Das Sicherheitsventil der Heizung sorgt dafür, dass im Rohrsystem kein Überdruck entsteht. Als Teil der Sicherheitsgruppe im Heizsystem ist es eine wichtige Komponente für eine reibungslos funktionierende Heizungsanlage. Hier lesen Sie alles, was Sie wissen müssen.
- Wie entsteht zu hoher Druck im Heizsystem?
- Gibt es einen Unterschied zwischen Sicherheitsventil und Überdruckventil?
- Wie wird das Sicherheitsventil in der Heizung eingebaut
- So läuft die Wartung des Überdruckventils der Heizung ab
- Wann ist ein Austausch des Sicherheit-Überdruckventils notwendig?
- Welches Sicherheitsventil auswählen?
- Funktionierende Sicherheitsventile als wichtige Indikatoren für Heizungsdefekte
Wie entsteht zu hoher Druck im Heizsystem?
Wenn das Sicherheitsventil für einen Druckausgleich im Rohrsystem der Heizungsanlage sorgen muss, liegt in der Regel ein Defekt an der vorgeschalteten Sicherheitseinrichtung vor, z.B. am Ausdehnungsgefäß. Zu hoher Druck kann aber auch entstehen, wenn die Regeltechnik nicht mehr funktioniert. Das Sicherheitsventil weist somit auf mögliche Defekte in der Heizungsanlage hin. Das ist wichtig, denn herrschen zu hohe Druckverhältnisse in den Rohren, können diese im schlimmsten Fall bersten.
Gibt es einen Unterschied zwischen Sicherheitsventil und Überdruckventil?
Die Aufgabe des Sicherheitsventils im Rahmen der sicherheitstechnischen Ausrüstung der Heizung ist es, einen möglichen Überdruck im Rohrsystem auszugleichen bzw. zu beheben. Aus diesem Grund wird das Sicherheitsventil auch Überdruckventil genannt. Es gibt keinen Unterschied zwischen den Bezeichnungen, denn sie meinen im Grunde dasselbe.
Das Sicherheitsventil verfügt über eine Membran, die auf eine Dichtung drückt. Überschreitet der Druck einen bestimmten Grenzwert, herrscht Überdruck und die Membran öffnet sich. Dadurch kann Heizungswasser ablaufen und der Druck in den Leitungen sinkt so lange, bis sich das Ventil wieder verschließen kann.
Die Bezeichnung „Sicherheitsventil“ wird nicht nur für Heizungsanlagen, sondern auch im Zusammenhang mit der Warmwassergewinnung genutzt. Die Funktionsweise dieses Sicherheitsventils entspricht der des Überdruckventils in der Heizung. Es öffnet sich ebenfalls, wenn der sogenannte „Einstelldruck“ einen definierten Grenzwert überschreitet.
Wie wird das Sicherheitsventil in der Heizung eingebaut
Ein Sicherheitsventil sollte vor allem gut zugänglich installiert werden. Dafür bietet sich ein Platz in der Nähe des Heizkessels und am Vorlauf an. Denn dort hat das Heizungswasser die höchste Temperatur und den höchsten Druck.
Sicherheitsventile für die Heizung werden meist nicht einzeln eingebaut, sondern zusammen mit anderen Bauteilen der Sicherheitsgruppe, wie dem Manometer oder Entlüfter.
Das Sicherheitsventil selbst muss senkrecht installiert werden, damit es richtig funktioniert. Eine einfache Regel lautet: Die rote Kappe des Ventils muss oben sein, dann ist es richtig eingebaut.
So läuft die Wartung des Überdruckventils der Heizung ab
Es empfiehlt sich, das Sicherheitsventil in der Heizung im Rahmen der halbjährlichen Wartung ebenfalls zu kontrollieren. Kontrolliert wird dabei vor allem die Dichtigkeit des Ventils und seine Funktionsfähigkeit.
- Zunächst wird ein Eimer unter das Überdruckventil gestellt, um das Heizungswasser ablassen zu können.
- Danach wird das Ventil gegen den Uhrzeigersinn aufgedreht. Das Wasser sollte dann in den Eimer fließen. Wichtig: Das Heizungswasser kann noch sehr heiß sein.
- Nach dem Loslassen der Kappe sollte kein Wasser mehr aus dem Sicherheitsventil entweichen. Dann funktioniert das Ventil genauso wie es soll. Tropft das Ventil danach, muss es getauscht werden, denn dann schließt es nicht mehr richtig.
Die regelmäßige Funktionsprüfung des Sicherheitsventils ist wichtig, um mögliche Heizungsdefekte frühzeitig erkennen zu können. Funktioniert das Ventil nicht, gibt es kein Frühwarnsystem mehr bei zu hohem Leitungsdruck.
Wann ist ein Austausch des Sicherheit-Überdruckventils notwendig?
Tropft das Sicherheitsventil dauerhaft und sinkt der Druck im Heizsystem deshalb deutlich ab, ist ein Austausch erforderlich. In der Regel lohnt sich eine Reparatur des Ventils nicht, denn der Aufwand für das Aufschrauben, Reinigen und das Austauschen der Dichtung ist größer als der Austausch.
Ein tropfendes Überdruckventil muss jedoch nicht immer auf einen Defekt am Ventil hinweisen. Auch ein defektes Ausdehnungsgefäß kann die Ursache für das Tropfen sein. Vor einem Austausch sollte deshalb immer eine Funktionsprüfung des Ventils durchgeführt werden.
Der Ventiltausch ist etwas aufwändiger, aber eine Routinearbeit für einen Fachbetrieb:
- Heizungswasser ablassen, damit kein Druck mehr auf den Rohrleitungen ist.
- Demontage der Abblaseleitung.
- Abschrauben des Sicherheitsventils.
- Reinigen und Vorbereiten der Gewinde für das neue Ventil, sauber machen, aufrauen, mit Hanfdichtschnur oder Fermit behandeln.
- Aufschrauben des neuen Sicherheitsventils.
- Montage der Abblaseleitung.
- Wasser in die Heizung füllen.
- Dichtigkeitsprüfung.
Welches Sicherheitsventil auswählen?
Für Heizsysteme in Einfamilienhäusern kommen sogenannte Membran-Sicherheitsventile zum Einsatz, deren Ansprechdruck bei 2,5 bzw. 3 bar liegt. Die Anschlussgröße beträgt 0,5 Zoll. Die Abblaseleitung sollte immer eine Dimension größer als der Anschluss des Heizsystems gewählt werden. So ist sichergestellt, dass das aus dem Überdruckventil ablaufende Wasser vollständig abgeleitet werden kann.
Funktionierende Sicherheitsventile als wichtige Indikatoren für Heizungsdefekte
Das Sicherheitsventil in der Heizung ist nur ein kleines Bauteil, das jedoch wichtig für einen sicheren Heizungsbetrieb ist. Es schützt Ihr Heizsystem nicht nur vor Überdruck und möglichen Schäden am Rohrsystem oder Kessel, sondern ist ein wichtiger Indikator für mögliche Defekte im Heizsystem oder an Komponenten. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Heizung regelmäßig warten lassen. An diesem Termin wird dann auch die Funktionsfähigkeit des Überdruckventils kontrolliert.