Heizkosten berechnen: Wohndauer als wichtiger Faktor
Mieter müssen ihre Heizkosten nicht selbst berechnen, denn sie erhalten eine Aufstellung darüber in der jährlichen Heizkostenabrechnung des Vermieters. Aufgrund der steigenden Energiepreise für u. a. Erdgas und Heizöl möchten immer mehr Verbraucher vorab einen Überblick über ihre Heizkosten erhalten. Für eine überschlägige Ermittlung gibt es verschiedene Möglichkeiten, bei der zunächst die Wohndauer eine Rolle spielt.
Heizkosten berechnen: Wohndauer als wichtiger Faktor
Mieter müssen ihre Heizkosten nicht selbst berechnen, denn sie erhalten eine Aufstellung darüber in der jährlichen Heizkostenabrechnung des Vermieters. Aufgrund der steigenden Energiepreise für u. a. Erdgas und Heizöl möchten immer mehr Verbraucher vorab einen Überblick über ihre Heizkosten erhalten. Für eine überschlägige Ermittlung gibt es verschiedene Möglichkeiten, bei der zunächst die Wohndauer eine Rolle spielt.
Heizkosten berechnen: Wohndauer <1 Jahr
Wer erst kürzlich in eine neue Wohnung oder ein Haus gezogen ist und seine Heizkosten berechnen will, kann dies anhand der Quadratmeterzahl des Wohnbereichs selbst tun. Allerdings spielt auch das Volumen der beheizten Räume eine Rolle: je höher die Decke der Wohnung, desto höher die anfallenden Heizkosten. Somit sollten Heizkosten grundsätzlich anhand des jeweiligen Wohnraums berechnet, beziehungsweise eingeschätzt werden.
Letztlich handelt es sich bei einer Heizkostenberechnung über die Raumgröße immer nur um einen Schätzwert. Denn in der Praxis entscheiden noch weitere Faktoren darüber, wie hoch die Kosten ausfallen, u.a. die Dämmung des Gebäudes, Ihr individueller Wärmebedarf sowie das Alter der Heizungsanlage. Schlecht gedämmte Gebäude oder ein altes Heizsystem werden die Heizkosten deutlich in die Höhe treiben. Gleiches gilt, wenn Sie Ihre Zimmer im Winter sehr stark beheizen.
Heizkosten berechnen: Wohndauer >1 Jahr
Wohnen Sie schon länger in Ihrer Wohnung bzw. dem Haus und haben mindestens einen Winter dort verbracht, sind die Vorverbräuche der letzten Jahre in der Regel ein zuverlässiger Parameter zur Berechnung der Heizkosten. Faktoren, wie bspw. eine Änderung der Bewohnerzahl oder ein neues Heizsystem sollten dabei natürlich berücksichtigt werden.
Dabei kann bspw. auch ein Jobwechsel, durch den nun vor allem im Homeoffice gearbeitet wird, eine wichtige Rolle spielen. Vor allem im Winter kann eine Tätigkeit im Homeoffice die Heizkosten um durchschnittlich fünf Prozent pro Heizperiode erhöhen.
Um die Heizkosten für die kommende Heizperiode zu berechnen, können Sie den Vorjahresverbrauch in folgende Faustformel einsetzen:
Endenergieverbrauch (in Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr) x Wohnfläche (in Quadratmetern) x Rohstoffpreis (in Euro je Kilowattstunde/Liter) = Jährliche Heizkosten (in Euro)
Wenn keine größeren Änderungen in puncto Heizverhalten zu erwarten sind, können Sie zur Ermittlung des Endenergieverbrauchs die Werte aus Ihrer letzten Heizkostenabrechnung übernehmen. Informieren Sie sich am besten auch zu Ihrem aktuell gültigen Rohstoffpreis. In der Regel sind diese vertraglich festgelegt, können jedoch in gewissen Intervallen angepasst werden.
Heizkosten berechnen mit Energieausweis
Der Energieausweis ist ein wichtiges Dokument für Eigentümer, Verkäufer oder Vermieter von Immobilien. Vermieter sind außerdem dazu verpflichtet, Interessenten und Mietern einen Energieausweis vorzulegen, wenn diese es wünschen.
Wer einen Energieausweis für seine angemietete Wohnung bzw. Haus besitzt, kann damit auch die Heizkosten vorab viel leichter ermitteln. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Varianten:
- Bedarfsbasierter Energieausweis: Der bedarfsbasierte Energieausweis enthält standardisierten Nutzerdaten. Die tatsächlichen Heizkosten können daher von den Angaben abweichen, geben aber einen ersten Richtwert.
- Verbrauchsbasierte Energieausweis: Ein verbrauchsbasierter Energieausweis berücksichtigt die tatsächlichen Energieverbräuche der letzten drei Jahre.
Die Heizkosten können durch den angegebenen Endenergiebedarf oder -verbrauch auf dem Energieausweis ermittelt werden. Diese Werte zeigen, wie viel Energie ein Haus benötigt, um alle Räume auf die gewünschte Temperatur zu bringen.
Die Zahlen beziehen sich auf einen Quadratmeter und müssen mit der Wohnfläche und dem Preis des verwendeten Energieträgers multipliziert werden. Die Formel lautet:
Endenergiebedarf [in Kilowattstunden / (Jahr und Quadratmeter)] x Wohnfläche [in Quadratmeter] x Energieträgerpreis [in Euro pro Kilowattstunde] = Heizkosten [in Euro pro Jahr]
Heizkosten berechnen: Durchschnittswerte als Orientierungshilfe
Für eine erste Berechnung Ihrer Heizkosten können Sie durchschnittliche Verbrauchswerte hinzuziehen. Bitte beachten Sie, dass Sie hiermit keine exakte Berechnung Ihrer Heizkosten erwarten können, da es sich um Durchschnittswerte handelt. Mögen Sie es besonders warm oder eher kühler, wird Ihr Verbrauch und damit auch die Heizkosten davon abweichen. Beim Berechnen der Heizkosten ist zudem die Wahl des Heizsystems entscheidend.
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Aufschlüsselung zu den jährlichen Heizkosten für eine Gas- und Ölheizung sowie Wärmepumpe. Als Berechnungsgrundlage dienen die aktuellen Energiepreise (Stand: Juli 2024) sowie der durchschnittliche Jahresverbrauch einer 100 Quadratmeter großen Wohnung. Auf Basis dieser Wohnfläche können Sie die Quadratmeteranzahl Ihrer eigenen Wohnung am einfachsten ins Verhältnis setzen.
Heizsystem | Energieträger |
Jährlicher Verbrauch in Kilowattstunden (kWh) |
Energiekosten pro kWh |
Gesamte Heizkosten pro Jahr |
---|---|---|---|---|
Wärmepumpe | Umweltenergie + Strom | 3.000 | 25 Cent | 750 EUR |
Gasheizung | Erdgas | 11.000 | 9 Cent | 990 EUR |
Ölheizung | Heizöl | 13.000 | 13 Cent | 1690 EUR |
Die Heizkostenabrechnung bringt die Wahrheit
Eine exakte Auflistung Ihrer Heizkosten erhalten Sie tatsächlich erst mit der jährlichen Abrechnung. Die Vergleichswerte sollten Sie jedoch zur Überprüfung der Rechnung heranziehen. Zudem fällt es Ihnen im Folgejahr leichter, die Heizkosten zu berechnen, da Sie nun Ihren Verbrauch kennen und mit den aktuellen Energiepreisen abgleichen können
Gut zu wissen: Seit 2022 werden Mieter monatlich über ihren Verbrauch für Heizung und Warmwasser informiert werden. Dies gilt allerdings nur für Gebäude, die gemeinschaftlich eine Heiz- und Warmwasseranlage nutzen sowie bereits ein fernablesbares Messgerät installiert haben. Der Verbraucher soll in der Auflistung u. a. über Kosten sowie Vergleiche zum Vor- und Vorjahresmonat informiert werden.
Wie Sie Ihre Heizkosten dauerhaft senken
Wie Sie der Tabelle entnehmen konnten, sind die Wärmepumpen die derzeit günstigste Option in puncto Heizkosten. Und das, obwohl eine Kilowattstunde Strom mehr kostet als eine Kilowattstunde Gas. Grund dafür ist der hohe Wirkungsgrad einer Wärmepumpe – dieser liegt im Schnitt zwischen drei und fünf. Aus einer Kilowattstunde Strom kann die Wärmepumpe somit drei bis fünf Kilowattstunden Wärme produzieren.
Zum Vergleich: der Wirkungsgrad einer Gasheizung liegt bei unter eins. Sie benötigt also durchschnittlich viermal mehr Energie, um die gleiche Menge Wärme herzustellen.
Um die eigenen Klimaziele zu erreichen, fördert der Staat den Ausbau erneuerbarer Energien mit hohen Zuschüssen. Mit der Heizungsförderung können Sie die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe um bis zu 70 Prozent reduzieren. Für den Einbau einer neuen Öl- oder Gasheizung gibt es diese Zuschüsse nicht. Auch die Förderung für Gas-Hybridheizungen entfiel bereits 2022. Damit liegen Wärmepumpen nach Abzug Förderung inzwischen auf einem ähnlichen Preisniveau wie Gasheizungen und sind bereits ab rund 9.000 Euro inkl. Installation erhältlich.
Eine Wärmepumpe verringert nicht nur die Heizkosten um durchschnittlich 30 Prozent, sondern erhöht auch Ihre Versorgungssicherheit, da Sie nicht mehr abhängig von fossilen Brennstoffen sind.
Damit Ihnen der Umstieg leichter fällt, unterstützt thermondo Sie bei allen wichtigen Schritten, die für den Heizungswechsel nötig sind. Neben der Planung und Beratung übernehmen wir alle erforderlichen Arbeiten für die fachmännische Installation der Wärmepumpe.
Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und fordern Sie Ihr unverbindliches Festpreisangebot an. Wir setzen uns zeitnah mit Ihnen in Verbindung und beraten Sie kostenlos und klären alle aufkommenden Fragen.