Mit netzwerkfähigen Thermostaten und weiterem Zubehör können Sie Ihr Heizsystem in eine „Smart Home Heizung“ verwandeln. Hier haben wir alles Wichtige rund ums Thema für Sie zusammengestellt.

Was ist eine smarte Heizung?

Die Bezeichnung Smart Home ist heute in aller Munde. Doch wenige Verbraucher wissen genau, was sich dahinter verbirgt. Auch die wörtliche Übersetzung mit „Intelligentes Zuhause“ ergibt keine eindeutige Auflösung.

Der Begriff bezeichnet eine Wohnumgebung, in welcher sich Geräte über ein Netzwerk oder Funknetz miteinander vernetzen lassen. Diese Geräte können mit einem einzigen Endgerät gesteuert werden. „Smart“ ist das Zuhause deshalb, weil sich zum Beispiel die Beleuchtung, Haushaltsgeräte oder letztlich auch die Heizung komfortabel und zeit- sowie kostensparend bedienen und nutzen lassen.

Eine smarte Heizung ist also eine Heizungsanlage, die oder deren Komponenten in ein Netzwerk eingebunden sind und die Sie über ein Smartphone oder Tablet regulieren können. Durch die Einbindung in ein Smart Home können zusätzliche Daten mit Hilfe von Sensoren für die Steuerung einbezogen werden.

Wenn von „Smart Home Heizung“ gesprochen wird, sind damit meist smarte Thermostate oder Lüftungssysteme gemeint, die per App gesteuert werden können. Netzwerkfähige Heizungsanlagen gibt es auch, diese werden aber noch nicht so häufig eingesetzt.

So funktioniert eine Smart Home Heizung

Ein Smart Home verfügt in der Regel über eine zentrale Steuerungseinheit, die mit dem Internet und dem hauseigenen WLAN verbunden wird. So wird sichergestellt, dass Sie das Smart Home sowohl zuhause als auch von unterwegs per Smartphone-App kontrollieren und bedienen können.

An diese Zentrale können nun Smart-Home-fähige Komponenten wie smarte Heizungsthermostate oder eine komplette Heizungsanlage angeschlossen werden. Geben Sie nun über Ihre Smartphone-App ein, dass die Zimmertemperatur in einem Raum erhöht werden soll, wird dieser Befehl über die webbasierte Anwendung an die Smart Home Zentrale geschickt, die die Anweisung per Funk an das entsprechende Gerät weitergibt.

Das Gerät gibt dann wiederum Rückmeldung an die Zentrale, sodass Sie mit Ihrem Smartphone wissen, ob zum Beispiel das Thermostat die Temperatur erhöht hat. Für eine reibungslose Kommunikation zwischen den smarten Komponenten Ihrer Heizung ist ein einheitlicher Funkstandard notwendig.

Zimmertemperatur smart von unterwegs steuern, aber welche Temperatur ist ideal? Lesen Sie, welche Raumtemperatur am besten ist.

3 Nutzungsbeispiele für die smarte Heizungssteuerung

Smarte Heizungstechnik ermöglicht vielfältige Anwendungsszenarien, welche den Komfort zuhause erhöhen können.

1) Steuerung von unterwegs: Wenn Sie in der kalten Jahreszeit tagsüber aus dem Haus sind, muss die Heizungsanlage nicht mit voller Leistung arbeiten. Es genügt, wenn durch die Heizung ein komplettes Auskühlen Ihrer Wohnräume verhindert wird. Damit die Zimmertemperatur aber angenehm ist, wenn Sie nach Hause kommen, können Sie die Heizungsthermostate so einstellen, dass die Heizung kurz vorher hochregelt. So sparen Sie Energie und profitieren zugleich von hohem Wohnkomfort.

2) Kombination mit Lüftung: Sie können Ihre smarte Heizungssteuerung auch mit smarten Fenstergriffen kombinieren. Auf diese Weise können Sie zum Beispiel feste Lüftungsintervalle programmieren. Während die Fenster sich dann auf „Kipp“ stellen, fährt die Heizung für diese Zeit automatisch herunter. Erst wenn die Fenster wieder geschlossen sind, regelt das Thermostat die Temperatur wieder hoch.

Richtig lüften spart Heizkosten sparen. Was noch hilft, lesen Sie in unseren Heiztipps.

3) Kombination mit intelligenten Sensoren: Sie können Ihr smartes Heizungssystem mit weiteren Sensoren kombinieren. So lässt sich die Heizung zum Beispiel aktiveren, wenn ein Bewegungssensor feststellt, dass Sie sich in den entsprechenden Wohnräumen aufhalten. Sobald Sie einen Raum für längere Zeit verlassen, regelt auch die Heizung wieder herunter.

Das sind nur einige von unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten eines smarten Heizungssystems. Je nach System können auch smarte Thermostate mit Lichtkonzepten und Haushaltsgeräten, Lüftungsschaltern oder anderen Geräten zu ganzen sogenannten „Szenarien“ kombiniert werden. Ein Klick in der App reicht aus, um eine ganz Reihe an Smart-Home-Anwendungen zu starten.

Technische Voraussetzungen für die Smart Home Heizung

Damit Sie Ihre Smart-Home-Steuerungen für Heizungen einrichten können, benötigen Sie ein WLAN-Netzwerk mit Internetanschluss. Je nach Anbieter ist darüber hinaus eine Smart-Home-Zentrale erforderlich. Die Smart-Home-Zentrale ist notwendig, damit die einzelnen Geräte unabhängig von WLAN per Funk miteinander kommunizieren können.

Sehr moderne Heizungsanlagen können bereits mit einer Internetanschlussmöglichkeit gekauft werden. Dann lassen sich nicht nur die Thermostate, sondern auch das komplette Heizungssystem per App steuern und in das Smart Home einbinden.

Übertragungsstandards vernetzter Heizungskomponenten

Damit Geräte im Smart Home miteinander kommunizieren können, benötigen sie einen einheitlichen Netzwerkstandard bzw. einen Kanal, über welchen sie Daten oder Befehle austauschen können.

Folgende Möglichkeiten gibt es, damit smarte Heizungs- und Lüftungskomponenten gesteuert werden können:

  • WLAN:

Im Smart Home spielt das hauseigene WLAN-Netz eine wichtige Rolle. Viele Haushaltsgeräte können mittlerweile über das Wireless LAN bedient und gesteuert werden. Die Einbindung in das WLAN-Netzwerk zuhause ist meist relativ simpel. Doch haben WLAN-Verbindungen auch einen Nachteil. Denn gerade dann, wenn viele Geräte in das Netzwerk eingebunden sind, kann es bei hoher Auslastung zum „Datenstau“ kommen.

Die Folge sind Fehler bei Anwendungen oder verzögerte Starts oder Stopps von Eingabebefehlen. Im Vergleich zu anderen Funkstandards ist WLAN zudem relativ stromintensiv. Was für die Vernetzung von Smartphones und Computern sinnvoll ist, ist für die smarte Haustechnik und die Steuerung von Heizungen deshalb nur bedingt geeignet.

  • ZigBee:

Bei dem 2002 eingeführten ZigBee handelt es sich um einen inzwischen weit verbreiteten Übertragungsstandard im Smart-Home-Segment. Der Vorteil besteht in der eindeutigen Signalübertragung sowie der energiesparenden Arbeitsweise. So müssen ZigBee-Geräte nicht dauerhaft aktiv auf Empfang stehen, sondern können bei Nicht-Gebrauch in den Energiesparmodus gesetzt werden.

Die Reichweite von ZigBee-kompatiblen Geräten reicht je nach Art des Gebäudes in Innenräumen zwischen 10 und 100 Metern. Ein Nachteil bei ZigBee besteht darin, dass es unterschiedliche Versionen gibt, die nicht miteinander kompatibel sind.

  • EnOcean:

Dieser Standard ist hinsichtlich Energieeffizienz sehr weit ausgearbeitet. So können entsprechende Komponenten per Solar- oder Windenergie gesteuert werden. Ein Nachteil dieses Systems besteht in der relativ geringen Datenübertragungsrate.

  • Z-Wave:

Neben ZigBee existiert auch der Funkstandard Z-Wave. Er ist ebenfalls wie ZigBee auf hohe Energieeffizienz und Verlässlichkeit ausgelegt. Die Entwicklung des Standards erfolgte speziell für den Betrieb in Smart Homes. Steuereinheiten für Z-Wave können innerhalb eines Gebäudes zu einem Netzwerk zusammengeschlossen werden, sodass Reichweiten von über 40 Metern möglich sind. Ein Nachteil ist die relativ komplexe Einrichtung dieses Standards.

  • KNX:

Dieser ursprünglich für kabelgebundene Netzwerke entwickelte Standard ist sehr sicher und unempfindlich gegenüber Störungen. Inzwischen gibt es KNX auch für Funknetzwerke. Im Vergleich mit ZigBee und Z-Wave ist dieser Standard jedoch kostenintensiver.

Wenn Sie eine Heizung sowie Heizungs- und Lüftungskomponenten in Ihr Smart Home integrieren wollen, müssen Sie unbedingt darauf achten, dass die unterschiedlichen Geräte den gleichen Standard verwenden. Nur so ist ein reibungsloser Betrieb möglich.

Vorteile und Nachteile der smarten Heizungssteuerung

Wie alle Systeme haben auch smarte Heizungen Vor- und Nachteile.

Die Vorteile:

  • Energie- und Kosteneinsparung durch effiziente Heizungssteuerung
  • Kombination mit anderen Geräten kann Lebensqualität durch mehr Komfort erhöhen
  • Nachträgliche Umrüstung auf smarte Komponenten in der Regel problemlos möglich

Die Nachteile:

  • Durch verschiedene Standards müssen Verbraucher sehr genau auf die Kompatibilität achten
  • Abhängig vom Anbieter ist der Datenschutz manchmal intransparent
  • Sicherheitstechnik ist nicht bei allen Systemen auf dem höchsten Stand

Was kostet eine smarte Heizungssteuerung?

Eine pauschale Aussage zu den Kosten einer Smart Home Heizung ist hier nicht möglich. Denn grundsätzlich sind Smart-Home-Steuerungen immer offene Systeme, in welche sukzessive immer weitere Geräte integriert werden können.

Smarte Heizungsthermostate gibt es schon für weniger als 100 Euro auf dem Markt. Wirklich „smarte“ Heizungsanlagen mit Internetanbindung gibt es von vereinzelten Traditionsherstellern. Hier müssen Sie zu den üblichen Preisen für ein Heizungssystem einige hundert Euro für die smarte Steuerungsmöglichkeit hinzurechnen.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.