Die Brennstoffzellenheizung gehört zu den Zukunftstechnologien für Hauseigentümer, verspricht sie doch hohe Energieeinsparungen und niedrige CO2-Emissionen. Doch welche Erfahrungen konnten bisher gemacht werden?
Die Brennstoffzellenheizung gehört zu den Kleinst-Blockheizkraftwerken (BHKW), die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten. Das heißt, dass sie beim Heizen auch Strom produziert. Anders als motorgetriebene BHKW wird sie aber mit der Brennstoffzelle betrieben.
Callux Projekt testet Brennstoffzellenheizung in der Praxis
Da es sich hier um eine sehr junge Technologie handelt, sind die Erfahrungen mit der Brennstoffzellenheizung nicht so ausgeprägt wie bei motorgetriebenen Blockheizkraftwerken oder gar Gas- und Ölheizungen. Das sollte mit einem großen Praxistest namens Callux-Projekt* geändert werden.
Das Callux Projekt startete im Jahr 2008 und kann als die Standortbestimmung für die Brennstoffzellenheizung bezeichnet werden. In dem Test wurden 500 Brennstoffzellenheizungen über einem Zeitraum von sieben Jahren unter Praxisbedingungen in Privathaushalten auf den Prüfstand gestellt. Hauptziel des Tests war die Vorbereitung der breiten Markteinführung der Brennstoffzellenheizung zum Ende des Jahre 2015.
Erfahrungen mit Brennstoffzellenheizung führen zu konstanten Verbesserungen
Um das große Ziel zu erreichen, nutzten die beteiligten Projektpartner die über den Testzeitraum gemachten Erfahrungen mit der Brennstoffzellenheizung. So ließ sich nicht nur die technische Reife der Anlage weiterentwickeln, sondern auch die Kosten für Anschaffung und Betrieb senken. Zwei wichtige Parameter für die Marktreife.
Ergebnisse des Tests
Nach sieben Jahren Testphase der Brennstoffzellenheizung wurden Erfahrungen und Testresultate ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse waren:
- Die Brennstoffzellenheizung konnte im Test im Vergleich zur Brennwerttechnik und Strombezug die Energiekosten der teilnehmenden Haushalte um ein Drittel senken. Das sorgte selbstverständlich für hohe Zufriedenheitswerte der testenden Privathaushalte.
- Unter Berücksichtigung des Strombezugs aus öffentlichen Netzen, stößt die Brennstoffzellenheizung ca. ein Drittel weniger CO2 als eine Brennwertheizung aus.
- Ein wichtiges Kriterium für die Wirtschaftlichkeit der Brennstoffzellenheizung ist die Langlebigkeit. Diese konnte im Test nachgewiesen werden, da die Slacks – so werden die Brennstoffzellenstapel, die das Herzstück der Anlage bilden, genannt – mehr als 20.000 Stunden liefen.
- Die Preise für die Brennstoffzellenheizung im Test sanken über die drei Gerätegenerationen hinweg um 60 Prozent, die Preise für Geräteservice und Ersatzteile sogar um 90 Prozent. Grund hierfür war auch die deutliche Reduzierung der Wartungseinsätze.
- Der elektrische Wirkungsgrad konnte von Beginn bis Ende des Brennstoffzellenheizung-Tests auf durchschnittlich 34 Prozent gesteigert werden. Beim Gesamtwirkungsgrad wurden 96 Prozent erreicht. Zum Vergleich: ein übliches motorgetriebenes BHKW erreicht einen Gesamtwirkungsgrad von 80 bis 90 Prozent.
- Größe und Gewicht der Anlagen haben sich im Testzeitraum nahezu halbiert. Mittlerweile reicht eine Stellfläche von einem Quadratmeter für die komplette Anlage.