Kennen Sie den Gasverbrauch für Ihr Einfamilienhaus? Wissen Sie auch, ob er zu hoch ist oder nicht? Wir haben nicht nur die Vergleichswerte für Sie, sondern auch Tipps, wie Sie Ihren Gasverbrauch senken und Kosten sparen.
- Durchschnittlicher Gasverbrauch im Einfamilienhaus
- Gasverbrauch im Einfamilienhaus mit Warmwasser
- So können Sie Ihre Heizkosten kontrollieren
- Lohnt sich ein Gasanbieterwechsel?
- Gaspreisbremse: Vorzeitiger Stopp zum 31. Dezember 2023
- Entscheidende Faktoren für den Gasverbrauch
- Heizungswechsel bringt enorme Ersparnisse
Durch die jährlich ansteigende CO2-Steuer werden die Betriebskosten einer Gasheizung immer teurer. Zum 1. Januar 2024 ist der Preis nun erneut angestiegen – auf 45 Euro pro Tonne CO2. Zudem wird ab 2027 der europäische Emissionshandel auf Privatverbraucher ausgeweitet. Ab dann wird der Preis nicht mehr von der Politik festgelegt, sondern orientiert sich komplett am Markt. Experten erwarten, dass die Kosten stark ansteigen und es hohe Preissprünge geben wird. Daher überprüfen aktuell viele Hausbesitzer Ihren Gasverbrauch und sind auf der Suche nach Möglichkeiten, ihre Kosten zu senken.
Den persönlichen Jahresverbrauch finden Verbraucher auf ihrer letzten Gasrechnung. Neben den Ableseständen sind die Verbrauchszahlen für das vergangene Kalender- bzw. Vertragsjahr genau aufgelistet. Um sich erst einmal einen Überblick über den voraussichtlichen Gasverbrauch im Einfamilienhaus machen zu können, sind aber auch Durchschnittswerte hilfreich.
Gasverbrauch in Deutschland: Das verbraucht ein Einfamilienhaus durchschnittlich
Der individuelle Gasverbrauch eines Einfamilienhauses ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, durchschnittliche Werte können dabei jedoch als Basis dienen.
Wird sowohl die Heizung als auch das warme Wasser über Gas gewonnen, macht die Heizenergie etwa 90 Prozent des Gasverbrauchs aus. Dementsprechend beziffern die Stadtwerke Detmold den durchschnittlichen Gasverbrauch im Einfamilienhaus mit ca. 23.000 Kilowattstunden (kWh) ohne Warmwasser.
bis Baujahr 1977 | ab Baujahr 2002 | Neubau | Durchschnitt | |
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Einfamilienhaus 160 m² | 32.000 kWh | 16.000 kWh | 10.000 - 25.000 kWh | 23.000 kWh |
Reihenhaus 120 m² | 24.000 kWh | 12.000 kWh | 7.500 - 18.000 kWh | 17.200 kWh |
Mietwohnungen 85 m² | 21.000 kWh | 10.400 kWh | 6.300 - 16.000 kWh | 12.000 kWh |
Dabei ergibt sich jedoch eine große Diskrepanz zwischen Neubauten und Häusern, die vor 1977 gebaut wurden. Wärmedämmung und Heiztechnik haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend entwickelt. Nach dem Jahr 2002 gebaute Einfamilienhäuser kommen auf einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von nur 16.000 kWh. Dieser ergibt sich aus einem durchschnittlichen Gasverbrauch von 14 Kubikmeter (m3), was ca. 10 kWh Heizenergie pro Quadratmeter Wohnfläche entspricht. Bei älteren Einfamilienhäusern sind hingegen mitunter Werte von bis zu 32.000 kWh möglich.
Gasverbrauch im Einfamilienhaus mit Warmwasser
Wie oben bereits erwähnt, macht die Heizung etwa 90 Prozent des Gasverbrauchs aus. Dementsprechend verbraucht die Warmwasseraufbereitung ca. 10 Prozent. Dies kann jedoch stark variieren und bei Gebäuden mit geringem Heizbedarf deutlich höher ausfallen. Bei Niedrigenergiehäusern macht die Warmwasseraufbereitung am Gasverbrauch z. B. bis zu 25 Prozent aus.
Zudem ist die Berechnung des durchschnittlichen Warmwasserverbrauchs davon abhängig, wie viele Personen im Haushalt leben. Geräte, die an das warme Wasser angeschlossen sind, müssen ebenfalls mit eingerechnet werden. Im Schnitt verbraucht ein Haushalt, der Gas zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung nutzt, 16 m3 pro Quadratmeter Wohnfläche. Da jedoch mit einer größeren Wohnfläche nicht zwingend auch die Personenzahl steigt, können alternativ pro Person 800 bis 1.000 kWh auf den Jahresverbrauch ohne Warmwasser aufgeschlagen werden.
Gasverbrauch im Einfamilienhaus reduzieren: Warmwasser mit Solarthermie
Ein effektiver Weg, um den Gasverbrauch im Einfamilienhaus zu reduzieren, ist das warme Wasser mit erneuerbaren Energien zu erzeugen. Dazu eignet sich besonders eine Solarthermieanlage. Diese erhitzt das Wasser vor allem in den sonnenreichen Monaten fast kostenlos. Kombinieren Sie die Solarthermieanlage mit einem Pufferspeicher, können Sie die überschüssige Sonnenenergie nicht nur speichern, sondern auch zur Heizungsunterstützung verwenden.
Durch die Einsparungen amortisiert sich allein die Solarthermieanlage nach ca. 15 Jahren. Zusätzliche sparen Sie durch den reduzierten Gasverbrauch nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch die immer teurer werdende CO2-Steuer.
Die Investition in eine Solarthermieanlage wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert. Bei einer Hybridheizung aus Solarthermie und Gasheizung können Sie sich einen Teil der Anschaffungskosten für die Solaranlage erstatten lassen, wenn diese mindestens 65 Prozent der Heizlast übernimmt.
Gasverbrauch im Einfamilienhaus: So können Sie Ihre Heizkosten kontrollieren
Wer seine Heizkosten überprüfen möchte, muss nicht auf die jährliche Ablesung warten. Der Gaszähler lässt sich ganz leicht monatlich ablesen, sodass man einen genauen Überblick über seine Heizkosten erhält.
Der Gasverbrauch ist, über das Jahr betrachtet, deutlichen Schwankungen ausgesetzt. So ist der Gasverbrauch im Einfamilienhaus in der Heizsaison von Oktober bis April deutlich höher als im Rest des Jahres. Einen Durchschnittswert für den Gasverbrauch zu berechnen, ist mithilfe regelmäßig abgelesener Werte gar nicht schwer.
Möchten Sie die Dämmung Ihres Hauses prüfen, können Sie sich unter anderem an die Energieberatung der Verbraucherzentrale wenden. Diese führen entweder eine Thermografie-Aufnahme oder einen Blower-Door-Test Ihres Einfamilienhauses durch und decken so mögliche Energielecks auf.
Gasverbrauch im Einfamilienhaus: Lohnt sich ein Gasanbieterwechsel?
Anhand der jährlichen Heizkosten lässt sich auch ableiten, ob gegebenenfalls der Gasversorger gewechselt werden sollte.
Ein Gasanbieterwechsel ermöglicht nicht nur den Wechsel zu Bio-Gas, sondern auch die Möglichkeit, eine Abrechnung zu wählen, die dem eigenen Verbrauch mehr entgegenkommt.
Zu beachten ist:
- Dauer Mindestvertragslaufzeit – Wann kann ich den Vertrag kündigen?
- Dauer Preisgarantie – Wie lange gilt der vereinbarte Preis bis zur Preissteigerung?
- Mindestverbrauch – Für sehr kleine Haushalte: Erreiche ich diesen überhaupt?
- Zahlweise – Vorkasse oder monatliche Abschläge?
Gaspreisbremse: Vorzeitiger Stopp zum 31. Dezember 2023
Der Gaspreisdeckel trat am 1. März 2023 in Kraft und war für die Dauer von 13 Monaten geplant. Aufgrund der Haushaltskrise beschloss die Bundesregierung, die Bremse vorzeitig zu beenden. Anstatt im März 2024 wurde das Ende bereits auf den 31. Dezember 2023 vorgezogen.
Ursprünglich sollte die Gaspreisbremse Verbraucher unabhängig vom Gasanbieter vor zu hohen Kosten infolge der Energiekrise schützen. Um die Verbraucher zu entlasten, wurde der Preis für 1 kWh Gas auf 12 Cent gedeckelt. Dies galt jedoch nicht für den gesamten Verbrauch, sondern lediglich für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Maßgeblich für die Prognose war die geleistete Abschlagszahlung im September 2022. Seit dem 1. Januar 2024 müssen Verbraucher nun wieder den vertraglich festgelegten Preis vom Versorger zahlen.
Entscheidende Faktoren für den Gasverbrauch im Einfamilienhaus
Da sich Einfamilienhäuser weitestgehend unterscheiden, sind es die individuellen Merkmale, die den Gasverbrauch bestimmen. So ist es neben der Personenanzahl und der Quadratmeterzahl auch von Bedeutung, ob die Warmwasseraufbereitung durch Gas erfolgt.
Dämmung und Fensterisolierung sind ebenfalls entscheidende Kriterien für den Gasverbrauch. Ein Einfamilienhaus älteren Baujahrs wird hier meist schlechter dastehen als ein Neubau. Genaue Angaben zur Wärmedämmung stehen im Energieausweis des Gebäudes.
Heizungswechsel bringt enorme Ersparnisse: Wärmepumpe ist das Heizsystem der Zukunft
Ein entscheidender Faktor für einen hohen Gasverbrauch im Einfamilienhaus wird jedoch gern außer Acht gelassen: Die Heizung ist zu alt und arbeitet nicht mehr effizient. Das ist laut der BDEW Studie zum Heizungsmarkt in vielen deutschen Einfamilienhäusern der Fall.
Ihre Heizung ist älter als 15 Jahre? Dann wird es Zeit, über einen Heizungswechsel nachzudenken, um so langfristig die Heizkosten zu senken und die Umwelt zu entlasten. Aber welche Heizung ist ab 2024 noch erlaubt? Mit der Verabschiedung der Reform des Gebäudeenergiegesetzes, auch Heizungsgesetz genannt, wurde das schrittweise Aus der Gasheizung beschlossen. Denn ab 2045 soll Deutschland klimaneutral sein.
Seit 2024 sollen neue Heizungen mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Das gilt seit Januar 2024 vorerst nur für Neubauten in Neubaugebieten. Für alle anderen Gebäude muss erst einmal die kommunale Wärmeplanung abgeschlossen sein. So haben Sie eine bessere Entscheidungsgrundlage, wie sie zukünftig heizen können. Für Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern muss die Planung bis Juni 2026 abgeschlossen sein, für kleinere Kommunen ist es Juni 2028.
Wichtig: Sie können Ihre Gasheizung bis 2045 weiterbetreiben und reparieren. Das Gesetz bezieht sich auf den Austausch.
Es gibt verschiedene Systeme, die diese Anforderungen erfüllen. Langfristig sollten Eigenheimbesitzer sich jedoch mit Alternativen vertraut machen, die auf erneuerbaren Alternativen basieren. Die insgesamt beste Lösung ist die Wärmepumpe. Sie ist 3- bis 5-mal effizienter als eine Gasheizung, da sie 75 Prozent kostenlose Umweltenergie und nur 25 Prozent Strom nutzt. Kombinieren Sie eine Wärmepumpe mit Photovoltaik steigt das Einsparpotenzial enorm. Zusätzlich machen Sie sich vom Energiemarkt unabhängig, indem Sie ihren eigenen Ökostrom produzieren, den sie an Ort und Stelle zum Heizen verwenden.
Zudem kommt die Wärmepumpe gänzlich ohne fossile Brennstoffe aus. Dadurch zahlen Sie keine CO2-Steuer und sind nicht von den immer weiter steigenden Kosten und dem kommenden Emissionshandel abhängig. Ein weiterer Grund für die Wärmepumpe ist die attraktive Förderung der Wärmepumpe. Bis zu 70 Prozent sind hier möglich. Damit wird die Wärmepumpe nach Förderung sogar günstiger als Gasheizungen.
Gut zu wissen: Entscheiden Sie sich für die Wärmepumpe von thermondo als neue Heizungsanlage, kostet Sie diese bei einer Leistung von 12 kW ab 32.000 Euro. Mit der Förderung von 55 Prozent bei 30.000 Euro förderfähigen Kosten, sind das am Ende Kosten von nur noch 15.500 Euro. Bei einer Maximalförderung von 70 Prozent sind es sogar nur noch 11.000 Euro.
Laut Gesetz sollen auch H2-ready-Gasheizungen erlaubt sein, also Gasheizungen, die mit Wasserstoff betrieben werden. Allerdings ist es momentan riskant, daraufzusetzen. Denn noch sind Heizungen, die die Anforderung erfüllen, in der Entwicklung. Zudem ist fraglich, ob überhaupt eine entsprechende Infrastruktur für Wasserstoff hergestellt werden kann. Daher raten Experten und Verbraucherschützer von der Wasserstoffheizung ab und kritisieren die Regierung, dass diese Option als Alternative zugelassen wurde. Neben Wasserstoff ist auch Biomethan eine Lösung für Gasheizungen, die laut Gesetz erlaubt sein wird – wenn der Anteil mindestens 65 Prozent beträgt. Seit dem 1. Januar gilt daher eine Beratungspflicht für den Einbau einer neuen Gasheizung. Diese soll Verbraucher über die Risiken und Kosten von H2-ready-Heizungen sowie umweltfreundliche und effizientere Alternativen wie die Wärmepumpe aufklären.
Wir sind Ihr Experte für den Heizungswechsel auf die Wärmepumpe
Sie interessieren sich für ein Heizsystem auf erneuerbaren Energien? Mit thermondo haben Sie den richtigen Partner für Ihren Heizungswechsel zur Wärmepumpe. Wir planen, installieren und sind auch im Anschluss für Sie da. Alles, was Sie tun müssen: Nutzen Sie unseren Heizungsplaner und teilen Sie uns die wichtigsten Eckdaten für den Wechsel mit, den Rest übernehmen wir.