Eine Solarheizung kann mithilfe von Sonnenenergie kostenlos und umweltfreundlich Heizwärme erzeugen. Doch reicht eine Solarheizung als alleiniger Wärmeerzeuger aus oder gibt es inzwischen bessere Alternativen?

Was ist eine Solarheizung und wie funktioniert sie?

Der Begriff „Solarheizung“ ist nicht eindeutig definiert. Grundsätzlich handelt es sich dabei um einen Wärmeerzeuger, der ausschließlich mit Sonnenenergie betrieben wird. Die Umwandlung von Sonnenenergie in nutzbare thermische Energie wird als Solarthermie bezeichnet.

Dabei werden Solarkollektoren auf dem Dach, an der Hauswand oder auf dem Grundstück montiert, die die Sonnenstrahlen auffangen. In den Kollektoren wird ein Trägermedium erhitzt, das wiederum das Heizungs- oder Brauchwasser erwärmt. Um die solar erzeugte Wärme auch außerhalb der Sonnenscheinzeiten zu verwenden, wird eine Solarheizung mit Pufferspeichern kombiniert.

Solarthermie ist nicht gleich Photovoltaik

Sonnenenergie können wir heute auf unterschiedliche Weise zur Energieumwandlung nutzen. Allerdings unterscheidet sich je nach Solaranlage die Art der erzeugten Energieform. Während Solarthermie-Anlagen mittels Kollektoren Heizwärme und Warmwasser erzeugen, produzieren Photovoltaik-Anlagen (Abk. PV-Anlagen) mithilfe von Solarmodulen Strom.

Gut zu wissen: PV-Anlagen werden in der heutigen Zeit oftmals mit elektrischen Heizungen, die auf Erneuerbaren-Energien basieren, kombiniert. So kann Photovoltaik bspw. den Strom für eine Wärmepumpe liefern und so die Unabhängigkeit vom Energiemarkt für Hausbesitzer maximieren sowie die Heizkosten minimieren.

Wohingegen die Kombination aus Solarthermie und Wärmepumpe in der Regel nicht empfehlenswert ist. Denn die finale Leistung der Solarheizung ist nur schwer vorhersehbar, da sie abhängig von der Sonnenstrahlung ist. Dadurch kann der Wärmebedarf, den die Wärmepumpe erbringen muss, nicht korrekt ermittelt werden. Eine korrekte Heizlastberechnung ist allerdings elementar für den wirtschaftlichen Betrieb einer Wärmepumpe. Da die Wärmepumpe bereits als alleiniges Heizsystem sehr effizient ist, mit Wirkungsgraden von rund 400 Prozent, benötigt sie in der Regel auch in Altbauten keine zusätzliche „Heizungsunterstützung“ durch Solarthermie.

Sind thermondo Teams in Ihrer Nähe verfügbar?
Ein thermondo Lieferwagen mit einer Lupe auf einer Deutschlandkarte.
Mit Eingabe Ihrer Postleitzahl finden Sie bequem heraus, ob wir auch in Ihrer Nähe aktiv sind.
Systemfehler. Bitte versuchen Sie es erneut.
Gute Nachricht! Wir sind auch in Ihrer Nähe. Holen Sie sich jetzt Ihr Festpreisangebot – kostenlos und unverbindlich!
Zum Festpreisangebot
Leider sind wir in Ihrer Nähe nicht verfügbar.

Solarheizung: Wo kann Solarenergie zum Heizen eingesetzt werden?

Eine Solarheizung kann theoretisch als alleinige Heizungsanlage für ein Gebäude genutzt werden. Allerdings muss es sich dann um ein Niedrigenergiehaus handeln und die klimatischen Bedingungen müssen passen, sodass der solare Ertrag zur alleinigen Wärmeerzeugung ausreicht. Wie bereits erwähnt (s. Infobox), ist bspw. die Kombination aus Solarheizung und Wärmepumpe wirtschaftlich nicht sinnvoll, da Wärmepumpen allein schon ein hocheffizientes Heizsystem sind, die durch Solarthermie Gefahr laufen, falsch dimensioniert zu werden. Wenn

In der Regel müssen Solarheizungen allerdings mit einem anderen Wärmeerzeuger kombiniert. In der Vergangenheit waren dies oftmals Gas- oder Ölheizungen. Da die Anschaffung einer fossilen Heizung mittlerweile bei vielen Hausbesitzern als nicht mehr zeitgemäß gilt, werden Solarheizungen auch mit einer Hackschnitzel- oder Pelletheizung kombiniert. Doch auch dies gilt nicht als Massenlösung, da durch die Verbrennung von Holz weiterhin CO2-Emissionen und zusätzlich Feinstaub erzeugt wird.

Solarheizung: Erfüllungsoption gem. Heizungsgesetz?

Mit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), welches umgangssprachlich oft als "Heizungsgesetz" bezeichnet wird, wurden sogenannte Erfüllungsoptionen definiert. Hierbei handelt es sich um neue Heizsysteme, die noch eingebaut werden dürfen, da sie zu mind. 65 Prozent auf erneuerbaren Energien basieren.

Zwar ist die Wärmeerzeugung mittels Solarthermie eine Erfüllungsoption des GEG, aber nur unter der Bedingung, dass damit der komplette Wärmebedarf eines Gebäudes gedeckt wird.

Das ist, wie bereits erwähnt, nur in Niedrigenergiehäusern bzw. Passivhäusern möglich. Damit einhergehen sehr hohe Standards an die Niedrigenergiebauweise. Im Bestand ist es so gut wie unmöglich, Solarthermie als alleinigen Wärmeerzeuger einzusetzen.

Jetzt umsteigen und effizient heizen
Zum Festpreisangebot

Solarheizung: Vorteile & Nachteile

Vorteile:

  • kostenlose Wärmequelle
  • unerschöpfliche Ressource
  • umweltfreundliche Heiztechnik
  • emissionsfreie Wärmeerzeugung

Nachteile:

  • i. d. R. nicht als alleiniges Heizsystem ausreichend
  • Wärmeerzeugung schwer vorhersehbar
  • Solarkollektoren nicht überall installierbar
  • Keine effiziente Nutzung bei ungünstigen baulichen Gegebenheiten möglich (z. B. Ausrichtung der Dachfläche nach Norden)

Voraussetzungen für eine Solarheizung

Um eine Solarheizung nutzen können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Pufferspeicher: Um die mit Sonnenkraft erzeugte Wärme zu speichern, benötigen Sie einen entsprechend großen Pufferspeicher. Dieser hält das Warmwasser zum Heizen, Duschen oder Waschen vor. Doch ein Pufferspeicher sorgt für zusätzliche Kosten.
  • Kombination: In den meisten Häusern, lohnt sich eine Solarheizung nur dann, wenn sie mit einer weiteren Anlage zu einer Hybridheizung kombiniert wird. Solarthermie lässt sich z. B. mit einer Holzheizung (z. B. Pellets) kombinieren. Auch eine bereits vorhandene Öl- oder Gasheizung kann mit Solarthermie kombiniert werden. Dies reduziert CO2-Emissionen und Heizkosten, allerdings ist man weiter abhängig von schwankenden Preisen für natürliche oder fossile Brennstoffe.
  • Ausreichende Dach- oder Wandfläche für Kollektoren: Damit Ihre Solarheizung effizient arbeiten kann, benötigen Sie eine ausreichend große Fläche für die Installation der Kollektoren. Diese Fläche hängt u. a. von der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen sowie dem Heiz- bzw. Wärmebedarf ab. Eine ausreichend große Dach- oder Wandfläche ist in solchen Fällen Voraussetzung.
  • Geeignete Lage der Kollektoren: Um eine Solarheizung zu betreiben, müssen die Solarkollektoren möglichst optimal ausgerichtet sein, um die Sonnenkraft bestmöglich zu nutzen. Bei schlechter Ausrichtung können die Wirkungsgrade dieser Heizung dramatisch stark fallen und die Effizienz der Anlage geht verloren. Baumbestand oder eine ungünstige Ausrichtung des Hauses senken den solaren Ertrag drastisch und machen die Nutzung von Solarthermie oft unwirtschaftlich.

Solarheizung: Kosten und Förderung

Wenn Sie zum Heizen Solarthermie einsetzen wollen, müssen Sie mit Anschaffungs- und Installationskosten zwischen 5.000 und 13.000 Euro rechnen. Wie hoch die Kosten tatsächlich ausfallen, hängt von der Größe der Anlage und den zu installierenden Komponenten ab. So benötigen Sie die entsprechende Regeltechnik und passende Wärmespeicher.

Da die Solarheizung zu den nachhaltigen Formen der Wärmeerzeugung gehört, wird diese Technik im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert. Seit dem 1. Januar 2024 können Solarheizungen von bis zu 70 Prozent Solarförderung profitieren.

Hier kommt jedoch ein großes Aber: Die Förderung ist nur möglich, wenn Sie mit Ihrer Solarheizung den kompletten Wärmebedarf Ihres Hauses abdecken.

Förderung für Solarheizung:

Förderart Fördersatz
Grundförderung 30 %
Klima-Geschwindigkeits-Bonus* 20 %
Einkommens-Bonus 30 %
Obergrenze 70 %

*bei Austausch von Öl-, Gasetagen-, Kohle- und Nachtspeicheröfen oder bei Austausch von 20 Jahre alten Gas- und Biomasseheizungen
Staffelung:
bis 31. Dezember 2028: 20 %
bis 31. Dezember 2030: 17 %
bis 31. Dezember 2032: 14 %
bis 31. Dezember 2034: 11 %
bis 31. Dezember 2036: 8 %
ab 1. Januar 2037 entfällt der Bonus

Wärmepumpe für Altbau ab 9.000 € inkl. 70 % Förderung
Zum Festpreisangebot

Ist eine Solarheizung wirtschaftlich sinnvoll?

Die Wirtschaftlichkeit jeder Solarthermie-Anlage ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zum einen spielt die Qualität der Anlage eine wichtige Rolle. Zum anderen wirken sich Ihr persönlicher Verbrauch sowie die Einbindung der Solarkraft in Ihren Wärmehaushalt darauf aus, wie wirtschaftlich Sie eine Solarheizung betreiben. Ebenso hat der mögliche solare Ertrag Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit Ihres Systems.

Um die Effizienz einer Solarheizung zu ermitteln, können Sie die entstehenden Kosten mit den eingesparten Kosten verrechnen. Hierzu benötigen Sie die Verbrauchswerte, die auf Ihrer letzten Heizkostenabrechnung beruhen.

Vergleichen Sie diese Werte mit den Anschaffungskosten beim Kauf einer Wärmepumpe, für die Sie hohe staatliche Förderung von bis zu 70 Prozent bekommen, schneidet die Wärmepumpenheizung deutlich besser ab. Darüber hinaus heizen Sie zukunftssicher gem. GEG und sind beim Wärmeertrag nicht von der Witterung abhängig. Eine Wärmepumpe versorgt Sie zuverlässig und sicher mit Wärme, auch im Winter bei Minusgraden.

Solarheizung: Fazit

Stehen Sie jetzt vor der Überlegung Ihre Öl- oder Gasheizung mit Solarthermie zu kombinieren, kann sich dies für einen gewissen Zeitraum lohnen und sich positiv auf die Heizkosten und CO2-Emissionen auswirken. Bei einem Umstieg auf eine neue Heizungsanlage empfiehlt sich der Kauf einer Solarheizung aus wirtschaftlichen Gründen oftmals nicht, da in der Regel ein zweites System hinzugefügt werden muss, damit der Wärmebedarf gedeckt wird.

Wer künftig umweltfreundlich und GEG-konform heizen sowie Warmwasser erzeugen möchte, setzt am besten gleich auf die Wärmepumpe. Für sie bekommen Sie beim Heizungstausch bis zu 70 Prozent Wärmepumpen-Förderung, ohne dass ein zweites System angeschafft werden muss. Kombinieren Sie Ihre Wärmepumpe mit einer PV-Anlage, um selbst Strom zu erzeugen, die Betriebskosten spürbar zu senken und gleichzeitig weitere Stromverbraucher im Haus zu versorgen. Überschüssiger Strom kann ins Netz eingespeist werden, wofür Sie eine Einspeisevergütung erhalten. Moderne Wärmepumpen lassen sich auch im Altbau und zu jeder Jahreszeit sehr effizient betreiben.

Planen Sie aktuell auch einen Heizungstausch? Unsere Experten helfen Ihnen dabei, die beste Wärmepumpe und die höchstmögliche Förderung für Ihr Zuhause zu finden. Sie können einfach unseren Heizungsplaner nutzen, um Ihre Optionen kennenzulernen.

Wärmepumpe für den Altbau ab 9.000 € inkl. Förderung
Zum Festpreisangebot
Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.