Gasheizung Kosten: Damit müssen Sie bei der Anschaffung rechnen
Die Anschaffungskosten einer Gasheizung werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die Leistung, der Typ der Heizung – ob wandhängend oder bodenstehend – und die Art der Warmwasserbereitung. Gegebenenfalls kommen weitere Kosten für einen Warmwasserspeicher hinzu. Wandhängende Gasthermen sind in der Regel günstiger als bodenstehende Gaskessel mit Brennwertwerttechnik. Zudem ist der Einbau einer Gastherme unkomplizierter.
Anfänglich locken die verhältnismäßig niedrigen Anschaffungskosten für eine Gasheizung – rund 3.000 Euro für das Basismodell, zuzüglich der Einbau- und Speicherkosten. Auch die Kosten für eine Gasheizung mit Brennwerttechnik liegen erst einmal niedriger als bei anderen Heizungen. Insgesamt können Sie für die Anschaffung einer neuen Gasheizung mit Kosten in Höhe von 9.000 bis 15.500 Euro rechnen.
Die Anschaffung einer Gasheizung oder Gastherme hat jedoch auch einen erheblichen Nachteil: Sämtliche Fördermittel zur Heizungserneuerung fließen ausschließlich in den Ausbau von erneuerbaren Energien im Gebäudesektor. Wechseln Sie z. B. auf ein klimafreundliches Heizsystem wie die Wärmepumpe, können Sie eine Förderung von bis zu 70 Prozent erhalten. Damit sind Wärmepumpen bereits ab 9.000 Euro erhältlich und kosten nicht mehr als eine neue Gasheizung. Allein durch die staatliche Heizungsförderung, die gänzlich auf erneuerbare Energien setzt, hat sich der anfängliche Kostenvorteil der Gasheizung wieder relativiert.
Was kostet eine neue Gasheizung im laufenden Betrieb?
Die Betriebskosten einer Gasheizung hängen maßgeblich vom Gasverbrauch ab. Der persönliche Verbrauch, die Effizienz der Anlage mit dem passenden Gasanschluss und der Zustand des Gebäudes sind hier ausschlaggebende Faktoren. Hinzu kommen die Kosten für die Wartung und den Schornsteiger, aber auch die immer weiter steigende CO2-Steuer, die eine Gasheizung langfristig verteuert. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, warum die Kosten einer Gasheizung im Betrieb immer weiter steigen werden:
Kosten Gasheizung: CO2-Steuer und ihre Auswirkungen
Die CO2-Bepreisung in Deutschland, die ab 2021 eingeführt wurde, verteuert das Heizen mit Gas zunehmend. Aktuell liegt der Preis pro Tonne CO2 bei 45 Euro und wird bis 2026 auf 55 bis 65 Euro erhöht. 2027 wird das aktuell von der Politik festgelegte Preismodell vom europäischen Emissionshandel abgelöst. Ab dann orientiert der CO2-Preis komplett am Markt. Experten gehen von hohen Preissprüngen aus und rechnen bereits ab 2030 mit Kosten von 200 bis 300 Euro pro Tonne CO2.
Gut zu wissen: Die Wärmepumpe, die mit Strom betrieben wird, stößt im laufenden Betrieb keine Emissionen aus. Daher ist sie weder aktuell noch in Zukunft von der CO2-Steuer betroffen.
Kosten Gasheizung: Nebenkosten als unterschätzte Ausgaben
Die Gasheizung zieht neben den Brennstoffkosten und der CO2-Steuer auch Stromkosten für die Steuerung und die Pumpe nach sich, die sich jährlich auf einen niedrigen dreistelligen Bereich belaufen können. Die Wartung und regelmäßige Überprüfungen durch den Schornsteinfeger addieren weitere laufende Ausgaben. Im Vergleich dazu benötigen Wärmepumpen weniger Wartung und sind frei von Schornsteinfegerkosten, was sie langfristig günstiger in der Unterhaltung macht.
Gasheizung Kosten: Lohnt sich der Kauf noch?
Mit der Einführung des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG), dem sogenannten Heizungsgesetz, ist ein Wendepunkt für die konventionelle fossile Heizung mit Gas oder Öl eingeläutet worden. Zwar bleibt das Heizen mit Gas noch möglich, doch der Kauf von Gasheizungen ohne erneuerbare Komponenten wird seit Januar 2024 zunehmend eingeschränkt. Nach den Bestimmungen des überarbeiteten GEG müssen bei neu errichteten Gebäuden in Neubaugebieten seit dem alle neuen Heizsysteme zu mindestens 65 Prozent auf erneuerbaren Energien basieren. Spätestens Mitte 2028 gilt diese Regelung dann deutschlandweit, abhängig von der kommunalen Wärmeplanung.
Der 65-Prozent-Anteil gem. GEG kann auf verschiedene Arten umgesetzt werden:
- Wärmepumpen, die Wärme aus Umweltenergie gewinnen
- Direktheizungen mit Strom
- Biomasseheizungen wie Holz- oder Pelletheizungen
Auch Gasheizungen bleiben weiterhin eine Erfüllungsoption gem. GEG, vorausgesetzt sie sind „H2-ready“ und können mit Wasserstoff betrieben werden oder nutzen zu einem bedeutenden Teil Biogas als Brennstoff. Verbraucherschutzorganisationen mahnen jedoch zur Vorsicht bei der Anschaffung von „H2-ready“-Gasheizungen. Eine entsprechende Wasserstoffinfrastruktur, die mit einem Erdgasnetz vergleichbar ist, gibt es aktuell noch nicht. Hinzu kommt, dass grüner Wasserstoff in der Herstellung sehr kostenintensiv ist, besonders im Vergleich zu Wärmepumpen, die bereits jetzt eine hohe Effizienz und geringeren Energieaufwand bieten.
Zum Vergleich: Um mit einer Gasheizung, die mit grünem Wasserstoff betrieben wird, eine Kilowattstunde Wärme bereitzustellen, benötigen Sie rund fünfmal so viel Strom wie mit einer Wärmepumpe.
Neue Gasheizung: Kosten für Beratung werden fällig
Wer sich trotzdem noch für eine neue Gasheizung entscheidet, muss bereits jetzt eine kostenpflichtige Beratung vorab in Anspruch nehmen. Hier soll über die wirtschaftlichen Risiken informiert werden. Denn der anstehende Emissionshandel ab 2027 wird Heizen mit Gas stark verteuern. Ebenfalls gilt: Wer jetzt eine neue Gasheizung kauft, muss ab 2029 eine Biobrennstoffquote erfüllen. Diese startet bei 15 Prozent und steigt bis 2045 schrittweise auf 100 Prozent.
In der Gesamtbetrachtung könnten Gasheizungen für Eigentümer zur finanziellen Last werden. Gasheizungen mit Brennwerttechnik sind zwar eine effizientere Alternative zu älteren Modellen mit Heizwerttechnik, haben jedoch im Vergleich zu erneuerbaren Energiequellen wie Wärmepumpen immer noch Nachteile hinsichtlich der Betriebskosten und Nachhaltigkeit. Die Wärmepumpe hingegen stellt eine zukunftsorientierte und wirtschaftlich attraktive Lösung dar, die nicht nur die Kriterien des GEG erfüllt. Sie ist auch drei- bis fünfmal effizienter als eine Gasheizung und spart nicht nur langfristig Heizkosten ein, sondern trägt durch ihren emissionslosen Betrieb gleichzeitig zur Erreichung der Klimaziele bei.
Neue Gasheizung: Kosten im Vergleich zur Wärmepumpe
Im Folgenden vergleichen wir die Anschaffungskosten und die Betriebskosten für eine durchschnittliche Gasheizung mit Brennwerttechnik und eine Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus mit einem Heizenergiebedarf von 20.000 kWh.
Bei der Anschaffung gehen wir bei der Gasheizung von Kosten in Höhe von rund 12.000 Euro aus. Eine vergleichbare Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus kostet vor Förderung 32.000 Euro. Da der durchschnittliche Haushalt nicht die Maximalförderung von 70 Prozent erhält, gehen wir in unserem Kostenvergleich von einem Zuschuss in Höhe von 55 Prozent bei 30.000 Euro förderfähigen Kosten aus. Dementsprechend kostet die Wärmepumpe nur noch 15.500 Euro – also 3.500 Euro mehr, als die Gasheizung.
Liegt der Energieverbrauch einer Gasheizung bei 20.000 kWh, dann benötigt die Wärmepumpe je nach Art und Beschaffenheit der Immobilie deutlich weniger Energie. Das liegt daran, dass der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe mit 300 bis 500 Prozent deutlich höher ist, als der einer Gasheizung. Brennwerttechnik kommt lediglich auf einen Wirkungsgrad von knapp unter 100 Prozent.
Gehen wir in unserem Beispiel von einem Wirkungsgrad der Wärmepumpe von 400 Prozent aus, dann heizt die Wärmepumpe viermal effizienter als eine Gasheizung. Um den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe zu erhalten, können Sie als Richtwert den Heizenergiebedarf durch vier teilen. In unserem Beispiel erhalten wir somit einen Stromverbrauch von rund 5.000 kWh.
Ergebnis: Der Kostenvergleich zeigt: Die Wärmepumpe kostet in der Anschaffung zwar erst einmal 3.500 Euro mehr als die Gasheizung. Betrachtet man jedoch auch die Betriebskosten der beiden Heizsysteme, ergeben sich bei den aktuellen Energiepreisen mit der Wärmepumpe Einsparungen von ca. 600 Euro pro Jahr. Die anfänglichen Mehrkosten in der Anschaffung von 3.500 Euro wären so nach sechs Jahren ausgeglichen.
Fazit: Wärmepumpe statt Gasheizung: Kosten und Effizienz sind entscheidend
Auf den ersten Blick sind Anschaffungskosten einer Gasheizung erst einmal günstiger als die einer Gasheizung. Der Kostenvergleich hat jedoch gezeigt, dass die Wärmepumpe durch ihre effizientere Betriebsweise mehrere hundert Euro Heizkosten jährlich spart und den anfänglichen Nachteil nach wenigen Jahren wieder ausgleicht. Erfüllen Sie die Voraussetzung für die Maximalförderung von 70 Prozent, können Sie eine Wärmepumpe sogar schon ab 9.000 Euro erhalten. Damit zahlen Sie nicht mehr, teilweise sogar weniger, als für eine neue Gasheizung.
Zudem hat die Novelle des GEG ein Ende der fossilen Heizungen eingeläutet. Zwar dürfen neue Gasheizungen weiterhin eingebaut werden, die immer weiter steigende CO2-Steuer, der kommenden Emissionshandel und die verpflichtende Biobrennstoffquote ab 2029 machen die Investition jedoch unattraktiv. Mit einer Wärmepumpe hingegen erfüllen Sie bereits jetzt und auch in Zukunft die Vorgaben des GEG und die Anforderung an nachhaltiges und zuverlässiges Heizen.
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