Welches Werkzeug wird zum Heizung entlüften benötigt?
Heizungsentlüftungsschlüssel: Ohne den bekommen Sie keine Luft aus den Heizkörpern. Diesen standardisierten Vierkantschlüssel finden Sie in jedem Baumarkt oder Sanitärfachgeschäft und er kostet kaum etwas.
Dünnwandiger Becher: Das kann ein leerer Joghurtbecher sein, mit dem Sie eventuell entweichendes Heizungswasser auffangen können.
Lappen: Der wird notwendig, falls beim Entlüften der Heizkörper doch einmal austretendes Heizungswasser daneben tropft.
Heizung entlüften Schritt für Schritt
Mit Lappen, Becher und Entlüftungsschlüssel ist es ganz einfach, die Heizung zu entlüften, und zwar in nur sechs Schritten:
- Drehen Sie die Heizkörper zu
- Halten Sie ein Gefäß unter das Entlüftungsventil
- Nehmen Sie den Entlüftungsschlüssel und öffnen Sie das Ventil
- Lassen Sie die Luft aus der Heizung komplett entweichen
- Sobald Heizungswasser austritt, sind Sie fertig!
Auf zum nächsten Heizkörper und den Vorgang zum Entlüften der Heizkörper wiederholen.
Heizung entlüften im Detail:
Bevor Sie Ihre Heizkörper entlüften:
Wer Zugriff auf die Heizanlage bzw. die Umwälzpumpe hat, kann diese vor dem Entlüften der Heizkörper ausschalten. Dies ist jedoch z. B. bei Mietwohnungen meist gar nicht möglich, weil die Bewohner keinen Zugang zur Anlage haben. Auch Wärmepumpen sollten nicht einfach ausgestellt werden, da das abrupte Abschalten den Kompressor beschädigen kann. Dennoch können Sie auch mit laufender Heizanlage ihre Heizkörper einfach entlüften.
Damit Sie mit der Entlüftung beginnen können, sollten Sie nun als ersten Schritt die Thermostate der Heizkörper zudrehen.
So entlüften Sie Ihre Heizkörper:
Halten Sie das Gefäß unter das Entlüftungsventil, das sich auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostats befindet.
Entlüftungsschlüssel zur Hand nehmen: Drehen Sie mit dem Heizkörper-Entlüftungsschlüssel das Ventil eine viertel bis halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn. Dabei halten Sie das Gefäß so nahe wie möglich unter das Ventil und haben den Lappen griffbereit.
Tipp: Bei Handtuchheizkörpern fürs Bad liegt das Ventil im hinteren, oberen Bereich.
Luft entweichen lassen: Sobald Sie ein leichtes Zischen vernehmen, entweicht die überschüssige Luft aus dem Heizkörper. Drehen Sie das Ventil nun nicht mehr auf. Sobald ein konstanter Wasserstrahl aus der Öffnung entweicht, war das Heizungsentlüften erfolgreich und Sie können das Ventil vorsichtig wieder schließen.
Fertig und auf zum nächsten Heizkörper: Diesen Vorgang wiederholen Sie an allen Heizkörpern in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus.
Haben Sie alle Heizkörper entlüftet, stellen Sie die Thermostate wieder auf die gewünschte Temperatur. Ist Ihre Heizanlage bzw. die Umwälzpumpe aus, können Sie diese nun wieder einschalten.
Sonderfall Fußbodenheizung: Wird Ihre Fußbodenheizung nicht richtig warm, können Sie diese nicht wie einen normalen Heizkörper entlüften. Das komplexe System sollte ausschließlich von einem Fachbetrieb überprüft und ggf. repariert werden.
Wann muss die Heizung entlüftet werden?
Wenn Ihre Heizkörper bei aufgedrehtem Thermostat kalt oder nur lauwarm bleiben, ein „Gluckern“ im Heizkörper zu vernehmen ist oder dieser gerade ausgetauscht wurde, sollten Sie Ihre Heizung in jedem Fall entlüften. Verbleibt die überschüssige Luft im Heizkörper, liegt die Wärmeabgabe der Heizung auf einem eher niedrigen Niveau, was zu erhöhten Heizkosten führen kann. Vor allem für Nutzer einer Gas- oder Ölheizung empfiehlt sich eine routinemäßige Heizungsentlüftung vor der großen Heizperiode, um die bereits erhöhten Preise nicht extra ansteigen zu lassen.
Die Entlüftung ist dabei völlig ungefährlich, und auch wenn sich letztlich herausstellt, dass keine Luft im Heizkörper war, hat man durch das Heizung entlüften nichts verloren. Pro Heizkörper fallen beim Entlüften durchschnittlich nur fünf Minuten Arbeitsaufwand an. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie mit Gas, Öl oder auch Wärmepumpe heizen. Die Entlüftung der Heizkörper erfolgt immer nach demselben Schema.
Was sollte man beim Heizung entlüften noch beachten?
- Drehen Sie das Heizungsventil nicht zu weit auf und nicht zu fest zu. Lassen Sie Vorsicht walten, um nicht vom ausströmenden Wasser überrascht zu werden.
- Bei der Absicht, alle sich im Gebäude befindlichen Heizkörper zu entlüften, beginnen Sie am besten im obersten Stockwerk und arbeiten Sie sich Stockwerk für Stockwerk nach unten, bzw. starten Sie mit dem Heizkörper, der am weitesten von der Anlage entfernt ist.
- Überprüfen Sie nach dem Entlüften der Heizung den Druck in der Heizungsanlage. Ist dieser zu niedrig, so füllen Sie entweder selbst Wasser nach oder bitten einen Installateur um Unterstützung.
- Den Druck können Sie am Manometer des Heizsystems ablesen. Hier ist der Idealdruck in der Regel farblich dargestellt, sodass die Bewertung leicht fallen sollte.
Wenn das Entlüften nicht hilft...
Wird der Heizkörper nach dem Entlüften immer noch nicht richtig warm, so kann neben einem fehlenden hydraulischen Abgleich auch ein verklemmtes oder defektes Thermostat die Ursache sein. Auch dieses Problem können Sie durch ein paar kleine Tricks und Kniffe einfach selbst beheben.
Sollten auch diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, könnte es an der Zeit sein, über eine Modernisierung Ihrer Heizung nachzudenken. Neben der Möglichkeit, hohe Energiekosten zu senken, spielt auch das neue sog. Heizungsgesetz (Gebäudeenergiegesetz - GEG) eine wichtige Rolle, das den Einsatz erneuerbarer Energien bei Heizsystemen schrittweise vorschreibt. Zudem bietet die aktuell attraktive Rekordförderung Zuschüsse von bis zu 70 Prozent für den Umstieg auf eine klimafreundlichere Heizung.
So profitieren Sie bei der Umrüstung von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe von durchschnittlich 30 Prozent geringeren Heizkosten, da zum Großteil kostenfreie Umweltenergie genutzt wird.
Im Vergleich zu Gas- oder Ölheizungen benötigen Wärmepumpen zur Wärmegewinnung lediglich rund ein Viertel kostenpflichtige Energie und erzielen dabei einen deutlich höheren Wirkungsgrad als jedes andere Heizsystem. Aus einer kWh Strom werden drei bis fünf kWh Wärme gewonnen. Öl- und Gasheizungen hingegen bleiben oft unter einem Wirkungsgrad von eins und verbrauchen daher deutlich mehr Energie für dieselbe Wärmemenge.
Mit einer Wärmepumpe senken Sie nicht nur Ihre Heizkosten, sondern machen sich auch unabhängig von fossilen Brennstoffen und sorgen für eine zuverlässige Wärmeversorgung. Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) betont die Wichtigkeit umweltfreundlicher Heizsysteme. Der Umstieg auf eine Wärmepumpe hilft Ihnen, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und gleichzeitig von staatlichen Förderungen zu profitieren.
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