Häuser verlieren über das Dach die meiste Wärmeenergie. Deshalb ist eine Dachdämmung wichtig. Mit der Aufsparrendämmung steht Hausbesitzern eine sehr effiziente Variante zur Auswahl. Wir zeigen Ihnen Vor- und Nachteile dieser Dämmung und informieren Sie über Dämmstoffe und Kosten.
Aufbau einer Aufsparrendämmung
Die Aufsparrendämmung ist neben Zwischen- und Untersparrendämmung die dritte Variante der Dachdämmung für geneigte Dächer. Wie es der Name bereits vermuten lässt, erfolgt die Dämmung auf den Dachsparren. Hierzu werden Dämmplatten auf den Sparren verlegt, darauf kommen dann die Dachziegel.
Jede Aufsparrendämmung erfolgt in einer festen Reihenfolge, um maximale Dämmwirkung zu erzielen.
- Zuerst wird eine Unterkonstruktion auf den Dachbalken erstellt. Diese wird auch „Sichtschalung“ genannt.
- Auf die Sichtschalung kommt danach eine Folie. Sie dient als Dampfbremse und verhindert, dass Feuchtigkeit von innen unter die Dämmschicht gelangt.
- Auf der Dampfbremse werden nun die Dämmplatten vollflächig verlegt. Je nach System gibt es die Platten im Zuschnitt oder als feste Bauteile mit Nut und Feder.
- Nun wird eine wasserabweisende Unterspannbahn verlegt. Sie verhindert, dass durch die Dachziegel eindringendes Wasser die Dämmplatten durchfeuchtet.
- Über der Unterspannbahn werden Halte- und Konterlatten befestigt.
- Auf diesen Latten werden anschließend die Dachpfannen bzw. Dachziegel verlegt.
Dampfbremse und Unterspannbahn können auch in die Dämmplatten integriert sein. Werden vorgefertigte Dämmsysteme montiert, entfallen diese Zwischenschritte beim Aufbau der Aufsparrendämmung.
Eine Besonderheit sind Schieferdächer. Da die Schieferplatten genagelt werden, muss die letzte „Schicht“ der Lattung dafür ausgelegt sein. Manche Hersteller bieten hierfür spezielle Dämmplatten aus Polyurethan, auf welchen die Schieferplatten direkt aufgenagelt werden können.
Aufsparrendämmung: Welches Material wird für die Dämmung verwendet?
Wie bei jeder Dachdämmung sollte auch für die Aufsparrendämmung ein sehr hochwertiger Dämmstoff verwendet werden, der hohen Temperaturschwankungen widersteht. Hält das Dämmmaterial diesen Verhältnissen nicht stand, können Risse in der Dämmschicht entstehen, welche wiederum für ungewollte Wärmeverluste über die Dachhülle sorgen.
Gängige Materialien für die Aufsparrendämmung sind Steinwolle, Glaswolle oder Holzfaser und Polyurethan sowie Polystrol. Die Dämmstoffe werden in Platten geliefert und können für die Verarbeitung zugeschnitten werden.
Aufsparrendämmung: Vorteile und Nachteile
Grundsätzlich gilt die Aufsparrendämmung als eine der effizientesten Varianten der Dachdämmung. Dennoch hat auch diese Dämmung Vor- und Nachteile.
Vorteile der Aufsparrendämmung
- kein Wohnraumverlust
- sehr effiziente Wärmedämmung durch Vermeidung von Wärmebrücken
- schützt vor Kälte im Winter und Hitze im Sommer
- sehr guter Schallschutz, auch in Reihenhäusern
Nachteile der Aufsparrendämmung
- höhere Baukosten
- Dachneueindeckung notwendig
- kaum als Eigenleistung von Bauherren realisierbar
- Dächer können dadurch höher werden (optischer Nachteil bei Reihenhäusern)
Was kostet eine Aufsparrendämmung?
Wer sich für eine Aufsparrendämmung entscheidet, muss mit höheren Kosten als für eine Zwischen- oder Untersparrendämmung rechnen. Die höheren Kosten ergeben sich u.a. dadurch, dass für die Aufsparrendämmung das komplette Dach neu eingedeckt werden muss. Somit entstehen z.B. zusätzliche Kosten für ein mögliches Gerüst, das für die Neueindeckung des Dachs errichtet werden muss.
Haubesitzer können für die Aufsparrendämmung inklusive Einbau mit Kosten zwischen 70 und 120 Euro pro Quadratmeter rechnen. Hinzu kommen Kosten für die Dacheindeckung von rund 80 bis 130 Euro pro Quadratmeter. Dadurch ergeben sich Gesamtkosten von 150 bis zu 250 Euro pro Quadratmeter für die Aufsparrendämmung.
Wer ein Dach mit 100 Quadratmetern Fläche mit einer Aufsparrendämmung dämmen möchte, muss demnach mit Gesamtkosten von 15.000 bis 25.000 Euro rechnen.
Fördermöglichkeiten für eine Aufsparrendämmung
Die hohen Kosten für die Aufsparrendämmung lassen sich zum Teil mithilfe des KfW-Programms 430 oder 152 senken. Beim KfW-Programm 430 handelt es sich um einen Zuschuss von maximal 5.000 Euro pro Wohneinheit (mindestens 10 Prozent der Investitionskosten). Für den KfW-152-Kredit erhalten Hausbesitzer maximal 50.000 Euro für einen Zinssatz von 0,75 Prozent sowie einen Tilgungszuschuss von 7,5 Prozent.
Wann hat sich eine Aufsparrendämmung amortisiert?
Durch die Aufsparrendämmung verliert ein Gebäude weniger Wärme über das Dach. Die Energieeinsparung sorgt dafür, dass sich die Kosten für eine Aufsparrendämmung nach rund 20 Jahren amortisiert haben. Grundsätzlich gilt: Je größer die gedämmte Dachfläche, desto wirtschaftlicher ist die Dämmung, denn desto mehr Energie wird dadurch eingespart.
Fazit: Aufsparrendämmung besonders bei Neubau oder neuer Dacheindeckung sinnvoll
Jede Dachdämmung ist sinnvoll, denn sie verhindert, dass Wärme ungehindert aus der Dachhülle entweichen kann. Mit einem gedämmten Dach erhöht sich somit nicht nur der Wohnkomfort im Dachgeschoss, sondern Hausbesitzer reduzieren ihre Energiekosten nachhaltig. Mit der Aufsparrendämmung entscheiden sich Verbraucher für die wirksamste Variante der Dachdämmung. Der zweite große Vorteil besteht darin, dass mit dieser Dämmung die Deckenhöhe bzw. die Wohnfläche nicht verringert wird.
Aufgrund der höheren Kosten und des höheren Montageaufwands für die Aufsparrendämmung bietet sich diese Dachdämmung besonders bei Neubauten oder einer Dachsanierung an, da dann ohnehin das Dach neu eingedeckt werden muss. Ansonsten können Hausbesitzer auch günstigere Varianten wie die Untersparrendämmung oder Zwischensparrendämmung wählen.
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