Solarförderung ist auch 2024 ein wichtiges Thema für Hausbesitzer. Zum einen geht es um mehr Unabhängigkeit von Gas und Öl. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Sie einen Zuschuss erhalten, wenn Sie Wärme und Warmwasser mit Sonnenkraft erzeugen. Wir zeigen Ihnen, welche Solarthermie-Förderung seit Januar 2024 möglich ist, ob es sich lohnt und welche sinnvolleren Alternativen es gibt.

Aktuelle Solarförderung gem. GEG

Solarthermie gehört nach der Novelle des sog. "Heizungsgesetzes" (Gebäudeenergiegesetzes, kurz GEG) zu den sogenannten „Erfüllungsoptionen“ beim Heizungsneubau oder -tausch. Das liegt daran, dass bei der Wärmegewinnung über Solarpanels keine Emissionen entstehen und ausschließlich die Sonnenwärme genutzt wird.

Die Grundförderung beträgt aktuell 30 Prozent. Liegt das zu versteuernde Jahreseinkommen des Haushalts unter 40.000 Euro, gibt es zusätzlich die Möglichkeit, einen 30-prozentigen Einkommens-Bonus zu erhalten. Der maximale Fördersatz für Heizsysteme mit erneuerbaren Energien liegt zwar bei 70 Prozent, greift jedoch nicht, wenn bspw. weiterhin eine Gasheizung zur Unterstützung der Solaranlage genutzt wird. Um eine vollständige Förderung zu erhalten, müsste die Solarthermie mit einer weiteren EE-Heizung, bspw. einer Wärmepumpe, kombiniert werden. Der sogenannte Klimageschwindigkeits-Bonus von 20 Prozent wird nämlich nur gewährt, wenn die fossile Heizung vollständig ersetzt wird.

Theoretisch sind also bis zu 70 Prozent Förderung bei einer maximalen Fördersumme von 30.000 Euro möglich. Doch wie sieht das in der Praxis bei Solarthermie aus? Was müssen Hausbesitzer konkret tun, und welche Voraussetzungen sind erforderlich?

Erreichen Solarthermie-Anlagen die 65-Prozent-Regel des GEG?

Mit dem GEG 2024 hat der Bund neue Bestimmungen für die staatliche Heizungsförderung veröffentlicht. Demnach müssen neue Heizungen im Neubau oder Neubaugebieten und in Kommunen mit abgeschlossener Wärmeplanung schon heute ihre Wärme zu mindestens 65 Prozent über erneuerbare Energien gewinnen. Spätestens ab dem Jahr 2028 gilt diese Regelung für alle neu eingebauten Heizsysteme.

Solarförderung in der Theorie

Theoretisch können eine Solarthermie 65 Prozent der Wärmeenergie eines Hauses abdecken. Allerdings ist das nur unter sehr speziellen Bedingungen möglich:

  • Es handelt sich um ein Niedrigenergiehaus und die Bewohner sind sehr sparsam im Umgang mit Heizwärme und Warmwasser.
  • Es gibt ausreichend Sonneneinstrahlung.

Solarthermie Förderung in der Praxis

Auch bei diesen Voraussetzungen lässt sich die Wärmegewinnung ausschließlich über Solar nicht vorausplanen. Folgen mehrere Tage ohne Sonne aufgrund von starker Bewölkung, kann die Solaranlage keine Wärme erzeugen. Ohne eine ergänzende Heizungsanlage ist es somit kaum möglich, die 65 Prozent-Regel mit der Solarthermie-Anlage einzuhalten.

In der Praxis ist dieser Wert also so gut wie nicht erreichbar. Sie müssten deshalb Ihre Solarthermie-Anlage zusätzlich mit einer Wärmepumpe kombinieren, um auch in der kalten Jahreszeit ausreichend mit Wärme versorgt zu bleiben.

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Weitere Voraussetzungen für die Solarthermie Förderung

Damit Ihre Solaranlage unabhängig von der 65-Prozent-Regel gefördert wird, muss die Anlage verschiedene Voraussetzungen erfüllen:

  • Europäisches Zertifizierungszeichen „Solar Keymark“
  • Jährlicher Kollektorertrag von mind. 525 kWh/m2 (Nachweis erforderlich)
  • Die Solarkollektoren müssen in der Liste der förderfähigen Anlagen des BAFA aufgeführt sein

Im Bestand gilt für die Solarthermie-Förderung:

  • Mindest-Bruttokollektorfläche bei Flachkollektoren von 9 m2, bei Vakuumröhrenkollektoren von 7 Quadratmeter
  • Mindestpufferspeichervolumen, wenn Solarthermie zum Heizen verwendet wird, von 40 Liter/ m2 bei Flachkollektoren und 50 Liter/ m2 bei Vakuumröhrenkollektoren

Bereiten Sie ausschließlich Warmwasser mit den Kollektoren zu, muss der Pufferspeicher mindestens 200 Liter groß sein und die Kollektorfläche 3 m2 betragen.

Für Neubauten gilt:

  • Die Kollektorfläche muss bei mindestens 20 m2 liegen.

Ist ausreichend solarer Ertrag möglich?

Damit Sie Ihr Gebäude mit Solarthermie beheizen können, muss die Anlage einen ausreichenden solaren Ertrag bereitstellen. Zum einen muss die Dachfläche am besten so ausgerichtet und geneigt sein, dass die Sonne optimal darauf scheinen kann. Zum anderen muss ausreichend Platz für die Kollektoren vorhanden sein, um die benötige Wärme bzw. das erforderliche Warmwasser zu erzeugen. Schon einzelne Bäume, die über das Dach ragen oder eine ungünstige Ausrichtung des Gebäudes sowie Dachfenster können den solaren Ertrag deutlich schmälern.

Sind die baulichen Voraussetzungen nicht gegeben, ist eine Solarthermie-Anlage als alleiniges Heizsystem auch technisch kaum möglich, unabhängig davon, ob das System eine bestimmte Quote für die Förderung erfüllen muss.

Wärmepumpe mit PV-Anlage als sinnvollere Alternative

Die Einrichtung einer Solarthermie-Anlage wird zwar immer noch staatlich gefördert. Doch ist es kaum möglich, die Fördervoraussetzungen mit Solarthermie allein zu erfüllen.

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, umweltfreundlicher zu heizen und gleichzeitig hohe staatliche Förderung zu erhalten, ist die Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage die sinnvollere Lösung. Mit der PV-Anlage erzeugen Sie günstig und umweltfreundlich Strom für Ihre Wärmepumpe. Diese wiederum wandelt Umweltwärme in Heizwärme oder Wärmeenergie für Warmwasser um, ohne dabei Emissionen zu verursachen.

Sie erfüllen mit der Kombination Wärmepumpe und Photovoltaik alle Anforderungen des GEG und haben die Chance, bis zu 70 Prozent Förderung für die Wärmepumpe zu erhalten. Bei einer maximalen Fördersumme von 30.000 Euro sind das 21.000 Euro. Gleichzeitig machen Sie sich von Energieversorgern unabhängig und sparen jeden Monat bares Geld bei den Heizkosten.

Wärmepumpen-Förderung 2024

Ist Gas-Solar noch zeitgemäß?

Solarthermie bot Hausbesitzern lange Zeit die Möglichkeit, aus einer Gas-Brennwertheizung eine Gas-Hybridheizung zu machen. Angesichts attraktiver Förderung und mangels effizienter Alternativen war das eine Möglichkeit, um Heizkosten zu sparen und Emissionen zu senken.

Berücksichtigt man jedoch, dass die Preise für Gas und Öl aufgrund der CO2-Steuer und des EU-weiten Emissionshandels zusätzlich ab 2028 deutlich steigen werden, ist es unwirtschaftlich geworden, die Gasheizung mit Solarthermie nachzurüsten.

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Franziska Reiche Franziska ist Autorin dieses Artikels und unsere Expertin auf den Gebieten Heizsysteme, Heizungsförderung und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihr: fragen@thermondo.de.