Nach der enormen Preisrallye 2022 und Gaspreisen von über 40 Cent pro Kilowattstunde schlafen viele Verbraucher wieder ruhiger, weil die Gaspreise aktuell wieder niedriger sind. Doch dieses Preisniveau schafft eine trügerische Ruhe, denn die Weltlage und steigende CO2-Preise können auch den aktuellen Gaspreis wieder steigen lassen. Ein Überblick.
Wie hoch ist der aktuelle Gaspreis?
Im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Gaspreis zwischen 11 und 12 Cent pro Kilowattstunde (kW).
Nach dem Gaspreisschock 2022 haben Bundesregierung und EU zahlreiche Maßnahmen gestartet, um die Gaspreise für die Endkunden sowie die Industrie wieder zu senken. Verträge mit neuen Gaslieferanten wie Usbekistan und Aserbaidschan wurden geschlossen, neue LNG-Terminals in Deutschland gebaut und die Liefermenge von Partnern wie Norwegen und den Niederlanden erhöht. Selbst nach der Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung im April 2024 ist der Gaspreis auf einem vermeintlich stabilen Niveau.
Privatkunden zahlen laut den Daten eines großen Vergleichsportals im Oktober 2024 rund 11,25 Cent pro Kilowattstunde für Erdgas. Laut der Erhebung des Statistischen Bundesamts lag der Gaspreis aktuell im ersten Halbjahr 2024 durchschnittlich bei 11,98 Cent pro Kilowattstunde. Damit ist jedoch nur ein Durchschnittswert genannt. Ob Sie mehr oder weniger für Ihr Gas bezahlen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die den Gaspreis zusätzlich beeinflussen.
Wie entwickelt sich der Gaspreis?
- Netzentgelt und Steuern: In puncto Gaspreisentwicklung machen diese beiden Komponenten rund 48 Prozent des Gaspreises in Deutschland aus. Besonders die erneute Erhöhung der Gasnetzentgelte ab Januar 2025 sorgte Ende 2024 nicht nur bei Verbrauchern, sondern auch medial für Aufsehen.
- CO2-Preis: Seit 2021 erhebt der Bund eine CO2-Steuer für fossile Brennstoffe. Diese ist pro Tonne CO2 festgelegt und steigt bis zum Jahr 2026 kontinuierlich an. Ab diesem Jahr soll der CO2-Preis sich dann am jährlichen CO2-Ausstoß der Bundesrepublik orientieren. Im Jahr 2022 hat sich der Gaspreis durch die CO2-Steuer um weitere 0,11 Cent pro Kilowattstunde verteuert. Insgesamt liegt der CO2-Preis in 2022 bei 0,65 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Heizbedarf von 15.000 Kilowattstunden für einen Vierpersonen-Haushalt in einem Einfamilienhaus ergeben sich Mehrkosten durch die CO2-Steuer von knapp 100 Euro pro Jahr.
- Beschaffungskosten: Rund die Hälfte des Gaspreises besteht aus den Beschaffungskosten. Damit sind die Kosten gemeint, zu welchen Konditionen die Gasversorger Erdgas oder Flüssiggas auf dem Weltmarkt einkaufen.
- Preispolitik der Gasversorger: Der Gaspreis wird zusätzlich von Angebot und Nachfrage sowie der Preisgestaltung der Gasanbieter mitbestimmt.
- Vertragsart: Wie viel Sie aktuell für den Betrieb Ihrer Gasheizung bezahlen, hängt auch davon ab, welchen Gasvertrag Sie abgeschlossen haben. So bieten z. B. längere Laufzeiten zwar Preissicherheit, doch bei sinkenden Gaspreisen zahlen Sie am Ende drauf.
Was kann ich bei steigenden Gaspreisen tun?
Wenn Gaspreise steigen, müssen Sie als Verbraucher nicht tatenlos zusehen, sondern Sie haben verschiedene Handlungsoptionen:
- Gasanbieter vergleichen und wechseln
Ist der Gaspreis aktuell hoch, kann es sich lohnen, die Gasanbieter zu vergleichen. So gibt es immer noch viele Verbraucher, die den Tarif der Grundversorgung nutzen. Das ist in der Regel der teuerste Tarif auf dem Markt.
Wenn Sie Gaspreise vergleichen, sollten Sie dabei auf verschiedene Aspekte achten:
- Gibt der Gasversorger eine Preisgarantie für die nächsten 12 oder 24 Monate? So sind Sie sicher, dass sich Ihre Gaspreise während der Vertragslaufzeit nicht erhöhen.
- Möchten Sie „grünes“ Gas oder konventionelles Erdgas? Hier gibt es deutliche Preisunterschiede.
- Gilt der günstige Preis nur, wenn Sie im Voraus bezahlen oder können Sie bequeme monatliche Abschläge nutzen?
- Erhalten Sie einen Bonus für den Wechsel und lohnt sich dieser Bonus überhaupt für Sie?
Haben Sie ein gutes Angebot gefunden, sollten Sie Ihren Gasanbieter wechseln. Achten Sie darauf, sich nicht mehr als 12 Monate an den Anbieter zu binden. So haben Sie die Möglichkeit, sich nach einem Jahr erneut nach einem günstigeren Gasversorger umzusehen.
- Sparsamer heizen
Es gibt einfache Möglichkeiten, um die Heizkosten effektiv zu senken. Dafür brauchen Sie weder einen neuen Anbieter noch eine neue Heizung:
- Lüften Sie im Winter nur stoßweise.
- Beheizen Sie nur die Räume, die Sie benötigen mit der gewünschten Raumtemperatur.
- Nutzen Sie die Nachtabsenkung Ihrer Heizungsanlage.
- Tragen Sie im Winter lieber dicke Socken und einen Pullover, anstatt die Wohnräume zu überhitzen.
Tipp: Wer seine Räume nicht zu warm beheizt, profitiert von einem besseren Raumklima, da zum einen weniger Staub aufgewirbelt wird und zum anderen die Raumluft nicht so stark austrocknet.
- Heizung tauschen
Die vermutlich effektivste Alternative, um steigende Gaspreise zu vermeiden und unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden, ist die Abkehr von Gas. Wenn Sie bspw. von Ihrer Gasheizung auf eine Wärmepumpe umsteigen, können Sie auch im Bestandsbau durchschnittlich 30 Prozent Heizkosten sparen.
Eine Wärmepumpe hat Wirkungsgrade von 300 bis 500 Prozent. Das bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom bis zu fünf Kilowattstunden Wärme erzeugt werden können. Damit liegt die Wärmepumpe deutlich über der Gasheizung, die Wirkungsgrade von max. 100 Prozent erzielen kann.
Der Heizungstausch ist zudem dank der hohen staatlichen Förderung sehr attraktiv: Die Wärmepumpe wird mit bis zu 70 Prozent gefördert!
Gaspreis aktuell: Fazit
Wer eine Gasheizung nutzt, blickt immer wieder auf die aktuellen Gaspreise. Sowohl die Weltlage als auch die Preispolitik der Gasversorger haben Einfluss auf die Gaspreisentwicklung. Als Verbraucher sind Sie somit stark abhängig von externen Faktoren. Aus diesem Grund und aufgrund der hohen staatlichen Förderung ist der Zeitpunkt zum Umstieg auf die Wärmepumpe vermutlich nie günstiger gewesen. Durch die hohe Förderung ist der Kauf einer Wärmepumpe oftmals nicht teurer als eine neue Gasheizung. Langfristig sparen Sie dann nicht nur Heizkosten, sondern Sie heizen zukunftssicher und konform mit den Vorgaben des Gebäudeenergigesetzes (GEG) und reduzieren zusätzlich Ihre CO2-Emissionen auf ein Minimum.
Wir erleichtern Ihnen den Umstieg auf die Wärmepumpe
Mit thermondo haben Sie den passenden Partner für Ihren Heizungswechsel. Gemeinsam finden wir die passende Wärmepumpe für Ihr Zuhause, mit der Sie langfristig Heizkosten senken können. Nach einer kompetenten Beratung, an deren Ende Sie ein verbindliches Festpreisangebot erhalten, kümmern wir uns um alle notwendigen Schritte für einen reibungslosen Heizungstausch. Das beinhaltet auch jegliche Kommunikation und Planung sowie die Installation durch unsere Meisterteams.
Außerdem bieten wir Ihnen mit unserem Fördermittelservice Unterstützung bei der Beantragung von Förderung. So erhalten Sie die Förderung, die Ihnen laut BEG für Ihre Heizungssanierung zusteht.
Nutzen Sie jetzt unseren Heizungsplaner und erhalten Sie einen zeitnahen Rückruf zur Vereinbarung Ihres ersten Beratungsgesprächs per Telefon oder bei Ihnen vor Ort.