Wer im Winter richtig heizen möchte, kann sich an eine einfache Faustregel halten: So warm wie nötig und so sparsam wie möglich. Doch wie genau schaffen Sie das? Wir geben Ihnen 11 praktische Tipps zum optimalen Heizen während der kalten Jahreszeit.
Richtig heizen bringt viele Vorteile
Es gibt viele verschiedene Ansatzpunkte, um bei tiefen Temperaturen richtig zu heizen. Doch was bedeutet „richtig“ überhaupt?
- Angenehmes Raumklima: Wer richtig heizt, sorgt für eine angenehme Raumtemperatur, bei der niemand friert, es aber auch nicht zu stickig wird.
- Effiziente Nutzung der Heizwärme: Richtiges Heizen bedeutet, dass Sie die von Ihrer Heizung erzeugte Wärme optimal nutzen und z. B. nicht mehr Brennstoff als nötig verbrauchen.
Im Winter richtig zu heizen, ist somit eine Frage der Kosteneinsparung und des Wohnkomforts.
11 Tipps fürs Heizen im Winter
Tipp 1: Beheizen Sie Ihre Räume nur so stark wie nötig.
Im Winter zählt jeder Grad. Das gilt sowohl für den Wohlfühlfaktor als auch für Ihre Heizkosten. Ein Beispiel: Die Erhöhung der Raumtemperatur um nur ein Grad Celsius in einem Einfamilienhaus kann die Heizkosten bei einer Gasheizung im Jahr um mehr als 100 Euro erhöhen.
In Räumen wie der Küche benötigen Sie in der Regel keine hohen Heiztemperaturen, da bereits elektrische Geräte wie Herd oder Kühlschrank genügend Abwärme entwickeln und Sie sich nur zum Kochen in der Küche aufhalten. Somit reichen dort schon Zimmertemperaturen von maximal 19 Grad Celsius aus.
Ein gesunder Schlaf ist bei eher kühlen Temperaturen möglich. Somit sind z.B. 17 Grad Celsius eine optimale Raumtemperatur fürs Schlafzimmer. Für höhere Raumtemperaturen sollten Sie im Badezimmer, im Kinder- und Wohnzimmer sorgen. Gerade Kinder sollten beim Spielen nicht frieren.
Folgende Richtwerte können Ihnen weiterhelfen:
Zimmer | Empfohlene Raumtemperatur |
---|---|
Schlafzimmer | 18° Celsius |
Küche | 18° Celsius |
Wohnzimmer | 20°–22° Celsius |
Badezimmer | 23°–24° Celsius |
Kinderzimmer | 23°–24° Celsius |
TIPP: Nutzen Sie ein Raumthermometer zur Orientierung. So wissen Sie schnell, ob es in Ihren Wohnräumen zu warm ist.
Tipp 2: Drehen Sie die Thermostate nicht voll auf.
Ein Zimmer wird nicht schneller warm, nur weil Sie das Thermostat auf 5 einstellen. In der Stufe 5 benötigen Sie lediglich mehr Energie. Gut zu wissen: Die Einstellung am Heizungsthermostat bezieht sich nur auf die Höchsttemperatur im Raum. Sobald diese erreicht ist, sorgt das Thermostat für eine konstante Wärmezufuhr im Heizkörper.
Zur Orientierung: Diesen Höchsttemperaturen entsprechen die Stufen auf dem Thermostat:
- * = Sternchen: ca. 5° C, diese Einstellung soll lediglich das Einfrieren der Leitungen verhindern.
- Stufe 1: ca. 12° C
- Stufe 2: ca. 16° C
- Stufe 3: ca. 20° C
- Stufe 4: ca. 24° C
- Stufe 5: ca. 28° C
Zwischen den Zahlen finden Sie auf dem Thermostat noch Striche. Diese stehen jeweils für ein Grad Celsius.
Tipp 3: Schließen Sie nachts die Rollläden oder nutzen Sie Thermovorhänge.
Viel Wärmeenergie geht im Winter über die Fenster verloren. Deshalb sollten Sie Ihre Rollläden am besten schon direkt nach Sonnenuntergang schließen. So verhindern Sie, dass mehr Wärme nach außen dringt. Gibt es in Ihrem Haus keine Rollläden, können Sie stattdessen wärmeisolierende Vorhänge verwenden. Diese dunkeln den Raum nicht nur ab, sondern verhindern, dass Kälte von draußen hereindringt und Wärme nach außen strömt.
Tipp 4: Schließen Sie Zwischentüren.
Halten Sie sich in Ihrem Wohnzimmer auf, können Sie Wärmeverluste durch das Schließen der Wohnzimmertür verringern. Sollten Sie den Gedanken haben, das Nebenzimmer über die geöffnete Tür mitzuheizen, ist das eher ungünstig. Denn durch die geöffnete Tür strömt warme, feuchte Luft in den ungeheizten Nebenraum. Dort kondensiert die Feuchtigkeit und es droht mittelfristig Schimmelbefall. Soll es im Nebenraum auch etwas wärmer sein, beheizen Sie ihn auf einem kleinen Niveau.
Tipp 5: Lüften Sie stoßweise.
Sobald die Heizung in Betrieb ist, sollten Sie nicht mehr Dauerlüften. So vermeiden Sie, dass permanent kalte Luft nach innen strömt und die Heizung immer mehr Leistung aufbringen muss, um die gewünschte Raumtemperatur zu halten.
Stoßlüften ist die Lösung: Öffnen Sie morgens und abends alle Fenster für ein paar Minuten. Lüften Sie zwischendurch nur für wenige Minuten die Räume, in welchen Sie sich aufhalten.
Wichtig: Drehen Sie vor dem Lüften die Thermostatventile herunter. Nutzen Sie eine Temperatursteuerung über einen Wärmesensor im Raum, sollten Sie diesen herunterdrehen.
Tipp 6: Verwenden Sie ein Hygrometer.
Im Winter müssen Sie nicht jeden Raum in gleicher Intensität beheizen. Wichtig ist jedoch, dass die Luftfeuchtigkeit in unbeheizten Räumen nicht zu hoch wird. Sonst droht Schimmelbefall. Mit einem Hygrometer können Sie die Luftfeuchtigkeit regelmäßig messen. Als ideal gilt eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent. Bei Werten darüber ist es ratsam, die Heizung mehr aufzudrehen und regelmäßig zu lüften.
Tipp 7: Heizkörper nicht zustellen.
Je freier Ihre Heizkörper stehen, desto mehr Wärme können sie an den Raum abgeben. Deshalb sollten Sie Möbel, Wäsche oder Gardinen vor Heizkörpern vermeiden. Es kann sich deshalb lohnen, das Sofa oder ein Regal umzustellen, wenn das Möbelstück Heizkörper teilweise oder fast komplett verdeckt.
Tipp 8: Nutzen Sie alle Steuerungsmöglichkeiten Ihrer Heizung.
In der Nacht müssen Sie Ihre Wohnräume nicht so beheizen, wie am Tag. Verwenden Sie deshalb am besten die Funktion „Nachtabsenkung“ Ihrer Heizungsanlage.
Tipp 9: Schalten Sie die Heizung herunter, wenn Sie das Haus verlassen.
Gehen Sie zum Arbeiten, können Sie die Heizungsthermostate herunterdrehen. So ist sichergestellt, dass Ihre Räume nicht auskühlen, Sie aber die Räume nicht unnötig beheizen.
Tipp 10: Entlüften Sie die Heizkörper.
Luft im Heizkörper kann dafür sorgen, dass diese nicht gleichmäßig warm werden. Das hat zur Folge, dass die Thermostate höher aufgedreht werden müssen, um die gewünschte Wärme zu erreichen.
Entlüften Sie deshalb am besten vor der Heizsaison alle Ihre Heizkörper.
Tipp 11: Lassen Sie Ihre Heizung regelmäßig warten.
Eine gut eingestellte, reibungslos funktionierende Heizung arbeitet energieeffizient. Um diesen Zustand zu erreichen, sollten Sie Ihre Heizungsanlage mindestens einmal im Jahr vor der Heizperiode warten lassen. Je nach Heizsystem kann auch ein hydraulischer Abgleich oder eine Anpassung der Heizkurve durch einen Fachbetrieb für eine noch höhere Effizienz sorgen.
Fazit: Gar nicht heizen ist keine Lösung
Es gibt manche Verbraucher, die denken, dass sie im Winter mit ausgeschalteter Heizung am meisten sparen. Das mag auf den ersten Blick auch stimmen, weil sie so keine Brennstoffe verbrauchen. Allerdings riskieren sie dadurch hartnäckigen Schimmelbefall. Dieser ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern kann hohe Renovierungskosten verursachen. Darüber hinaus sind Mieter zum Heizen verpflichtet, ebenso wie Vermieter eine funktionierende Heizung bereitstellen müssen. Ein guter Weg, die Heizkosten zu senken, ist der Umstieg auf ein effizientes Heizsystem.
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