Verbietet das GEG den Kauf von Gasthermen?
Der Kauf einer Gastherme ist unter bestimmten Bedingungen noch erlaubt, insofern diese auf Wasserstoff umgerüstet werden kann. Darüber hinaus muss eine kostenpflichtige Beratungspflicht für den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen eingehalten werden, die sicherstellen soll, dass sich Verbraucher umfassend über effiziente und umweltfreundliche Heizoptionen informieren. Besonders wichtig ist auch die 65 Prozent-Regelung, die ab spätestens 2028 verlangt, dass neue Heizsysteme zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Trotz der Vorgaben des GEG bleibt die Nutzung von Gasthermen unter bestimmten Bedingungen bis 2045 möglich. Dies gewährt Eigenheimbesitzern eine gewisse Flexibilität und Übergangszeit, um ihre Heizsysteme auf erneuerbare Energien umzustellen. Zusätzlich erlaubt das GEG unter bestimmten Auflagen den Kauf und die Installation neuer, energieeffizienter Gasthermen, vorausgesetzt, sie erfüllen strenge Umwelt- und Effizienzstandards. Diese Regelung soll den sanften Übergang zu umweltfreundlicheren Heizlösungen unterstützen, ohne die sofortige Notwendigkeit eines kompletten Systemwechsels.
Gastherme kaufen unter neuen Vorschriften
Der Kauf von Gasthermen bewegt sich im Jahr 2024 in einem rechtlich komplexen Rahmen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ermöglicht teilweise noch die Installation neuer Gasthermen, doch nur wenn diese auf Wasserstoff umrüstbar sind bzw. in der Region ein Wasserstoffnetz geplant ist. Darüber hinaus unterscheidet das GEG dabei zwischen Neubauten und Bestandsgebäuden:
- Für Neubauten in Neubaugebieten gilt das GEG seit dem 1. Januar 2024 vollumfänglich.
- Für Bestandsgebiete ist die Situation etwas differenzierter. Hier wird die Umsetzung der 65-Prozent-Regelung durch die kommunale Wärmeplanung bestimmt, die individuell auf die Gegebenheiten der Kommunen zugeschnitten ist und bis spätestens 2028 abgeschlossen sein soll. Für Kommunen ab 100.000 Einwohnern gelten die Vorgaben schon ab Juni 2026. Die Wärmeplanung soll festlegen, wie bestehende Gebäude schrittweise an die Anforderungen des GEG angepasst werden können, ohne dabei die Eigentümer unverhältnismäßig zu belasten.
- Baden-Württemberg verfügt bereits über eine kommunale Wärmeplanung. Die Vorgaben des GEG gelten daher bereits im gesamten Bundesland.
Biobrennstoffquote ab 2029
Ab 2029 wird eine 15-prozentige und regelmäßig steigende Quote für den Einsatz nachhaltiger Brennstoffalternativen eingeführt. Dieser Schritt unterstreicht die Absicht, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und den Weg zur Klimaneutralität konsequent fortzusetzen.
Gastherme kaufen und auf Wasserstoff umrüsten?
Parallel dazu gewinnt die Wasserstofftechnologie ("H2-ready") an Aufmerksamkeit als potenzielle Zukunftslösung für Heizsysteme. Gasthermen, die auf Wasserstoff umgerüstet werden können, sind gem. GEG weiterhin zulässig. Jedoch stehen diesem Potenzial erhebliche Herausforderungen gegenüber, insbesondere was die noch fehlende Infrastruktur für grünen Wasserstoff betrifft, sowie die damit verbundenen Kosten und Verfügbarkeit.
Daher rät die Verbraucherzentrale Hausbesitzern aktuell davon ab, auf eine Wasserstoffheizung umzusteigen. Dies liegt vor allem an den bestehenden Unsicherheiten und potenziell hohen Betriebskosten. Stattdessen empfehlen sich Wärmepumpen als effiziente, zukunftssichere und durch staatliche Zuschüsse geförderte Heizlösungen, die den Anforderungen des GEG entsprechen und eine umweltfreundliche Alternative darstellen.
Wichtige Fragen zu Kosten und Förderung der Gastherme
Die Gesamtkosten für die Anschaffung und Installation einer Gastherme liegen typischerweise zwischen 9.000 und 12.000 Euro. Diese Investition umfasst neben dem Gerät selbst auch die notwendigen Anpassungen und die Installation. Bereits seit Jahren gibt es keinerlei staatliche Fördergelder für den Kauf einer Gastherme, mit Ausnahme spezifischer Unterstützung für "h2-ready" Modelle. Diese Förderung beschränkt sich jedoch auf den Umbau bestehender Anlagen für die zukünftige Nutzung von Wasserstoff.
Gastherme kaufen mit Solar: Eine gute Alternative gem. GEG?
Eine Gastherme mit Solarthermie zu kombinieren könnte auf den ersten Blick eine gute Möglichkeit sein, um den Anforderungen des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu entsprechen. Allerdings ist es in der Praxis quasi unmöglich, die 65-Prozent-Regel mit dieser Hybridheizung zu erfüllen.
Zudem ist die Erreichung der Förderkriterien für den Solar-Anteil fraglich. Auch wenn die Solarthermie unterstützt wird, muss sie einen erheblichen Teil des Wärmebedarfs abdecken können, um förderfähig zu sein. Diese Anforderungen machen die Investition in solche Hybridsysteme unter den aktuellen Rahmenbedingungen wenig attraktiv.
Lohnt es sich noch, eine Gastherme zu kaufen?
Gasthermen mögen aufgrund ihrer erprobten Technologie und der anfangs geringeren Anschaffungskosten zunächst attraktiv erscheinen. Verglichen mit modernen Heiztechnologien wie Wärmepumpen, zeigen sie jedoch deutliche Nachteile in der Effizienz und langfristigen Wirtschaftlichkeit. Insbesondere die zukünftigen Kostenrisiken durch steigende Gaspreise und CO2-Steuer lassen Gasthermen in einem ungünstigen Licht erscheinen. Hinzu kommen die Einschränkungen und der Ausschluss von Förderungen, die die Gesamtbilanz zusätzlich belasten.
Ab 2027 kommt zudem eine neue Herausforderung auf Besitzer von Gasthermen zu - der Emissionshandel. Dies bedeutet, dass zusätzlich zum aktuellen CO2-Preis für die Emissionen von Treibhausgasen Emissionszertifikate gekauft werden müssen. Der Preis dieser Zertifikate wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und kann die Betriebskosten weiter erhöhen. Da die Anzahl der verfügbaren Zertifikate begrenzt ist, ist mit einem Preisanstieg zu rechnen. Dies macht das Heizen mit Gas noch teurer und verstärkt die finanziellen Nachteile im Vergleich zu erneuerbaren Heizlösungen wie Wärmepumpen, die von solchen Kosten nicht betroffen sind und zusätzlich von staatlichen Förderungen profitieren.
Alternativen: Wärmepumpe vs. Gastherme kaufen
Im Vergleich zu Gasthermen stellen Wärmepumpen eine effiziente und zukunftssichere Alternative dar. Sie nutzen erneuerbare Energiequellen, bieten eine deutlich höhere Effizienz und sind förderfähig. Die staatliche Förderung für Wärmepumpen, in Form von bis zu 70 Prozent Zuschüssen, macht sie trotz höherer Initialkosten zu einer ökologisch und ökonomisch überzeugenden Option.
Kostenvergleich: Wärmepumpe vs. Gastherme
Wir vergleichen die Anschaffungskosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und der Gasheizung vor und nach Förderung. Wir wählen für die förderfähige Wärmepumpe bewusst nicht die Maximalförderung von 70 Prozent, da dies den Einkommensbonus voraussetzt. In den meisten Fällen gibt es eine Förderung von 55 Prozent (Basisförderung, Klimageschwindigkeits-Bonus und Effizienz-Bonus).
Die Grafik zeigt, dass Gasthermen oft noch günstigere Anschaffungskosten aufweisen. Diese Vorteile macht die Förderung fast weg. Neben den Anschaffungskosten spielen bei langlebigen Heizsystemen aber vor allem die Betriebskosten eine wichtige Rolle.
Wärmepumpen sind extrem effizient und erreichen Wirkungsgrade zwischen 300 und 500 Prozent. Das heißt, aus einer kWh Strom macht sie 3-5 kWh Wärme. Bei einer Gastherme finden wir einen Wirkungsgrad von knapp unter 100 Prozent.
Für unser Beispiel nehmen wir demnach einen Wirkungsgrad von 4 (400 Prozent) für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe an, für die Gastherme 1 (100 Prozent). Als Grundlage dient ein durchschnittlicher Altbau mit einem jährlichen Wärmebedarf von 20.000 kWh:
Die Amortisationsrechnung für Wärmepumpen zeigt, dass sich die Mehrkosten im Vergleich zu Gasthermen durch die erheblichen Einsparungen bei den Betriebskosten oft bereits nach wenigen Jahren ausgleichen. Dies unterstreicht, dass Wärmepumpen nicht nur eine umweltfreundliche, sondern auch langfristig die kostengünstigste Heizlösung bieten.
Darüber hinaus trägt die Entscheidung für eine Wärmepumpe zur Erreichung der Klimaschutzziele bei und unterstützt Deutschland auf seinem Weg zur Klimaneutralität bis 2045.
Unser Fazit zum Kauf der Gastherme
Wenn Sie eine Gastherme kaufen, entscheiden Sie sich für ein Heizgerät, das erst einmal günstig in der Anschaffung ist. Allerdings schneiden die Betriebskosten im Vergleich zur Wärmepumpe nicht so positiv ab. Diese ist doch deutlich effizienter und senkt Ihre Heizkosten nachhaltig. Dank hoher Förderung von bis zu 70 Prozent, gibt es die Wärmepumpe schon ab 9.000 Euro. Damit sind eventuelle Mehrkosten in der Anschaffung schon nach wenigen Jahren amortisiert.
Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und steigen Sie jetzt um auf Wärmepumpe.