Es ist wie verhext: Sie haben das Heizungsventil heruntergeregelt, doch die Heizung geht einfach nicht mehr aus. Wir zeigen Ihnen hier Ursachen und Lösungen für Heizgeräte, die scheinbar nicht mehr regulierbar im Dauerbetrieb sind.
Hoher Energieverbrauch, beeinträchtigter Wohnkomfort
Gerade im Winter, wenn die Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt sinken, mag eine Heizung, die nicht mehr ausgeht, auf den ersten Blick kein großes Problem zu sein. Schließlich müssen wir ohnehin heizen. Warum sollte die Heizung dann nicht permanent für Wärme sorgen?
In der Praxis ist eine Heizung im Dauerbetrieb jedoch ein echtes Problem. Denn zum einen können Räume stark überhitzen und zum anderen steigt der Brennstoffverbrauch enorm an.
Ein einfacher Grund für den Dauerbetrieb könnte sein, dass die Raumtemperatur generell zu hoch eingestellt ist. So wird die Luft immer trockener und ist schneller „abgestanden“. Das Fatale: Wenn Sie im Winter aufgrund der hohen Raumtemperaturen häufiger lüften, setzen Sie einen Teufelskreis in Gang. Denn der Temperaturfühler stellt nach dem Einströmen der kalten Luft fest, dass die Raumtemperatur zu niedrig ist. Deshalb setzt er die Heizung wieder in Gang und das Gerät heizt weiter.
Normalerweise sorgen Sie aber mit Heizungsventil, Temperaturfühler und je nach Gerät mit einer Nachtabsenkung dafür, dass Ihre Heizung nur so viel Energie verbraucht, wie gerade benötigt wird. Geht die Heizung jedoch gar nicht mehr aus, wird permanent Brennstoff verbraucht. Läuft die Heizung bei gleicher Leistung nun 24 Stunden statt 12 Stunden pro Tag, verdoppeln Sie Ihren Energieverbrauch. Das wird sich auch bei der nächsten Gas- oder Ölrechnung bemerkbar machen.
Deshalb sollten Sie unbedingt auf die Suche nach den Ursachen gehen, wenn Ihre Heizung sich nicht mehr ausstellt.
Ursachen für eine Heizung, die nicht mehr ausgeht
Es gibt verschiedene Ursachen, die eine Heizung in den Dauerbetrieb versetzen können:
- falsche Wahl der gewünschten Raumtemperatur: Bei modernen Heizungen lässt sich die gewünschte Raumtemperatur über eine Steuereinheit einstellen. In der Regel gibt es hier eine Skala von 15° bis 30° C. Üblicherweise wird die Höchsttemperatur ohnehin nie oder nur selten eingestellt. Nun kann es aber vorkommen, dass der Regler aus Versehen verstellt wurde. Die Heizung arbeitet dann so lange, bis die eingestellte Raumtemperatur erreicht wird. Gerade bei kalten Außentemperaturen muss das Heizgeräte enorm dafür „arbeiten“. Wurde dann vielleicht noch ein Fenster offengelassen, kann es wirken, als ginge die Heizung nicht mehr aus.
Fehlerbehebung: Regeln Sie die gewünschte Raumtemperatur einfach wieder herunter und warten Sie ab, ob die Heizung auf diese Veränderung reagiert.
- defekter Temperaturfühler: Temperaturfühler können den Bedienkomfort einer Heizung erhöhen. Sie ermitteln je nach Gerät Außentemperaturen oder die Raumtemperatur und richten danach die Heizleistung des Heizgeräts aus. Ist der Temperaturfühler defekt, kann das zu einer permanent „bollernden“ Heizung führen.
Fehlerbehebung: Manchmal sind die Temperaturfühler mit Möbeln verstellt oder Sensoren im Außenbereich sind verschmutzt. Sorgen Sie dafür, dass die Temperatursensoren frei liegen und testen Sie, ob die Heizung bei erreichter Temperatur wieder abschaltet. Bleibt der Fehler bestehen, sollten Sie einen Fachbetrieb kontaktieren.
- Gerät ist in den „Dauerbetrieb“ versetzt: Manche Gasthermen haben eine Funktion „Dauerbetrieb“. Diese Funktion ist für Momente gedacht, wenn die Nachtabsenkung bewusst ausgeschaltet werden soll, zum Beispiel dann, wenn Sie abends noch Gäste haben und es schön warm in der Wohnung sein soll. Ist diese Funktion jedoch dauerhaft aktiviert, kann das dazu führen, dass die Heizung auch nachts durchgängig läuft und nicht mehr ausgeht.
Fehlerbehebung: Schalten Sie die Heizung wieder in den Normalbetrieb. Der Brenner sollte sich dann vor allem nachts wieder von allein ausschalten.
- Heizungsventil klemmt: Klemmt das Ventil im Thermostat am Heizkörper, drückt der Ventilstift beim Zudrehen des Thermostats nicht mehr in die vorgesehene Öffnung. Der Stift bleibt dann in der geöffneten Position stehen. In der Folge läuft das Heizungswasser weiter durch den Heizkörper. Die Heizung erhält dadurch „die Nachricht“, dass weiter warmes Wasser produziert werden muss und geht deshalb nicht mehr aus. Und Sie können die Temperatur mit dem Thermostat nicht mehr regeln.
Fehlerbehebung: Wer über handwerkliches Geschick verfügt, kann einen klemmenden Ventilstift selbst lösten. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie ein defektes Thermostatventil in Eigenregie reparieren können. Allerdings raten wir vor allem Mietern ab, diese Reparatur selbst durchzuführen. Sollte das Heizungsventil aufgrund einer fehlerhaften Eigenreparatur defekt sein, tropfen und dadurch einen Schaden am Boden erzeugen, sind Sie dafür verantwortlich. Grundsätzlich sind Sie bei Defekten an der Heizungsanlage immer gut beraten, Experten zu rufen.
- Thermostatkopf ist defekt: Es kann auch vorkommen, dass das Ventil zwar noch funktioniert, der Thermostatkopf jedoch einen Defekt hat, der das Ventil nicht mehr richtig bewegen kann.
Fehlerbehebung: In diesem Fall muss der Thermostatkopf getauscht werden. Eventuell ist auch ein Austausch des kompletten Heizungsventils erforderlich. Dieser Austausch sollte nur von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. So stellen Sie sicher, dass die Reparatur fachgerecht erfolgt und die Funktion der Heizungsanlage wiederhergestellt wird. Darüber hinaus haben Sie eine Garantie auf die Handwerkerleistung und können die Arbeitskosten als „haushaltsnahe Dienstleistung“ von der Steuer absetzen.
Wärmepumpe läuft durchgehend – das sollte am besten so sein
Beim Heizen mit fossilen Brennstoffen sollte die Heizung nicht dauerhaft laufen. Bei einer Wärmepumpe hingegen ist es wichtig, dass sie möglichst konstant betrieben wird, da häufiges Ein- und Ausschalten (sogenanntes „Takten“) den Verschleiß und den Stromverbrauch deutlich erhöht. Denn Wärmepumpen gelten als „träge“ Heizsysteme, die beim wiederholten Einschalten viel Energie benötigen. Je länger die Laufzeit einer Wärmepumpe ist und sie durchlaufen kann, desto effizienter und sparsamer arbeiten sie.
Deshalb ist es entscheidend, die Wärmepumpe richtig zu dimensionieren und die Heizlastberechnung von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen. So können durchschnittlich bis zu 30 Prozent Energiekosten im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen eingespart werden.
Fazit: Lieber einmal öfter den Fachbetrieb rufen
Ein klemmendes Ventil, falsch eingestellte Heizungsanlagen, die Ursachen sind vielfältig, wenn eine Heizung nicht mehr ausgeht. Doch wenn Sie feststellen, dass einfache Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, ist es sinnvoll, den Fachbetrieb zu kontaktieren. Die Experten finden den Fehler schnell und können ihn fachgerecht beheben. Und Sie können sich sicher sein, dass Ihre Heizung wieder so funktioniert, wie es für Ihre Sicherheit und Ihren Wohnkomfort am besten ist.
Ist Ihre Heizung bereits in die Jahre gekommen und der Fehler taucht dauerhaft auf und Reparaturen sind kostspielig, dann empfiehlt sich möglicherweise eine Heizungsmodernisierung. Hier können wir Ihnen kompetent weiterhelfen. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und steigen Sie mit uns auf die Wärmepumpe um.