Neben der Steinbildung werden Installateure und Anlagenbetreiber häufig mit Korrosion der Heizungsanlage konfrontiert. Das ist ein Problem, denn die Folge der Korrosion ist zersetztes Metall. Wie kommt es dazu und wie lässt es sich vermeiden? Erfahren Sie mehr.
Was ist Korrosion und welche Folgen hat sie für die Heizungsanlage?
Wenn Metall chemisch mit Stoffen aus seiner Umgebung reagiert und dabei ein neuer Stoff entsteht, spricht man von Korrosion. Wenn Materialien korrodieren, verändert sich deren ursprüngliche Beschaffenheit oder Oberfläche.
In der Praxis wird zwischen trockener und nasser Korrosion unterschieden. Trockene Korrosion entsteht durch die Einwirkung von Gasen auf Metalle, z.B. durch Abgase. Nasse Korrosion entwickelt sich durch die Abwanderung von Ionen aus dem Ursprungsmaterial, durch Feuchtigkeitseinwirkung.
Bei Heizungsanlagen spielt überwiegend die nasse Korrosion eine entscheidende Rolle. Korrosion bedeutet dann, dass die Heizung rostet. Der Rost in Leitungsrohren, an Heizkörpern oder dem Kessel entsteht durch die Reaktion von Eisen unter Feuchtigkeitseinwirkung mit Sauerstoff.
Die Korrosion von Heizkesseln und Co. kann zusätzlich durch Abgase, Luftfeuchtigkeit oder die Beschaffenheit des Heizungswassers begünstigt werden.
Was passiert genau bei Korrosion im Heizsystem?
In Heizungsrohren entsteht Korrosion – also Rost – durch die Reaktion von Luftsauerstoff mit Metall. Ist der Sauerstoff durch die chemischen Vorgänge verbraucht, kann Hämatit bzw. Magnetit entstehen, der sich im Rohr ablagert. Der Fachmann spricht auch von „Schwarzschlamm“. Dieser Schlamm kann durch den Heizkreislauf bewegt werden und dadurch Rohre, Pumpen oder Ventile verstopfen. Die Folge einer korrodierten Heizung kann schließlich bis zum Totalausfall reichen.
Werden bestehende Roststellen nicht frühzeitig behoben, kann es zu steigender Korrosion kommen. Dann breitet sich der Rost wie ein Virus im gesamten Rohrleitungssystem aus, setzt sich ab und „frisst“ sich weiter durch die Rohre. Manch ein Autobesitzer eines älteren PKW kennt das Problem des „Rostfraßes“ sicherlich. Ähnlich verhält es sich mit der Korrosion im Heizsystem.
Arten von Korrosion an Heizungsanlagen
- Korrosion durch Sauerstoff: Diese Form der Korrosion wird auch als „Lochfraß“ bezeichnet. Sie entsteht, wenn zu viel Sauerstoff im Heizkreislauf zirkuliert. Insbesondere an Stellen, wo das Heizungswasser nur gering bewegt wird, kann der Sauerstoff mit dem Metall reagieren.
Abhilfe: Die Heizung nicht zu oft nachfüllen; Entlüften nach dem Auffüllen; Verwendung von diffusionsdichten Rohren.
- Korrosion bei Stillstand: Wenn eine Heizungsanlage längere Zeit nicht genutzt wird, begünstigt der Stillstand die Korrosion. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Heizungswasser nicht ausreichend entgast wurde oder das Wasser zu sauer ist.
Abhilfe: Entlüftung der Heizung vor längerer Standzeit; Verwendung von alkalischem Heizungswasser; regelmäßige Kontrolle des pH-Wertes.
- Spaltkorrosion: In diesem Fall korrodiert nicht das Rohrmaterial, sondern das Dichtungsmaterial aus Hanf.
Abhilfe: Rohre pressen oder schweißen
- Korrosion durch Erosion: Fließt das Heizungswasser zu schnell bei hohen Betriebstemperaturen durch die Leitungen, kann die Oberfläche im Dauerbetrieb abgetragen werden und Korrosion begünstigen.
Abhilfe: Einstellung des korrekten Leistungsdrucks; hydraulischer Abgleich
- Korrosion durch Halogene: Wenn Wäsche im Aufstellraum der Heizung getrocknet wird oder dort häufig Reinigungsmittel verwendet werden, können sich Chlor- und Fluorverbindungen aus der Luft durch Kondensation an Heizkessel oder Therme absetzen und zu Korrosion führen.
Abhilfe: Kein Wäschetrocknen im Heizungsraum; Keine Lagerung oder übermäßige Verwendung von Reinigern im Aufstellraum der Heizung
Korrosionsprophylaxe mit dem richtigen Heizungswasser
Die Qualität des Heizungswassers hat großen Einfluss auf die Korrosion einer Heizungsanlage. Deshalb sollte bereits bei der Planung der Heizung berücksichtigt werden, wie sauer oder basisch das vorhandene Wasser ist. Ist das Wasser zu hart, kann eine Enthärtung bzw. Teilenthärtung des Heizwassers sinnvoll sein.
In der Regel sollte der pH-Wert des Heizungswassers zwischen 8 und 10,5 liegen. Dann ist das Wasser leicht alkalisch und greift Metalloberflächen weniger an. Der Sauerstoffgehalt im Heizungswasser sollte bei geschlossenen Heizsystemen bei unter 0,1 Milligramm pro Liter liegen.
Wenn Heizkörper rosten
Auch Heizkörper können rosten. Der Rostbefall kann durch unterschiedliche Ursachen begünstigt werden. Besonders betroffen sind Heizkörper im Bad oder in der Küche, an Orten also, wo die Luftfeuchtigkeit meist höher als in anderen Räumen ist.
Weitere Ursachen für Rost an Heizkörpern:
- die Materialqualität ist mangelhaft
- die Lackschicht ist zu dünn
- keine fachgerechte Reinigung
- Beschädigungen der Lackoberfläche
- mangelnde Belüftung der Räume
- zu hohe Feuchtigkeit im Raum
- Verwendung zum Trocknen von Wäsche
Um Rost an Heizkörpern vorzubeugen, sollten Sie hohe Feuchtigkeit im Raum vermeiden und mögliche Schäden oder Roststellen schnell ausbessern. Denn wie erwähnt kann sich Rost über das Heizungsrohrsystem schnell verteilen und auch an anderen Stellen auftreten. Abhilfe bei kleinen Roststellen schafft ein neuer Anstrich, nachdem die Roststelle abgeschliffen wurde.
Fazit: Mit regelmäßiger Heizungswartung Korrosionsschäden zuverlässig erkennen und beheben
Der wichtigste Schritt zur Korrosionsbekämpfung an der Heizung ist die regelmäßige Wartung. Ihr Heizungsfachbetrieb kann bei jeder Wartung auf Rost- oder andere Korrosionsstellen prüfen, den pH-Wert des Heizungswassers feststellen und Heizungswasser korrekt nachfüllen.
Darüber hinaus stellt die Heizungswartung sicher, dass Ihr Heizsystem mit optimaler Fließgeschwindigkeit und optimalem Druck funktioniert. Empfehlenswert ist es, wenn Sie Ihre Heizungsanlage mindestens einmal jährlich kontrollieren lassen.
Wichtig ist übrigens auch, dass Sie Ihre Heizung im Winter auch wirklich verwenden. So vermeiden Sie u.a., dass sich Kondenswasser an Heizkörpern absetzt und dort Korrosion begünstigen kann. Außerdem wird dafür gesorgt, dass kein Stillstand im Heizkreislauf entsteht.