Was bietet ein Gasofen wirklich, welche Ausführungen gibt es und worauf muss ich dabei achten? Diese und andere Fragen beantwortet dieser Artikel.
Wie funktioniert ein Gasofen?
Die Funktionsweise von Gasöfen unterscheidet sich nicht grundsätzlich von anderen Einzelraumfeuerungsanlagen. Mit dem Ofen wird ein Brennstoff verbrannt und dabei entsteht Wärme. Diese wird zum Erwärmen von Räumen verwendet.
Ein Gasheizofen kann dabei je nach Bauart sowohl mit Erdgas über die Hausleitung als auch mit Flüssiggas über eine Propangasflasche betrieben werden.
Dass Gas zum Heizen verwendet wird, hat eine mehr als 100-jährige Geschichte. So waren Gasöfen um 1900 bis zu den 1920er-Jahren beliebte Heizgeräte in Wohnungen oder Häusern. Allerdings wurden diese Öfen später von Gasthermen oder gasbetriebenen Zentralheizungen ersetzt.
Gasöfen – welche Varianten und Ausführungen gibt es?
Wenn in diesem Artikel von dem „Gasofen“ gesprochen wird, bezeichnet der Begriff überwiegend Gaskamine oder Gasheizöfen mit festem Anschluss.
Wird die Bezeichnung allerdings weit gefasst, gibt es sehr viele verschiedene Varianten von Gasöfen, die sich sowohl durch die Bauart als auch durch die Verwendungsmöglichkeiten unterscheiden.
Allen Gasöfen ist gemein, dass sie Strahlungswärme erzeugen, die entweder direkt über die Flamme oder über Radiatoren bzw. Speicherelemente abgegeben wird.
- Gaskamin:
Der Gaskamin ist die technisch anspruchsvollste Variante eines Gasofens. Der Kamin wird an den Gasanschluss im Haus angeschlossen und kann per Knopfdruck betrieben werden.
Gaskamine, auch Gaskaminöfen genannt, erzeugen ein individualisierbares Flammenbild und können so auch optisch für eine angenehme „Kaminatmosphäre“ sorgen.
Zudem gibt es Gaskamine mit Wassertasche, die auch für die Erwärmung von Heizwasser oder Brauchwasser eingesetzt werden können. Darüber hinaus können Gaskaminöfen mit Speicherelementen aus Speckstein oder anderen Wärmespeichern ausgestattet werden, um die Wirkungsgrade zu erhöhen.
Alternativ sind Gaskamine auch als schicke Raumteiler mit ansprechendem Flammenbild erhältlich. Grundsätzlich können Gaskamine mit größerer Nennleistung auch zum Beheizen mehrerer Räume in Ergänzung zu Solarthermie oder Photovoltaik eingesetzt werden.
Für den Betrieb leistungsstarker Gaskamine ist ein entsprechendes Abgassystem Voraussetzung.
- mobile Gasöfen/Katalytöfen:
Diese praktischen Gasöfen werden mit Flüssiggas in Gasflaschen betrieben und können überall dort eingesetzt werden, wo Wärme benötigt wird. Mobile Gasöfen sind sehr beliebt, um Ferienhäuser, Wintergärten, Festzelte, Campingwagen oder Werkstätten und Hobbyräume temporär zu beheizen.
Ein mobiler Gasofen kann keine Zentralheizung ersetzen, doch er kann alternativ dort eingesetzt werden, wo keine Heizung vorhanden ist oder eingebaut werden kann. Der Vorteil dieser Öfen besteht darin, dass sie weder Strom- noch Gasanschluss benötigen und sofort einsatzbereit sind.
Diese Gasöfen sind mit Radiatoren und als sogenannte „Katalytöfen“ erhältlich. Katalytöfen arbeiten mit katalytischer Verbrennung. Dabei wird der Brennstoff Gas ohne offene Flamme verbrannt, wodurch die Öfen sicherer sind und auch in Innenräumen eingesetzt werden können.
Da mobile Gasöfen jedoch immer ohne entsprechendes Abgassystem eingesetzt werden, müssen die Aufstellräume über ausreichende Be- und Entlüftungsmöglichkeiten verfügen.
- Terrassenstrahler/Heizpilze:
Bei den gasbetriebenen Terrassenstrahlern wird ein Radiator mit einer Gasflamme erwärmt. Die erzeugte Strahlungswärme wird über einen Reflektor nach unten geleitet.
Da der Reflektor bei diesen Strahlern aussieht wie ein Pilz, wird diese Form der Heizung auch „Heizpilz“ genannt. Heizpilze finden überwiegend outdoor Anwendung, zum Beispiel auf Außenflächen von Restaurants oder bei Festen.
Wir haben diese Strahler aber nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Gasöfen in unserem Sinn sind sie nicht.
Sicherheitsaspekte beim Gasofen-Kauf
Wer einen Gasofen betreiben möchte, sollte wie bei allen Feuerstätten auf die Sicherheit achten. Während ein Gaskamin an ein fest installiertes Abgassystem angeschlossen ist und seine Verbrennungsgase darüber abziehen können, ist für mobile Gasöfen kein spezielles Abgassystem notwendig.
Um so wichtiger ist es deshalb, dass beim Betrieb mobiler Gasöfen auf ausreichend Luftzufuhr geachtet wird. Denn der Ofen verbraucht zum Verbrennen Sauerstoff und setzt zugleich Kohlendioxid frei.
Sie sollten beim Kauf deshalb auf eine Zünd- bzw. Sauerstoffmangelsicherung achten. Als Zündvorrichtung hat sich bei Gasöfen die Piezo-Sicherheitszündvorrichtung bewährt.
Wichtig ist bei allen Gasöfen, dass der Gasanschluss, ob per Hausleitung oder Gasflasche, dicht ist. So kann kein Gas entweichen und im schlimmsten Fall zu einer Gasexplosion führen.
TIPP: Hier haben wir alle wichtigen Infos für Sie zusammengestellt, wie Sie Gasgeruch erkennen und entsprechend handeln können.
Gasofen – Kosten nach Bauart
Bei Gasöfen gibt es zwischen mobilen Standgeräten und festen Gaskaminen deutliche Preisunterschiede. Gaskamine kosten abhängig vom Hersteller ab 800 Euro und können zum Beispiel als wasserführende Kamine oder mit entsprechendem Speichermaterial auch mehrere tausend Euro kosten.
Darüber hinaus müssen Sie eventuell mit Anpassungen an der Schornsteinanlage rechnen. Die Produkte liefern eine Heizleistung zwischen drei und neun Kilowatt und können für Wohnräume genutzt werden.
Standheizgeräte mit Gas sind für Innenräume schon ab rund 100 Euro erhältlich und können ohne Schornsteinanschluss betrieben werden. Ihre Heizleistung liegt meist bei ca. drei Kilowatt. Gasöfen für außen sind noch günstiger und schon ab ca. 70 Euro zu haben.
Was verbraucht ein Gasofen?
Es ist nicht einfach, den Verbrauch eines Gasofens pauschal zu beziffern. Ein möglicher Richtwert liegt bei rund einem Kubikmeter Gas pro Stunde bei einer Leistung von sieben Kilowatt. Wie viel Leistung des Ofens Sie in Anspruch nehmen, damit es für Sie angenehm warm wird, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab:
- dem eigenen Wärmeempfinden
- der Isolierung des Aufstellorts
- der Art des Gasofens
- der Größe des Aufstellraums
Beispielrechnung:
Bei einem Preis von sechs Cent pro Kilowattstunde Gas kommen Sie bei einer durchschnittlichen Leistung von 5 Kilowatt auf Kosten von knapp 120 Cent, wenn der Gasofen drei Stunden in Betrieb ist.
Vorteile und Nachteile von Gasöfen
Wie jedes Heizgerät hat ein Gasofen seine Vor- und Nachteile. Diese zeigen wir Ihnen hier auf.
Vorteile Gasofen
- Wird ein Gaskamin verwendet, kann das Flammenbild individuell angepasst werden.
- Mobile Standheizkamine können flexibel aufgestellt werden.
- Gasöfen liefern Wärme auf Knopfdruck, ohne langes Vorheizen.
- Mobile Gasöfen sind günstig in der Anschaffung.
- Bei Gaskaminen wird kein Aschekasten benötigt.
Nachteile Gasofen
- Ein mobiler Gasofen ist kein Ersatz für eine Heizung.
- Gasöfen benötigen für jedes einzelne Gerät einen Gasanschluss oder eine Gasflasche.
- Gasöfen können in der Regel nicht für die Warmwasserbereitung eingesetzt werden. Entsprechend ausgestattete Gaskamine sind wiederum teuer in der Anschaffung.
- Standöfen, die mit Gas betrieben werden, sind nicht für größere Räume geeignet, da die Wärmeabstrahlung nur einen geringen Radius hat.
Fazit
Ein Gasofen bietet vor allem als mobiles Standgerät sehr große Flexibilität und ist günstig in der Anschaffung.
Wer nur sporadisch auf eine Heizung angewiesen ist und den Ofen zum Beispiel nur in der Werkstatt oder im Wintergarten benötigt, findet damit eine praktische und leistungsstarke Alternative zum Stromradiator, zum Heizgebläse oder zur mobilen Infrarotheizung.
Wer jedoch nach einer effizienten Heizung sucht, die nicht nur als Einzelraumfeuerstätte eingesetzt werden kann, ist mit einer Wärmepumpe gut beraten. Hierfür können unseren Heizungsplaner nutzen und sich beraten lassen, ob die Wärmepumpe auch zu Ihrem Zuhause passt.