Um den Betrieb von Maschinen im Gefahrenfall sofort zu unterbrechen, verfügen diese über Notschalter. Doch benötigt auch Ihr Heizsystem einen Heizungsnotschalter? Hier erfahren Sie alles über das Bauteil, welche Arten es gibt und wofür es eingesetzt wird.

Wartungsschalter oder Notschalter?

Im Alltag werden Heizungsnotschalter und Wartungsschalter oftmals im gleichen Atemzug genannt. Beide Einrichtungen sorgen zunächst dafür, dass die Heizungsanlage sofort vom Strom getrennt wird. Jede Feuerstätte für feste, gasförmige oder flüssige Brennstoffe muss über einen Wartungsschalter verfügen. Vorgabe für Wartungsschalter ist die VDE 0116, Abschnitt 6.1. Demnach sind Wartungsschalter vorgesehen, um die Heizung für folgende Aufgaben vom Strom zu trennen:

  • Wartung und Reinigung
  • Reparaturen
  • längerer Stillstand

Die Funktion des Heizungsnotschalters geht jedoch noch darüber hinaus.

Heizungsnotschalter ist eine Notfalleinrichtung

Der Heizungsnotschalter stellt nicht nur den Strom für die Heizungsanlage aus, sondern schaltet auch den Brenner aus und stoppt die Zufuhr von Brennstoff bzw. auch dessen elektrische Vorwärmung.

Wie der Name bereits verrät, wird der Notschalter in Gefahrensituationen gedrückt oder umgelegt. In diesen Situationen sollte der Notschalter betätigt werden:

  • Riecht es im Heizungsraum nach Gas oder stark nach Öl, kann das auf nicht verbrannten Brennstoff hindeuten, der außerhalb der Feuerstätte in Brand geraten könnte.
  • Es ist ein Feuer im Aufstellraum des Heizkessels ausgebrochen.
  • Der Keller steht aufgrund von Starkregen oder einer Überschwemmung unter Wasser.

Kurz: Der Heizungsnotschalter blockiert sofort alle Funktionen der Heizung, sodass kein Brennstoff mehr „nachgelegt“ und verbrannt werden kann.

Wichtig: Der Heizungsnotschalter ist nur für den Notfall gedacht und sollte nicht für die Durchführung von Wartungsarbeiten genutzt werden. Oft lässt sich die Heizungsanlage nach Betätigung des Notschalters nicht ohne Weiteres wieder in Betrieb nehmen und sie muss zuvor von einem Fachbetrieb wieder zurückgesetzt werden.

Heizung alt oder defekt? Heizungswechsel jetzt mit Thermondo
Zum Festpreisangebot

Ist ein Heizungsnotschalter vorgeschrieben?

Grundsätzlich ist die Installation von Heizungsnotschaltern für Privatpersonen freiwillig und nur für Verbrennungsheizungen notwendig. Pflicht hingegen ist ein Wartungsschalter, der die Stromzufuhr zum Brenner unterbrechen kann.

Ein Heizungsnotschalter nach VDE-Norm 0116 ist nur Pflicht für private und öffentliche Gebäude oder Gewerbeimmobilien, die mit Brennstoffen heizen und ein Heizsystem mit mehr als 50 Kilowatt Nennleistung betreiben. Diese hohe Heizleistung wird in einem Einfamilienhaus nicht benötigt, deshalb ist hier der Einbau eines Heizungsnotschalters nicht vorgeschrieben.

Vorgaben für Heizungsnotschalter

Heizungsnotschalter sollten am besten vor dem Heizungsraum installiert werden. Es gibt verschiedene Varianten des Schalters. Je nach Ausführung kann der Heizungsnotschalter unterputz oder aufputz eingerichtet werden. Empfehlenswert ist die Montage oberhalb der Lichtschalter, damit der Notschalter nicht versehentlich betätigt wird.

Folgende Bauweisen sind zugelassen:

  • Drehschalter
  • Doppelwippschalter
  • Pilzdruckschalter

Wichtig ist, dass die Schalter sich mit einer Hand bedienen lassen und nur zwei Schalterstellungen aufweisen, „aus“ und „an“. Darüber hinaus müssen diese beiden Funktionen eindeutig beschriftet werden. Nur bei einem Pilzdruckschalter entfällt diese Vorgabe, da dieser bereits aufgrund seiner Bauweise die Schalterstellung eindeutig anzeigt. Unabhängig von der Bauweise kann oberhalb des Schalters noch ein Schild mit „Notschalter“, „Notabschaltung“ etc. angebracht werden.

Der Schalter wird über zwei Pole mit der Stromversorgung des Heizsystems verbunden. Deshalb werden diese Heizungsnotschalter auch „zweipolige Einschalter“ genannt.

Manche Heizungsnotschalter verfügen über eine Kontrollleuchte. Leuchtet diese, ist der Notschalter in Bereitschaft, aber nicht eingeschaltet.

Welche Voraussetzungen muss ein Wartungsschalter erfüllen?

Laut VDE-Norm 0116 muss ein Wartungsschalter mindestens ein Lastschalter sein, dessen einzelne Stellungen gekennzeichnet sind (z.B. Aus, An). Wartungsschalter müssen darüber hinaus von Hand zu bedienen sein und dürfen nicht mehr als zwei Schaltstellungen haben. Installiert wird der Wartungsschalter im Zählerschrank, der sich entweder im Heizungsraum oder woanders im Haus befinden darf.

Was kostet ein Heizungsnotschalter?

Heizungsnotschalter sind zwar keine Pflicht für private Heizungsanlagen bis 50 Kilowatt Heizleistung, dennoch empfehlen Experten den Einbau. So kann der Notschalter bereits bei der erstmaligen Installation mit verbaut werden. Wird der Heizungsnotschalter unter Putz montiert, fügt er sich noch besser in das bauliche Ensemble ein und ragt nicht unnötig hervor.

Ein Notschalter für die Heizung kostet zwischen 20 und 40 Euro. Für die nachträgliche Montage müssen Hausbesitzer nochmals 40 bis 60 Euro einplanen, abhängig vom Arbeitsaufwand und den Stundensätzen des beauftragten Fachbetriebs.

Die Kosten können Sie als haushaltsnahe Dienstleistungen von der Steuer absetzen. Steuerlich absetzbar sind dabei nur die Arbeitskosten.

Wichtig: Wenn Sie einen Heizungsnotschalter einbauen wollen, müssen Sie einen Fachbetrieb beauftragen. Nur so wird die Sicherheitseinrichtung auch von Behörden oder Versicherungen als solche akzeptiert.

Heizungsnotschalter: sinnvoll für Heizsysteme mit Brennkessel

Die Kosten für Heizungsnotschalter sind überschaubar. Um im Notfall schnell reagieren zu können, sind die simplen, aber effektiven Schalter sehr nützlich. Deshalb sollten Hausbesitzer mit Öl-, Gas- oder Holzheizung am besten immer einen Heizungsnotschalter einbauen lassen, auch wenn diese Sicherheitseinrichtung nicht vorgeschrieben ist.

Heizungswechsel mit thermondo

Macht Ihre Heizung Probleme? Steigen die Heizkosten, weil Ihre Heizung ineffizient arbeitet? Ist Ihre Heizung bereits 15 Jahre oder älter? Dann ist es Zeit für einen Heizungswechsel. Mit thermondo haben Sie den richtigen Partner für Ihren Umstieg auf die Wärmepumpe. Wir übernehmen alle Aufgaben, während Sie sich in Sachen Heizungswechsel komplett zurücklehnen können.

Ob Planung, Kommunikation mit dem Energieversorger oder Installation: Ihr Heizungstausch ist bei uns in besten Händen. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und wir melden uns zeitnah für ein Beratungsgespräch bei Ihnen.

Jetzt zur Wärmepumpe wechseln
Zum Festpreisangebot
Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.