Mehr als 50 Prozent der deutschen Haushalte heizen noch mit fossilen Brennstoffen wie Gas. Doch steigende CO2-Preise, Inflation und schwankende Brennstoffkosten haben viele Verbraucher in den letzten Jahren verunsichert. Hinzu kommen ökologische Gründe und die neuen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes, die Alternativen zur Gasheizung erforderlich machen. Wir zeigen Ihnen daher verschiedene alternative Heizsysteme, mit denen Sie kostengünstig und umweltfreundlich heizen können.

Warum Alternativen zur Gasheizung wichtig sind

Erdgas ist ein endliches Gut – was künftige Preissteigerungen quasi unumgänglich macht. Daher ist es wichtig, jetzt vorzusorgen. Eine Möglichkeit ist, den eigenen Gasverbrauch einzustellen und bereits jetzt nach einer Alternative zur Gasheizung zu suchen.

Hält der Verbrauch in gleichem Maße wie heute an, werden in einigen Jahrzehnten keine Brennstoffe fossiler Art mehr zur Verfügung stehen. Im Gegensatz zu Holz können sie sich nicht regenerieren. Sie wachsen nicht nach, sondern haben sich in der Natur teilweise über mehrere Millionen Jahre hinweg entwickelt.

Fossile Brennstoffe erzeugen große Mengen CO2

Öl und Gas erzeugen beim Verbrennen viel Energie. Diese Energieerzeugung ist jedoch immer mit der Freisetzung von CO2 verbunden, das im Öl oder Gas gespeichert war.

Zwar können neue Gas- und Ölheizungen durch moderne Technologien Heizkosten und CO2 einsparen, aber erst durch eine partielle oder komplette Einbindung von erneuerbaren Energien werden die Heizkosten signifikant reduziert. Wer in Zukunft gänzlich auf ein Heizsystem aus erneuerbaren Energien – wie bspw. die Wärmepumpe – setzt, macht sich außerdem komplett unabhängig gegenüber einem möglichen Gasmangel und steigenden Preisen.

Gebäudeenergiegesetz (GEG) fördert Alternativen zur Gasheizung

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) beabsichtigt kein pauschales Verbot von Gasheizungen, sondern setzt Anreize für den Einsatz erneuerbarer Energien, bspw. durch hohe staatliche Förderzuschüsse und einer 65-Prozent-Vorgabe zur Nutzung erneuerbarer Energien. Deutschland strebt bis 2045 Klimaneutralität an, was den Einsatz fossiler Brennstoffe einschränken wird. Bis dahin gelten Übergangsfristen und Anpassungsmöglichkeiten. Je nach Region und Gebäudeart ist es derzeit noch erlaubt, eine Gasheizung zu installieren, sofern sie „H2-ready“ ist, also auf Wasserstoff umgerüstet werden kann.

Welche Alternativen gibt es für Gas- oder Ölheizungen?

Es gibt zahlreiche leistungsfähige und effiziente Heizsysteme, die nicht (ausschließlich) auf der Verbrennung von Erdgas oder Heizöl basieren. Es ist wichtig zu unterscheiden, welche Systeme als alleinige Heizlösung geeignet sind und welche nur ergänzend wirken.

Vollständige Alternativen:

  • Wärmepumpen: Nutzen v. a. Umweltwärme zum Heizen und Warmwasserbereiten.
    • Klimaneutral, wenn Strom mit eigener PV-Anlage erzeugt wird.
  • Brennstoffzellenheizungen: Erzeugen Wärme und zusätzlich Strom.
    • Benötigen oftmals noch Erdgas für den effizienten Betrieb.
  • Biomasseheizungen: Verwenden Holzpellets oder Hackschnitzel.
    • zählen zu EE-Heizungen, Feinstaubbelastung dennoch recht hoch.

Ergänzende Systeme:

  • Solarthermie: Erzeugt Warmwasser und unterstützt die Hauptheizung.
    • klimaneutral dank Sonnenenergie

Im Folgenden betrachten wir die Vor- und Nachteile sowie Förder- und Kombinationsmöglichkeiten aller genannten Heizsysteme genauer.

Wärmepumpe als alternative Heizung

Wärmepumpen nutzen die in der Erde, der Luft oder dem Grundwasser gespeicherte Umweltwärme. Dabei funktionieren Wärmepumpen immer nach dem gleichen Prinzip und wandeln mittels eines sog. Kältemittelkreislauf Umweltwärme in Heizwärme um. Neben kostenfreier Umweltenergie benötigen sie für den Umwandlungsprozess elektrische Energie in Form von Strom. Je nach Effizienz der Wärmepumpe beträgt der Anteil der benötigten elektrischen Energie lediglich ein Viertel, während die restlichen drei Viertel aus der Umwelt stammen.

Dadurch arbeiten Wärmepumpen auch an sehr kalten Tagen mit einem Wirkungsgrad, der durchschnittlich viermal höher als der einer Öl- oder Gasheizung ist. Normalerweise liegt der Wirkungsgrad eines Heizsystems im Idealfall bei max. 100 Prozent. Denn das bedeutet, dass genauso viel Energie erzeugt, wie aufgewendet wird. Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe liegt im Schnitt zwischen 300 und 500 Prozent. Sie erzeugt demnach drei- bis fünfmal mehr Energie, als sie aufwendet.

Vorteile von Wärmepumpen:

  • unabhängig von Gas und Öl
  • Primärenergiequelle kostenlos
  • geringere Heizkosten + keine CO2-Steuer fällig
  • ganzjährig nutzbar inkl. Warmwasserbereitung
  • kein Abgassystem notwendig
  • auch im Altbau ohne Fußbodenheizung möglich
  • hohe staatliche Förderung von bis zu 70 Prozent
  • einfache Nachrüstung von Luft-Wasser-Wärmepumpen

Nachteile von Wärmepumpen:

Eine Wärmepumpe macht Sie unabhängig von Gas und Öl und erhöht Ihre Versorgungssicherheit erheblich. Besonders die Luft-Wasser-Wärmepumpe hat sich bei Verbrauchern durchgesetzt, da sie klimaneutrales Heizen mit minimalem Aufwand ermöglicht. Dank ihrer einfachen Installation ist sie besonders im Bestandsbau und in Altbauten beliebt. Auch ohne Fußbodenheizung kann eine alte Gasheizung problemlos auf eine Wärmepumpe umgerüstet werden.

Gut zu wissen: Dank der hohen Förderung sind Luft-Wasser-Wärmepumpen inkl. Installation mittlerweile bereits ab 9.000 Euro erhältlich und liegen damit oftmals sogar unter den Kosten einer neuen Gasheizung.

Funktionsweise Luft-Wasser-Wärmepumpe am Bild erklärt
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Wärmepumpe mit PV-Anlage als Komplettlösung

Wer ganz ohne Emissionen und kostensparend heizen möchte, setzt auf die Kombination aus Wärmepumpe und PV-Anlage. Die Photovoltaik-Anlage liefert dann kostengünstigen Strom für die Wärmepumpe. Den zu viel an erzeugten Strom bei hoher solarer Intensität können Sie ins Netz einspeisen und Sie erhalten dafür eine Einspeisevergütung.

Vorteile von PV und Wärmepumpe:

  • emissionsfreies Heizen
  • große Unabhängigkeit vom Energiemarkt und Energieversorgern
  • hoher Autarkiegrad von 70 bis 80 Prozent
  • wartungsarmes System
  • sehr geringe Betriebskosten
  • Einspeisevergütung für „zu viel“ produzierten Solarstrom

Nachteile von PV und Wärmepumpe:

  • höherer Installationsaufwand
  • keine Förderung für PV-Anlage
  • nicht in jedem Haus realisierbar
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Solarthermie als alternative Heizungsergänzung

Solarthermie wandelt Sonnenenergie in Wärmeenergie zum Heizen oder für die Warmwassererzeugung um. Hierfür werden Solarkollektoren auf Dächern oder an Wänden montiert. In den Kollektoren fließt Solarflüssigkeit, ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel. Diese Flüssigkeit wird durch die Sonne erwärmt. Sie fließt zu einem Wärmetauscher und erwärmt wiederum Heizungswasser oder Brauchwasser.

Vorteile von Solarthermie:

  • emissionsfreie Wärmeerzeugung
  • einfache Funktionsweise
  • wartungsarme Technik
  • einfach zu montieren
  • Nutzung von kostenloser Sonnenenergie
  • Nachteile von Solarthermie:
  • erzeugte Wärme reicht nicht ganzjährig zum Heizen
  • erfordert eine passende Kollektorfläche
  • nicht für jedes Gebäude geeignet
  • 100 % abhängig von Sonneneinstrahlung

Zwar sind Solarthermie gem. GEG bis zu 70 Prozent förderfähig, in der Praxis wird eine Solarthermie-Anlage aber wohl nie 65 Prozent der gesamten Wärmemenge eines Hauses erzeugen können. Sind diese Förderkriterien nicht erfüllt, erhält man auch keine staatliche Förderung für die Solarthermie-Anlage.

Solarthermie: Funktionsweise am Bild erklärt

Gasheizung mit Solar: Praktische Alternative?

Die Ökobilanz einer Gas-Hybridheizung ist zwar deutlich besser als die einer reinen Gasheizung. Doch letztlich bleiben Sie als Verbraucher abhängig vom Gas und von den Gaspreisen.

Bauen Sie eine neue Gasheizung mit Solar als Hybridsystem ein, müssen Sie zahlreiche Vorgaben beachten. Neben einer verpflichtenden Energieberatung muss Ihre Heizung ab 2029 eine Brennstoffquote erfüllen. So muss ein bestimmter Anteil an biogenem Gas enthalten sein, der jährlich ansteigt.

Gas-Solar-Heizung liegen je nach Kollektorfläche und Heizungsgröße bei ca. 25.000 Euro. In diesem Preis sind Montage, Gasbrennwertheizung, Solarthermieanlage und Pufferspeicher enthalten.

Grüne Brennstoffe Pflicht ab 2029 für Gasheizungen und Ölheizungen

Brennstoffzellenheizung als Alternative

Die Brennstoffzellenheizung erzeugt sowohl Strom als auch Wärme. Das geschieht durch die sogenannte „kalte Verbrennung“ in einer Brennstoffzelle. Dort wird Wasserdampf mit Gas gemischt. Auf diese Weise entsteht Wasserstoff, der in der Brennstoffzelle Wärme und Strom erzeugt. Das Ergebnis ist eine emissionärmere Wärmeerzeugung.

Vorteile Brennstoffzellenheizung:

  • hohe Energieeffizienz
  • höhere Unabhängigkeit von Stromkosten
  • platzsparende Technologie
  • geräuscharme und wartungsarme Technik
  • keine Abgasanlage erforderlich

Nachteile Brennstoffzellenheizung:

  • Weiter abhängig von Gas
  • Förderung nur bei Verwendung von grünem/ blauem Wasserstoff bzw. Biomethan)
  • begrenzte Lebensdauer der Brennstoffzellen-Einheiten
  • Lohnt nur bei sehr hohem Energieverbrauch
  • hoher Anschaffungspreis

Die Brennstoffzellenheizung bietet Hausbesitzern die Möglichkeit, Strom und Wärme selbst zu produzieren. Da Sie aber häufig noch Erdgas benötigen, bleiben Sie auch weiterhin abhängig. Erst mit Verwendung von grünem bzw. blauen Wasserstoff oder Biomethan werden Sie unabhängig und erhalten die Förderung. Mit Kosten über 30.000 Euro erhalten Sie ein Heizsystem, das vor allem dann wirtschaftlich ist, wenn Sie sehr viel Strom zur eigenen Nutzung erzeugen.

Funktion der Brennstoffzellenheizung einfach erklärt
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Alternatives Heizen mit Holz

Wer sich für eine Holzfeuerung entscheidet, kann CO2-neutral heizen. Denn bei der Verbrennung von Holz entsteht nur so viel CO2, wie das Holz beim Verrotten ohnehin ausstoßen würde. Als Massenlösung sollte die Holzfeuerung jedoch nicht dienen, auch wenn sie offiziell als klimaneutral gilt. Im Gesamtbild betrachtet, wäre es für das Klima nämlich besser Bäume wachsen zu lassen, statt sie zu verbrennen. Lediglich die Verbrennung von Abfallholz macht ganzheitlich Sinn, da hierfür kein frisches Waldholz gerodet wird.

Heizen mit Holz ist mit Pellets, Hackschnitzel oder Holzscheiten möglich. Weitere Nachteile der Holzfeuerung bestehen im Vergleich zu anderen alternativen Heizoptionen im hohen Wartungsaufwand sowie im hohen Betriebsaufwand. So müssen Heizkessel gepflegt und Brennstofflager regelmäßig gefüllt werden. Darüber hinaus wird viel Platz für den Brennstoff benötigt, wenn die Holzheizung als alleiniges Heizsystem genutzt wird.

Wer nicht in unmittelbarer Nähe der Holzwirtschaft lebt, muss sich seine Brennstoffe zudem über längere Strecken liefern lassen. Ein weiterer Nachteil ist die Feinstaubbelastung, die bei der Holzfeuerung entsteht. Tatsächlich ist das Heizen mit Holz eine der Hauptquellen des Feinstaubausstoßes in ganz Deutschland.

Holzfeuerung ist am besten in Kombination mit anderen alternativen Energieerzeugern, weil so ein hohes Maß an Autarkie bei der Energieerzeugung möglich ist. Allerdings müssen Hausbesitzer selbst gewillt sein, den Mehraufwand beim Heizen zu leisten. Eine vollkommen automatisierte Lösung ist mit Holzheiztechnik außerdem nur in beschränktem Umfang möglich.

Fazit: Heizen ohne Gas möglich – wichtig ist das richtige Heizsystem

Mit einer Wärmepumpe können Sie Warmwasser erzeugen und heizen – und dabei gänzlich auf Gas verzichten. Durch den großen Technologiesprung sind sie mittlerweile auch in Altbauten sehr gut einsetzbar und heizen auch bei starken Minusgraden noch effizient und zuverlässig. Dank der hohen staatlichen Förderung von bis zu 70 Prozent für Wärmepumpen ist der Kostenunterschied zu einer neuen Gasheizung am Ende zudem minimal.

Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und erhalten Sie mehr Informationen zu einem Heizungswechsel mit thermondo und dem Umstieg auf die Wärmepumpe.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.