Der Löwenanteil der im Haushalt verbrauchten Energie ist dem Heizen und der Warmwasserbereitung zuzuschreiben. Höchste Zeit, sich Gedanken über Einsparmöglichkeiten zu machen. Wir zeigen, mit welchen Kniffen der eigene Verbrauch ganz leicht gesenkt werden kann.

Ist Ihre Heizung fit für den Winter?

Heiztipp 1: Entlüften der Heizung

Dieser Heiztipp ist superschnell und -einfach umzusetzen. Durch das Entlüften der Heizkörper erwärmen sich diese wieder schneller und gleichmäßiger. Das fördert neben einer leichten Heizkostensenkung vor allem auch das Wohlbefinden. Lesen Sie hierfür auch unsere Anleitung zum Heizung entlüften.

Heiztipp 2: Thermostatventile überprüfen

Thermostatventile halten die gewünschte Temperatur automatisch, wodurch Sie jederzeit genau überprüfen und einstellen können, auf welche Temperatur Sie den entsprechenden Raum heizen möchten. Durch die richtige Einstellung können so weitere 4-8% gespart werden. Wenn das Thermostat nicht richtig regelt, so lässt sich dies oft auf ein verklemmtes oder verkalktes Ventil zurückführen. Erfahren Sie hier wie Sie Thermostatventile problemlos selber reparieren.

Heiztipp 3: Heizanlagen regelmäßig überprüfen lassen

Durch eine jährliche Überprüfung und Wartung Ihrer Heizungsanlage können kleinere Fehler kostengünstig behoben werden. Diese Kontrollen sind zwar nicht kostenlos, jedoch kann oftmals - vor allem bei Problemen- mehr Geld eingespart werden. Erfahren Sie hier mehr zum Thema Heizungswartung.

Heiztipp 4: Hydraulischer Abgleich

Wenn die Heizung nach dem Aufdrehen entweder viel zu heiß oder im Gegenteil nicht warm genug ist, dann liegt das an einem fehlenden Hydraulischen Abgleich. Um eine bessere Wärmeverteilung in allen Räumen zu erreichen wird beim hydraulischen Abgleich die Heizungsanlage so eingestellt, dass das System aus Rohren, Pumpen und Ventilen dem zirkulierenden Wasser den korrekten, aber dabei möglichst geringsten Widerstand entgegensetzt. Diese Maßnahme muss zwar von einem Fachmann durchgeführt werden und kostet daher etwas, aber danach kann jährlich 10-15% der Heizenergie eingespart werden. Erfahren Sie mehr über den Hydraulischen Abgleich.

Heiztipp 5: Heizprogramm einrichten

Neuere Heizanlagen verfügen meist über eine Programmsteuerung oder Fernbedienung. So können Sie einen Heizplan für Wochentage, Wochenenden und verschiedene Tageszeiten erstellen. Ihre Heizung regelt sich dann automatisch nach den gewünschten Vorgaben. Inzwischen gibt es auch digitale Lösungen, die es ermöglichen, die Heizung bequem vom Handy aus zu bedienen.

Heizen Sie richtig?

Heiztipp 6: Schalten Sie Ihre Heizung auf Sparbetrieb

Entgegen dem weitverbreiteten Tipp Räume durchgängig voll zu heizen, sagen wir Ihnen: Schalten Sie das Thermostat auch mal auf Sparbetrieb. Wenn Sie Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung verlassen, muss die Heizung nicht durchgehend im Vollbetrieb laufen. Es reicht, wenn die Heizkörper gerade so viel Wärme abgeben, dass eine gewisse Grundtemperatur gehalten wird. Schalten Sie die Heizung niemals völlig aus, da hierdurch ein zu intensives Abkühlen der Räume verursacht wird, welches das erneute Aufheizen letztlich energieintensiver gestaltet.

Heiztipp 7: Raumtemperatur anpassen

Wenn Ihre Heizkosten zu hoch sind, denken Sie darüber nach, die Raumtemperatur generell zu verringern. Im Optimalfall sollte die Zimmertemperatur bei durchschnittlich bei 20 Grad liegen. Jedes zusätzliche Grad lässt die Kosten um zirka 6% steigen. Der Deutsche Mieterbund empfiehlt folgende Temperaturen für die verschiedenen Wohnbereiche:

• Wohnräume: 20-22 Grad
• Küche: 18-20 Grad
• Schlafzimmer: 16-18 Grad
• Badezimmer: max. 23 Grad

Heiztipp 8: Heizen Sie durchgängig

Auch wenn Sie tagsüber nicht zu Hause sind, sollten Sie die Heizung angeschaltet lassen. Wenn Sie die Heizung ausmachen, kühlt Ihre Wohnung zu stark ab. Am Abend ist der Energieaufwand dann extrem hoch, um die gewünschte Temperatur wieder zu erreichen.

Heiztipp 9: Nachts ist es kälter als draußen!

Wer in der Nacht die Heizung etwas herunterregelt, spart ebenfalls Geld nach der 6% Regel. Über den Winter kann das bis zu 30 % weniger Heizkosten bedeuten.

Heiztipp 10: Keine Elektrische Zusatzheizung

Verwenden Sie elektrische Zusatzheizungen nur im äußersten Notfall, da diese sehr energiehungrig sind! Zudem verwenden sie als Energieträger Strom - und der Strompreis liegt bekanntlich weit über dem von anderen Brennstoffen. Lesen Sie hier mehr über die Kosten verschiedener Energieträger.

Ist Ihr Haus auf dem neuesten Stand?

Heiztipp 11: Heizungsmodernisierung

Dieser Heiztipp kann zwar nicht durch eine einfache Verhaltensveränderung umgesetzt werden, soll jedoch trotzdem an erster Stelle genannt werden, da er der nachhaltigste von allen ist und Ihnen sogar eine Ersparnis von bis zu 750 Euro pro Jahr bescheren kann. 8 von 10 Heizanlagen in Deutschland sind älter als 15 Jahre und arbeiten um bis zu 30 Prozent weniger effizient als moderne Brennwertanlagen. Gehört auch Ihre Heizung zu diesen 80%? Verwenden Sie den Thermondo-Heizungsplaner, um herauszufinden mit welchen Investitionskosten eine Heizungsneuanschaffung für Sie verbunden ist. Die Investition von 5.000-10.000 Euro ist meist schon nach kurzer Zeit amortisiert und die KfW hält zudem attraktive Förderprogramme bereit!

Heiztipp 12: Fenster und Türen abdichten

Durch simple Dichtungsprofile, die Sie selbstständig anbringen können, dringt weniger Wärme nach außen. Außerdem kann lästige Zugluft vermieden werden. Auch Fensterfolien können dazu beitragen, weniger Wärme nach draußen entweichen zu lassen.

Heiztipp 13: Rohrleitungen zusätzlich dämmen

Wenn die Heizungsrohre durch kalte Räume verlaufen, sollten Sie diese zusätzlich abdichten. Sinn macht dies beispielsweise, wenn Ihre Heizanlage im Keller oder einem Heizraum stehen, oder aber die Rohre relativ lang sind. Auf diesen Strecken geht bereits viel Wärme verloren.

Auf die richtige Belüftung kommt es an!

Heiztipp 14: Stoßlüften statt ankippen

Anstatt die Fenster dauerhaft in Kippstellung zu lassen, sollte mehrmals am Tag jeweils 5 Minuten lang stoßgelüftet werden. Das bedeutet, die Heizungen kurz abzudrehen und sämtliche Fenster vollständig zu öffnen. Auf diese Weise kann die feuchte Luft effizient und schnell entweichen und durch frische Luft ersetzt werden. Lesen Sie hier mehr über richtiges Heizen und Lüften.

Heiztipp 15: Türen geschlossen halten

Schließen Sie die Türen zwischen den Räumen. Erst so macht eine unterschiedliche Beheizung der Räume auch Sinn.

Heiztipp 16: Rollläden und Gardinen schließen

Nachts sollten Sie Ihre Rollläden schließen, da dadurch ein zusätzlicher Dämmeffekt erzielt wird.

Heiztipp 17: Luftfeuchtigkeit erhöhen

Um die Heizkosten zu senken, sollte immer ein gewisser Feuchtigkeitsgrad in der Raumluft aufrecht erhalten werden. Denn feuchte Luft fühlt sich wärmer an als trockene - 40 bis 60% Luftfeuchte sind ideal. Weil ausgerechnet Heizungen für trockene Luft sorgen, fühlen sich beheizte Räume meist kälter an als sie tatsächlich sind, weshalb wir die Heizung oft noch weiter aufdrehen. Dem kann ganz einfach Abhilfe geschafft werden durch einen Luftbefeuchter oder aber ganz einfach durch das Aufstellen mehrerer Zimmerpflanzen, da diese einen Großteil des Gießwassers über die Blätter wieder an ihre Umgebung abgeben. Somit steigt auch die gefühlte Temperatur im Raum. Lesen Sie hier ausführlich über Heizkosten sparen mit Pflanzen.

Heiztipp 18: Stellen Sie keine Möbel vor Ihre Heizkörper

Durch das Blockieren der Heizkörper mit Gegenständen kommt es zu Wärmestaus und die Luft kann sich nicht effizient im Raum verteilen. So können Mehrkosten von bis zu 20% entstehen.

Zu guter Letzt noch einen Tipp für all diejenigen, die es kuschelig mögen:

Heiztipp 19: Ein dickes Fell schaffen

Ziehen Sie sich im Winter einen dicken Pullover für den Abend auf der Couch an. Das ist gemütlich und spart Geld.

Quellen:

Bildrechte: © mashiki/fotolia.com

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