Wenn es in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung nach Gas riecht, kann der Geruch auf ein Gasleck hindeuten – es besteht akute Explosionsgefahr! Was im Ernstfall zu tun ist und wie Sie Gasgeruch erkennen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Gasgeruch erkennen: Wonach riecht Gas?

Diese Frage ist im Grunde einfach zu beantworten: Erdgas riecht nach nichts. Das gilt zumindest so lange, wie es in seinem natürlichen Zustand belassen wird. Würde das auf natürliche Weise geruchlose Gas für die Heizung verwendet werden, könnten Verbraucher austretendes Gas nur mithilfe von Messgeräten feststellen. Daher mischen die Gasversorger aus Sicherheitsgründen ihrem Erdgas einen Duftstoff bei. Bei einem Gasleck riechen Sie dann nicht das Gas selbst, sondern den beigemischten Stoff.

Um möglichen Gasaustritt so schnell wie möglich zu bemerken, werden dem Gas meist sehr stark faulig stinkende Stoffe auf Schwefelbasis beigemischt. Der Fachbegriff für diese „Duftmarke“ lautet Tetrahydrothiophen. Dabei handelt es sich um einen gesättigten Schwefel-Heterocyclus. Andere Bezeichnungen sind auch THT, Thiolan oder Tetramethylensulfid. Inzwischen gibt es jedoch auch weitere „Duftvarianten“, die zum Teil eher an Klebstoff erinnern.

Gasgeruch ist unabhängig vom verwendeten Duftstoff immer unangenehm und stechend, damit er sofort auffällt. Falls Sie genau wissen wollen, wie Ihr Gas „riecht“, können Sie sich an Ihren Gasanbieter wenden. Er kann Ihnen genau mitteilen, welche Duftstoffe dem gelieferten Erdgas beigemischt werden. Manche Anbieter senden auch sogenannte „Odorkarten“ an ihre Kunden. Darauf ist ein Geruchsmuster des Gases abgedruckt.

Kurz erklärt: THT

Tetramethylensulfid, kurz THT, wird als sogenanntes „Odoriermittel“ für Erdgas verwendet. Es hat den Vorteil, dass es dem Erdgas einfach über die Gasregel-Druckanlagen beigemischt werden kann.

Darüber hinaus wird der Duftstoff nicht vom Erdboden aufgenommen, sodass er bei einer undichten Gasleitung auch durch die Erde dringen kann.

Beim Verbrennen von odoriertem Erdgas im Heizungsbrenner werden Sie jedoch keinen Geruch feststellen, denn THT verbrennt geruchsneutral.

Was kann bei einem Gasleck passieren?

Die größte Gefahr eines Gaslecks besteht in einer Gasexplosion. Sobald austretendes Gas in ausreichender Konzentration in der Luft vorhanden ist, kann es sich bei rund 640 °C entzünden. Dazu reicht schon ein simpler Funke, eine brennende Kerze oder Zigarette aus.

Bei einer erhöhten Gaskonzentration in Innenräumen besteht zudem die Gefahr einer Gasvergiftung. Das kann zum Beispiel geschehen, wenn ein Gasleck in der Wohnung während der Nacht unbemerkt bleibt, weil alle Bewohner schlafen.

Kohlenmonoxid – die geruchlose Gefahr

Wer einen offenen Kamin, Kaminofen oder eine Gastherme zuhause betreibt, sollte für die Sicherheit der Feuerstätte sorgen. Denn immer, wenn Feststoffe auf Kohlenstoffbasis verbrannt werden, entsteht Kohlenstoffmonoxid (umgangssprachlich: Kohlenmonoxid, chemische Formel: CO).

Dabei handelt es sich um ein geruchloses und hochgiftiges Gas. Es wird über das Abgassystem ins Freie geführt. Gibt es Schäden an der Brennkammer oder ist der Schornstein zum Beispiel durch ein Vogelnest verstopft, kann das Gas in den Aufstellraum der Therme oder des Kamins strömen. Dann besteht akute Lebensgefahr.

Eine Beimischung von Geruchsstoffen ist beim Verbrennen von Holz oder Gas nicht möglich. Daher sollten Sie unbedingt einen Kohlenmonoxid-Melder verwenden. Die Geräte können eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration erkennen und vor Vergiftungsgefahr warnen.

Was sollte ich tun, wenn ich Gasgeruch erkenne?

Wenn Sie eine Gasheizung oder einen Gaskamin verwenden, haben Sie in der Regel vom Hersteller bereits entsprechende Sicherheitshinweise für den Fall eines Gaslecks erhalten. Damit Sie bei einem Gasaustritt die Heizung sofort ausstellen können, verfügen die Geräte über einen Notschalter. Zudem stoppt jede Gasheizung die Gaszufuhr, wenn es ein Gasleck gibt. In der Heizung sind dafür spezielle Sensoren eingebaut, die eine erhöhte Gaskonzentration feststellen können und im Ernstfall die Zuleitung schließen.

Nutzen Sie Erdgas in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung, sollten Sie sich im Voraus über die notwendigen Maßnahmen informieren. Hier haben wir Ihnen wichtige Maßnahmen zusammengestellt, die erforderlich sind, wenn Sie Gas riechen:

  • Bleiben Sie ruhig: Menschen machen häufiger Fehler, wenn sie aufgeregt oder panisch sind. Bevor Sie also handeln, sollten Sie versuchen, sich zu beruhigen.
  • Schließen Sie den Haupthahn für das Gas: Können Sie den Gashahn schnell erreichen, sollten Sie ihn sofort schließen.
  • Riechen Sie am Gasherd: Ist der Gasherd defekt, verlassen schnell große Mengen Gas die Leitung. Lüften Sie sofort die Küche!
  • Entzünden Sie kein Feuer und vermeiden Sie Funken: Riechen Sie Gas, sind Zigaretten, Feuerzeuge oder Kerzen tabu. Schalten Sie auch kein Licht an und nutzen Sie Ihr Smartphone nicht, da dadurch elektrische Ladung entstehen kann, die das ausgetretene Gas entzündet.
  • Öffnen Sie Fenster und Türen: Riechen Sie Gas in den Räumen, in welchen Sie sich aufhalten, sollten Sie sofort lüften. Dadurch kann das Gas entweichen. Vermeiden Sie es, fürs Lüften elektrische Jalousien oder Rollläden zu bedienen.
  • Schnell raus aus dem Haus: Verlassen Sie so schnell wie möglich das Gebäude. Sie sollten andere Bewohner oder Menschen, die sich dort aufhalten, warnen und zum Verlassen auffordern.
  • Alarmieren Sie die Feuerwehr: Rufen Sie die 112 an. Die Rettungswache informiert auch den Störungsdienst des Gasversorgers. WICHTIG: Rufen Sie nicht aus dem Gebäude an, wenn es dort nach Gas riecht, sondern verlassen Sie zuerst das Haus!

Gasgeruch erkennen: Was Sie zu Ihrem Schutz tun können

Um die Sicherheit in Ihren Gebäuden zu erhöhen, können Sie sogenannte „Gasgeruch-Melder“ oder kurz Gasmelder installieren. Sie geben einen Alarm, sobald sie in der Luft eine erhöhte Gaskonzentration messen.

Damit der Gasmelder optimal funktioniert und maximale Sicherheit garantiert, sollte er fachgerecht montiert werden. Ein SHK-Fachbetrieb kann die Montage für Sie übernehmen. Die Kosten für die Geräte reichen von ca. 30 bis 70 Euro.

Alte Gasheizungen als Sicherheitsrisiko

Auch wenn ältere Gasheizungen zum Teil bereits über Technik verfügen, die bei Gasaustritt die Gasleitung schließt, besteht immer die Gefahr von möglichen Gaslecks. Das gilt insbesondere auch dann, wenn Wartungstermine nicht oder nur unregelmäßig wahrgenommen werden.

Das Risiko eines Gaslecks können Sie nur dann komplett vermeiden, wenn Sie auf ein Heizsystem wie die Wärmepumpe umsteigen, das ganz ohne Verbrennung auskommt. Das klimafreundliche und effiziente Heizsystem greift zum Großteil auf kostenlose Umweltenergie aus der Außenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser zurück. Um die Umweltenergie in Wärme umzuwandeln, benötigt die Wärmepumpe nur einen kleinen Teil Strom.

Dadurch heizen Sie rund viermal effizienter als mit einer Gasheizung. Da bei dem Vorgang auch keine Verbrennung stattfindet, heizen Wärmepumpen zudem emissionslos. Das ist nicht nur klimafreundlich, sondern auch langfristig günstiger, da Sie von hohen Betriebskosten wie z. B. der immer weiter steigenden CO2-Steuer verschont bleiben.

Fazit: Mit Wärmepumpe Risiko minimieren und Heizkosten sparen

Dank hoher Sicherheitsstandards und moderner Warntechnik sind Gasunfälle in Deutschland selten geworden. Dennoch stellen Gasheizungen immer ein geringes Sicherheitsrisiko dar. Im Notfall sollten Sie vor allem an die eigene Sicherheit und die Sicherheit der anderen Menschen im gleichen Gebäude denken. Wenn Sie Gasgeruch erkennen, ist es besser, einmal zu oft den Bereitschaftsdienst des Gasversorgers anzurufen als zu spät.

Ist Ihre Gasheizung alt und stellt ein Sicherheitsrisiko dar, sollten Sie Ihre Heizung in jedem Fall sofort austauschen. Aber auch schon vorher kann sich ein Heizungswechsel auf erneuerbare Energien lohnen. Dabei ist in fast allen Fällen die Wärmepumpe die beste Wahl. Durch die Funktionsweise ohne Verbrennung ist sie nicht nur ein sehr sicheres Heizsystem, sondern Sie sparen auch sämtliche Kosten, die für den Schornsteinfeger oder etwaige Abgasüberprüfungen entstehen.

Zudem profitieren Hausbesitzer beim Austausch einer Gasheizung von einer hohen staatlichen Heizungsförderung, wenn sie auf moderne und sichere Heiztechnik mit erneuerbaren Energien wechseln. Beim Umstieg von einer Gasheizung auf die Wärmepumpe sind aktuell bis zu 70 Prozent Zuschuss über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) möglich. Zusätzlich sparen Sie mit einer Wärmepumpe langfristig bis zu 30 Prozent Ihrer an Heizkosten im Vergleich zu einer alten Gasheizung.

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Möchten Sie auch unabhängig von Gas werden und Ihre alte Gasheizung gegen eine effiziente und klimafreundliche Wärmepumpe austauschen? Dann sind wir der richtige Partner an Ihrer Seite. Im Rahmen unseres Komplettpakets erhalten Sie von der Beratung und Planung bis zur fertigen Installation Ihrer neuen Wärmepumpe alles aus einer Hand. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen, um ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch zu vereinbaren.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.