In der kalten Jahreszeit denken die meisten Menschen ans Heizen. Doch auch das Lüften im Winter hat eine wichtige Funktion. Wir zeigen Ihnen, wie Sie während der Heizperiode am besten lüften.
Worin unterscheidet sich das Lüften im Winter vom Lüften im Sommer?
Lüften im Sommer sorgt dafür, dass Luftfeuchtigkeit aus den Innenräumen nach draußen gelangt. Darüber hinaus ist die Belüftung von Wohnräumen in den Sommermonaten wichtig, um am besten vor Sonnenaufgang kühle, frische Luft in die Räume zu lassen.
Im Winter hingegen ist die Raumluft durch das Heizen trocken und kann zusammen mit Staubpartikeln, die durch die Konvektionswärme der Heizung aufgewirbelt werden, das Raumklima negativ beeinflussen.
Während es im Sommer vor allem um das Raumklima geht, hat das richtige Lüften im Winter zusätzlich Einfluss auf die Heizkosten. Denn lüften wir zu lange oder zu häufig, geht viel ungenutzte Heizwärme verloren.
Warum ist Lüften im Winter so wichtig?
Richtiges Lüften in der kalten Jahreszeit ist aus zwei Gründen wichtig: Zum einen beugt es der Schimmelbildung vor und zum anderen steigern Sie so die Energieeffizienz und senken die Heizkosten.
Wer in einem noch nicht umfassend energetisch sanierten Altbau wohnt, hat es in Bezug auf das Raumklima während der Heizperiode leichter. Durch die natürliche Belüftung des Gebäudes über kleine Risse oder Spalten findet ein permanenter Luftaustausch statt. Allerdings verlieren Hausbewohner über diese fehlende Isolierung viel Heizwärme, was zu höheren Heizkosten führt.
In modernen, gut gedämmten Gebäuden findet weniger Luftaustausch statt. Deshalb ist es für das Raumklima umso wichtiger, regelmäßig zu lüften. Wird nicht gelüftet, kann es vorkommen, dass die feuchte, warme Raumluft an Fenstern oder kühlen Flächen kondensiert und es mittelfristig zu Schimmelbildung kommt. Lüften im Winter ist somit wichtig, um den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft zu kontrollieren bzw. zu senken.
So lüften Sie im Winter richtig: 7 praktische Tipps für Ihr Zuhause
Nur Stoßlüften
- Im Winter soll vor allem trockene und frische Luft beim Lüften nach innen geführt werden. Um nicht zu viel Heizenergie zu verschwenden, öffnen Sie die Fenster am besten nur zwei Mal am Tag, morgens und abends. Halten Sie sich tagsüber in Ihren Räumen auf, lüften Sie bis zu fünfmal pro Tag für jeweils rund fünf Minuten.
- In weniger gut gedämmten Altbauten können Sie das Lüften meist auf zwei bis drei Mal pro Tag reduzieren, denn es findet auch ohne das Öffnen ein Luftaustausch statt.
Vermeiden Sie gekippte Fenster
- Lassen Sie in der Nacht und tagsüber Ihre Fenster am besten geschlossen. Fenster zu kippen ist keine Alternativlösung. Denn durch die halb geöffneten Fenster strömt nur begrenzt frische Luft in den Innenraum. Allerdings kühlt die Raumluft dabei permanent ab. Das Raumthermostat nimmt diesen Temperaturabfall wahr und sorgt dafür, dass der Heizkessel mehr Leistung erzeugt. Kippfenster führen im Winter somit zu einem ungünstigen Kreislauf, der für unnötigen Brennstoffverbrauch führt.
Lüften Sie am besten quer
- Durch die Querlüftung, d. h. das Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern oder Türen, sorgen Sie für einen sehr schnellen Luftaustausch. Sie müssen dann nicht so lange lüften, um Ihre Räume mit Frischluft zu versorgen.
Schließen Sie die Badezimmertür beim Lüften
- Vermeiden Sie das Öffnen der Badezimmertür, wenn Sie morgens lüften. Denn sonst kommt sehr viel feuchte und warme Luft in die Innenräume. Diese Feuchtigkeit kann dann kondensieren und sich an Wänden oder Türrahmen sammeln. Es droht langfristig Schimmelbildung.
Drehen Sie die Heizkörper vor dem Lüften herunter
- Um nicht unnötig viel Wärme an die Außenluft zu verlieren, sollten Sie die Heizkörper vor dem Öffnen der Fenster und Türen herunterdrehen. Alternativ können Sie auch das Raumthermostat herunterregeln. Verwenden Sie eine intelligente Heizungssteuerung oder smarte Heizungsthermostate wie von tado, erkennen diese geöffnete Fenster von selbst und regulieren die Temperatur herunter.
Entfernen Sie Kondenswasser, das sich an Fliesen oder Fensterrahmen bildet
- Auch bei konsequentem Stoßlüften kann es immer vorkommen, dass sich die Luftfeuchtigkeit sammelt. Stellen Sie fest, dass es an glatten Flächen zu Feuchtigkeitsbildung kommt, wischen Sie diese einfach mit einem Tuch ab. So vermeiden Sie, dass sich Schimmel bilden kann.
Hängen Sie Ihre Wäsche im Winter nur in geheizten Räumen auf
- Eine Waschladung mit frisch gewaschener Wäsche kann je nach Stoff auch nach dem Schleudern mehr als einen Liter Wasser enthalten. Hängen Sie die nasse Wäsche deshalb am besten in einem sehr gut beheizten Raum auf. So verhindern Sie, dass die Feuchtigkeit der Wäsche an den kühlen Wänden oder Fenstern kondensiert. Am besten nutzen Sie im Winter verstärkt den Wäschetrockner, sofern Sie einen besitzen.
Vorteile mit kontrollierter Wohnraumlüftung
Wohnen Sie in einem modernen Neubau, z. B. einem Energieeffizienzhaus, ist das Gebäude meist mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet. In diesem Fall müssen Sie sich gar nicht um das Lüften kümmern, da die Lüftungsanlage automatisch auch bei niedrigen Temperaturen für einen kontinuierlichen und energieeffizienten Luftaustausch sorgt.
Fazit: Richtiges Lüften im Winter spart Geld und erhöht den Wohnkomfort
Auch wenn das Heizen immer vor dem Lüften genannt wird, gehört beides untrennbar zusammen. Mit dem richtigen Lüften im Winter heizen Sie effizienter und sparen Heizkosten. Gleichzeitig beugen Sie Schimmelbildung vor und tragen zu einem besseren Raumklima bei. Wer ein paar einfache Regeln beachtet, sorgt für gesunde Raumluft und schont sein Portemonnaie.
Smarte Thermostate sowie eine intelligente Raumluftsteuerung können den Belüftungskomfort zusätzlich erhöhen.