer. Entsprechende Auswirkungen hat dieser Anstieg dann auf den Heizölpreis.
- Preisgestaltung der Lieferanten: Auf dem freien Markt können Ölhändler die Preise selbst festlegen.
- Absprachen der OPEC: Entscheidet sich die OPEC zur Drosselung der Erdölförderung, können mit Verzögerung auch die Heizölpreise steigen.
- Saison: In der Regel steigen die Heizölpreise in den Wintermonaten während der Heizperiode, da hier eine größere Nachfrage besteht. Dahingegen sinken die Preise häufig im Sommer.
- Steuern: Heizöl wird zwar geringer besteuert als Kraftstoffe, doch spielen sinkende oder steigende Steuersätze eine Rolle bei der Heizölpreisentwicklung.
- Krisen und Kriege: Der Ukraine-Krieg hat gezeigt, wie abhängig der Ölpreis von weltweiten Krisen ist. 2022 hat sich der Preis für Heizöl gegenüber dem Vorjahr zwischenzeitlich verdreifacht.
Heizölpreis-Tendenz
Der Preis für Heizöl hat sich zwischen 2010 und 2012 nahezu verdoppelt. Im September 2012 haben die Heizölkosten seit 2010 ihren Höhepunkt erreicht. Im Januar 2016 waren die Kosten für Heizöl hingegen so niedrig wie vor 2010. Danach folgte wieder ein kontinuierlicher Preisanstieg bis in den Oktober 2018, um im Winter 2018 wieder deutlich zu fallen. Im Jahr 2022 haben sich die Heizölpreise gegenüber 2021 in Folge des Ukraine-Kriegs verdreifacht.
Um die Entwicklung an einem Beispiel zu verdeutlichen:
Eine Familie in Deutschland benötigte zwischen 2010 und 2018 jedes Jahr rund 3.000 Liter Heizöl EL nach DIN 51603-1. Im Jahr 2010 hätte die Familie rund 1.800 Euro dafür gezahlt.
Zum Höhepunkt der Ölpreisentwicklung 2012 hätten die Verbraucher für die gleiche Menge an Heizöl über 3.600 Euro aufbringen müssen. Beim historischen Tiefstand 2016 wären für 3.000 Liter Heizöl EL hingegen nur knapp 1.200 Euro fällig geworden.
Im ersten Quartal 2022 hätte diese Familie über 6.000 Euro für eine Tankfüllung mit Heizöl bezahlen müssen.
Was die Heizöl-Preistendenz zeigt, ist eine sehr instabile Preisentwicklung, bei der sich Verbraucher nicht auf konstante Preise verlassen können. Diese Entwicklungen sind selbst für Profis kaum vorhersehbar. Betreiber einer Ölheizung sind demnach immer direkt von den Entwicklungen auf dem Ölmarkt abhängig.
Heizölpreise: Prognosen für 2022 und Folgejahre kaum möglich
Nachdem die Heizölpreise im Herbst 2020 einen historischen Tiefstand erreicht hatten, konnten viele Besitzer von Ölheizungen profitieren. Doch diese Freude hielt nicht lange an, denn bereits zu Beginn 2021 stieg der Heizölpreis kontinuierlich an. Maßgeblichen Einfluss hatte die Einführung der CO2-Besteuerung. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Öl 2021 deutlich. Das lag vor allem daran, dass 2020 aufgrund der Corona-Lockdowns die Produktion in vielen Ländern nahezu brach lag. Im ersten Quartal 2022 griff Russland schließlich die Ukraine an, was sich massiv auf die Ölpreise auswirkte. Weder die Corona-Pandemie noch der Ukraine-Krieg konnte vorausgesehen werden. Doch es sind gerade diese Entwicklungen, die die Heizölpreis-Entwicklung stark beeinflussen. Dass der Ölpreis voraussichtlich weiter steigen wird, ist unter Experten jedoch unbestritten.
Aus diesem Grund ist es für Hausbesitzer wichtig, sich mit Alternativen zur Ölheizung auseinanderzusetzen. Die Wärmepumpe bietet sich für den Umstieg auf Erneuerbare Energien an. Sie erzeugt keine CO2-Emissionen, macht Haushalte unabhängig von teurem Öl und wird mit bis zu 50 Prozent staatlichen Zuschüssen gefördert.
Fazit
Die Entwicklung der Heizölpreise zeigt, dass sich Verbraucher immer mit Schwankungen und langfristig tendenziell steigenden Preisen rechnen müssen. Eine mögliche Alternative zur Ölheizung wäre bei einer Sanierung vor allem die Wärmepumpe. Denn auch beim Wechsel zu Gas wären Eigenheimbesitzer den starken Preisanstiegen auf dem Weltmarkt unterworfen. Gerade die Ukraine-Krise hat gezeigt, wie fragil das Preisgefüge für fossile Brennstoffe ist und wie anfällig Heizöl- und Gaspreise für Veränderungen sind.
Die Wärmepumpe verspricht zum einen mehr Unabhängigkeit von Energieversorgern und Energiepreisen. Zum anderen erzeugt sie Wärme ganz ohne CO2-Emissionen (wenn Ökostrom verwendet wird). Was noch dafür spricht: Wer heute von der Ölheizung auf die Wärmepumpe umsteigt, kann über die Bundesförderung für effiziente Gebäude bis zu 70 Prozent an Zuschüssen erhalten.
Die Ölheizung sollte nur noch in Ausnahmefällen in der Planung für eine Heizungssanierung berücksichtigt werden. Sie ist ebenso wie die Gasheizung ein Auslaufmodell, da beide Systeme fossile Brennstoffe nutzen.
Wenn Sie sich für den Umstieg zur Wärmepumpe oder ein anderes Heizsystem entscheiden, sind wir für diese Modernisierungsmaßnahme Ihr idealer Partner. Wir kümmern uns um alle Schritte des Heizungswechsels inkl. Fördermittelservice. Egal wie komplex die neue Heizung ist, wir decken alle Maßnahmen mit unserem Komplettpaket ab. Ganz einfach und bequem für Sie.
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